Ziehzeiten von Tee und seine Auswirkungen

Schwarz – Weiß – Grün – mit Zucker – mit Milch oder pur. Die Deutschen genießen ihren Tee in den verschiedensten Variationen. Dabei gilt jedoch zu beachten: Tee ist nicht gleich Tee. Mal abgesehen vom Geschmack spielt hier vor allem die Zubereitung eine wichtige Rolle. Wir verraten Ihnen im folgenden Beitrag alles über die richtige Ziehzeit und Wassertemperatur, mit der Ihr Lieblingstee vielleicht noch besser schmeckt.

Ziehzeiten von Tee

28 Liter Tee im Jahr haben die Deutschen im Durchschnitt 2016 getrunken. Die Zahlen des deutschen Teeverbandes mit Sitz in Hamburg beziehen sich dabei auf Schwarzen und Grünen Tee. Dabei gibt es natürlich noch viel mehr Sorten. Dazu gehören neben dem Weißen und Gelben Tee auch der Oolong Tee, Früchte- sowie Kräutertee und der sogenannte Nachvergorene Tee, auch als Pu-Erh-Tee bekannt.

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Die richtige Ziehzeit

Um den besten Geschmack aus den getrockneten Blüten herauszubekommen spielt die richtige Zubereitung eine wichtige Rolle. So können sich einige Aromen erst nach längerer Ziehzeit richtig entwickeln, wo hingegen andere, bei zu langer Ziehzeit, ungenießbare Bitterstoffe bilden.

Teesorte Zubereitung
Schwarzer Tee mit kochendem Wasser: 90 – 95 °C
3 – 5 Minuten Ziehzeit
Grüner Tee nach dem Aufkochen Wasser 3 Min
abkühlen lassen: 70 – 85 °C
3 – 4 Minuten Ziehzeit, kann
mehrmals aufgegossen werden
Weißer Tee nach dem Aufkochen Wasser 3 Min.
abkühlen lassen: max. 70 °C
3 – 4 Minuten Ziehzeit
Gelber Tee Wassertemperatur: 75 °C
1 – 3 Minuten Ziehzeit
Oolong Tee Wassertemperatur: 75 – 85 °C
1 Minute Ziehzeit, kann mehrmals aufgegossen werden
Früchtetee mit kochendem Wasser: 95 °C
6 – 8 Minuten Ziehzeit
Kräutertee mit kochendem Wasser: 95 °C
5 – 8 Minuten Ziehzeit
Pu-Erh-Tee mit kochendem Wasser: 95 °C
15 – 30 Sekunden Ziehzeit

Neben der richtige Ziehzeit und Wassertemperatur kommt es schließlich auch noch auf die angemessene Menge Tee an. Hier ist natürlich auch der Geschmack jedes einzelnen Ausschlaggebend. Die richtige Menge finden Teegenießer meist nach mehreren Versuchen für sich selber. Nichts desto trotz gibt es auch hier einige Grundregeln.

Tee Zutaten

Teesorte Zubereitung – Menge
Schwarzer Tee auf 1l Wasser ca. 10 – 15 Gramm
Grüner Tee auf 1l Wasser ca. 8 – 12 Gramm
Weißer Tee auf 1l Wasser ca. 8 – 12 Gramm
Gelber Tee auf 1l Wasser ca. 8 – 12 Gramm
Oolong Tee auf 1l Wasser max. 12 Gramm
Früchtetee auf 1l Wasser ca. 15 – 20 Gramm
Kräutertee auf 1l Wasser ca. 12 – 18 Gramm
Pu-Erh-Tee auf 1l Wasser ca. 10 – 20 Gramm
Achtung: der erste Aufguss erfolgt mit ¼l Wasser
und wird nach 10 Sekunden weggeschüttet,
erst der zweite Durchgang wird dann auch getrunken

Wichtig!

Natürlich spielt auch die Form des Tees eine Rolle. Liegt der Tee also noch in ganzen Blättern, oder bereits verkleinert vor. Das passende Tee-Geschirr kann ebenfalls an der Veränderung des Aromas beitragen. Folglich können Teeliebhaber zwischen Glas-, Keramik- und Porzellangefäßen wählen.

Teegefäße

Wirkung

Um den perfekten Tee zu kreieren muss also auf viele Details Wert gelegt werden. Hier geht es jedoch nicht nur um eine Frage des Geschmacks, sondern auch um die Frage der Wirkung.

