In diesem Artikel
Neben ihrem wissenschaftlichen Namen Sorbus aucuparia trägt die Vogelbeere eine ganze Reihe weiterer Trivialnamen. Eberesche und Vogelbeerbaum sind wohl am weitesten verbreitet. Die Vogelbeere kommt in ganz Europa sowie in weiten Teilen Asiens vor. Neben der Wildform sind häufig auch kultivierte Pflanzen insbesondere im städtischen Umfeld anzutreffen. Ein Grund dafür ist, dass die Eberesche nicht nur pflegeleicht ist, sondern neben Wind und Wetter auch Umweltbelastungen gut verträgt. Zudem fällt die Vogelbeere durch ihre leuchtend roten Früchte auf. Allerdings handelt es sich bei ihnen nicht um Beeren, sondern um Apfelfrüchte. Die Vogelbeere gehört nämlich innerhalb der Rosengewächse zu den Kernobstgewächsen.
Gefahren durch Vogelbeeren – Mythos oder Wirklichkeit?
Vogelbeeren haftet der Ruf an, besonders giftig zu sein. Das stimmt allerdings überhaupt nicht. Richtig ist, dass die frischen Früchte der Eberesche einen Stoff enthalten, der in größeren Mengen aufgenommen auf Erwachsene, Kinder, Hunde und andere Haustiere schwach giftig wirken kann. Dabei handelt es sich um Parasorbinsäure.
Parasorbinsäure – zwischen gering giftig und ungiftig
Parasorbinsäure hat einen etwas süßlich-herben Geruch, einen stark bitteren Geschmack und bildet beim Zerdrücken der Vogelbeer-Früchte auf den Fingern einen öligen Film. Sie kann sich ungünstig auf den Magen-Darm-Trakt auswirken. Allerdings müssen dafür sehr große Mengen an Parasorbinsäure aufgenommen werden. In allen bekannten Fällen kommt es auch dann aber nur zu milden Symptomen. Daher wird Parasorbinsäure immer häufiger nicht als giftig, sondern nur als unbekömmlich eingestuft.
Durch Erhitzen aber auch durch Frosteinwirkung zerfällt Parasorbinsäure übrigens zur völlig harmlosen Sorbinsäure. Dabei verschwindet ebenfalls das bittere Aroma weitgehend und macht einem angenehm süßlichen Geschmack Platz. Werden die Früchte also am besten nach dem ersten Frost geerntet und vor dem Verzehr gekocht, sind sie im Allgemeinen auch in größeren Mengen gut verträglich.
Tipp: Aus den Früchten der Eberesche kann unter anderem eine schmackhafte Konfitüre sowie ein fruchtig-herber Likör hergestellt werden.
Symptome
Ein Verzehr einiger roher Vogelbeeren-Früchte bleibt in der Regel abgesehen vom unangenehmen Geschmack folgenlos. Die frischen Beeren sind nämlich ausgesprochen bitter. Daher ist es wahrscheinlich, dass Kinder oder Hunde versehentlich aufgenommene Vogelbeeren sofort wieder ausspucken. Dass größere Mengen verzehrt werden, ist extrem selten und würde Mensch wie Tier einige Überwindung kosten. Sollte dies aber dennoch einmal geschehen, können folgende Symptome auftreten:
- Durchfall
- sehr selten Übelkeit
- sehr selten Erbrechen
Maßnahmen
Bei Kindern ist in der Regel keine besondere Erste Hilfe notwendig, falls sie einige rohe Früchte verschluckt haben. Allenfalls ein Glas Wasser oder Tee kann gereicht werden.
Auch bei Hunden ist nach dem Genuss von Vogelbeeren meist keine spezielle Erste Hilfe erforderlich. Ihnen kann ebenfalls eine Portion frisches Wasser angeboten werden.
Tipp: Die frischen Früchte der Vogelbeere hinterlassen einen sehr bitteren Geschmack im Mund, der Unwohlsein verursachen kann. Beispielsweise ein Stück Apfel wirkt hier oft neutralisierend.
Verwechslungsgefahr
Verwechselt werden kann die Vogelbeere mit ihren nahen Verwandten. Dazu zählen
- die echte,
- die österreichische,
- die badische Mehlbeere sowie
- weitere regionale Varianten.
Alle weisen ähnliche Eigenschaften wie die Eberesche auf und werden roh als gering giftig oder unbekömmlich eingestuft. Das gleiche gilt für den ebenfalls verwandten jedoch selten gewordenen Speierling und für die Elsbeere.
Worauf ist bei Vogelbeeren im Garten zu achten?
Im Falle der Eberesche besteht keine Notwendigkeit, besondere Vorkehrungen zu treffen, um zu verhindern, dass Kinder oder Hunde an ihre Früchte gelangen können. Es ist vielmehr empfehlenswert, sie im Garten zu kultivieren. Neben dekorativen Eigenschaften bieten sie einen hohen Nutzwert durch ihre Vitamin-C-reichen Früchte. Die Gefahr, dass die Früchte der Vogelbeere giftig wirken, ist äußerst gering.
Quellen:
https://www.plantopedia.de/wie-giftig-ist-vogelbeere/
https://www.garten-schlueter.de/ratgeber/beerenstraeucher/vogelbeere-erkennen-und-nutzen
https://www.petsnature.de/ratgeber/hunde-ratgeber/hundekrankheiten/giftige-pflanzen
http://www.gizbonn.de/231.0.html