Schwarzer Tee:

  • bei regelmäßigem Genuss blutdrucksenkend
  • anregende Wirkung hilft beim wach werden und Stress entgegenzuwirken

Grüner Tee:

  • aufgrund des Inhaltstoffes Catechin heilungsfördernd bei Zahlfleischerkrankungen
  • beugt bei Kariesentstehung vor und senk den Cholesterinspiegel

Oolong Tee:

  • zur Gewichtsregulierung eingesetzt (in China ist es Gewohnheit, den Tee vor fetten Speisen zu servieren, da er darin enthaltende Fette binden soll, sodass sie sich gar nicht erst im Körper ablagern)

Früchtetee:

  • hohen Vitamin- und Mineralstoffgehalt

Kräutertee:

  • hilft bei bei Magen- und Darmbeschwerden
  • verschiedenen Sorten wird entgiftende, antibakterielle und entwässernde Wirkung nachgesagt

Gelber Tee:

  • Unterstützend zu Gewichtsreduzierung, zur Entschlackung und Stärkung des Immunsystems

Weißer Tee:

  • soll Herzinfarkten, Schlaganfällen sowie hohem Cholesterin vorbeugen

Pu-Erh-Tee:

  • kann den Blutzuckerspiegel konstant halten und den Appetit nach Süßem unter Kontrolle halten
  • positive Wirkungen auf Leber, Milz und Bauchspeicheldrüse

Tipps zur Zubereitung

Wenn Sie nun Ihren Lieblingstee mit der richtigen Temperatur und Ziehzeit aufgebrüht haben, dann gibt es immer noch die Möglichkeit, den Geschmack etwas aufzupeppen. Auch die gesundheitliche Wirkung kann durch einige Zutaten noch verstärkt werden.

Teezutaten Ingwer und Zitrone

Bei der Zugabe von Milch zu schwarzem oder grünem Tee soll der Entstehung von Nierensteinen vorgebeugt werden. Grund dafür ist das sogenannte Calciumoxalat, dieses wird durch die Zugabe von Milch gelöst.

Zitrone gibt dem Tee nicht nur das besondere etwas, sondern sie fördert auch auf vielfältige Weise die Gesundheit. Die Zitrusfrucht enthält viel Vitamin C und wirkt deshalb stark antioxidativ. Zudem fördert Sie die Ausscheidung von Schadstoffen und Rückständen. Beachten Sie bitte, dass Sie frische Zitrone nie direkt in den heißen Tee geben, sonst zerfällt das Vitamin C.

Honig dient nicht nur als Süßungsmittel. Es besitzt neben einer antibakteriellen Wirkung auch einen hohen Vitamin- und Mineralstoffgehalt.
Achtung! Honig verliert bei mehr als 40 °C seine gesunden Eigenschaften. Deswegen: nie in kochendes Teewasser geben, sondern erst etwas abkühlen lassen.

Zu guter Letzt gibt es da noch den Ingwer. Wer nicht auf einen kompletten Ingwertee zurückgreifen will, kann sich die Wurzel in kleinen Stücken zu jedem beliebigen Tee zugeben. Er hilft gegen Übelkeit, fördert die Abwehrkräfte und besitzt eine schmerzlindernde Wirkung.

Auf Zucker im Tee sollten Sie zumindest zu Beginn verzichten, wenn Sie gerade eine neue Sorte testen. Man sollte zudem darauf achten, dass man von herkömmlichem Zucker nicht zu viel konsumiert. Dieser kann Heißhunger auslösen, den Blutzuckerspiegel ungünstig beeinflussen sowie das Sättigungsgefühl aussetzen lassen.
Stattdessen greifen Sie auf andere Süßungsmittel zurück. Dazu gehören unter anderem Honig, Kokosblütenzucker und Stevia.
Prinzipiell gilt natürlich, dass jeder Teeliebhaber für sich selbst entscheiden muss, wie er seinen Tee am liebsten trinkt.

Quellen:
https://www.messmer.de/tee-wissen
https://www.tea-exclusive.de/Tee-Zubereitung
https://www.tree-of-tea.de/mag/tee-zubereitung
https://www.lebensmittellexikon.de/t0002940.php#3

Über unsere Autorin
Miriam Kirmse ist die Content-Managerin von Wiado. Dabei interagiert sie vor allem mit den verschiedenen Experten, die für unser Online-Magazin als Autoren tätig sind. In ihrem bisherigen Berufsleben hat sie bereits als Kamerafrau, Moderatorin und Redakteurin gearbeitet. Ihre Motivation ist es, die Leser mit einem Blick hinter die Kulissen des Alltäglichen zuverlässig zu informieren und auch Antworten auf unkonventionelle Fragen zu finden. Ihr Motto lautet: Man lernt nie aus!
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