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Gemüse ist gesund, das ist durch zahlreiche wissenschaftliche Studien erwiesen. Es enthält viele wertvolle Ballaststoffe, Mineralstoffe und Vitamine, die der Körper für wichtige Organfunktionen benötigt. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) empfiehlt deshalb, neben zwei Portionen Obst, mindestens drei Portionen Gemüse (etwa 400 Gramm) pro Tag zu verzehren. Ob Bohnen, Paprika, Salat, Spinat oder Zucchini ist Geschmackssache. Ebenso ist es eine Frage des Geschmacks, ob das Gemüse frisch vom Feld oder als Tiefkühlkost auf den Tisch kommt. Generell schlechter ist das gefrostete Gemüse nämlich keinesfalls. Im Gegenteil: In manchen Punkten ist das Grünzeug aus der Tiefkühltruhe sogar besser als frische Ware.
Vitamin-Check: Was steckt im TK-Gemüse?
Frisches Gemüse enthält mehr Vitamine als Gemüse-Tiefkühlkost. So lautet zumindest die Meinung vieler Verbraucher. Das stimmt allerdings nur bedingt, denn Möhren & Co. werden nur selten unmittelbar nach der Ernte verzehrt. Stattdessen folgt meist ein längerer Transport, die Lagerung im Geschäft und später noch einmal zu Hause, bis das Gemüse schließlich auf dem Tisch landet. Im Laufe dieser Zeit gehen wertvolle Inhaltsstoffe verloren, darunter:
- Vitamin C (wird durch Wärme, Luft und Sauerstoff zerstört),
- Vitamin A, B2 und B6 (sind lichtempfindlich) und
- Folsäure (zersetzt sich bei Kontakt mit Licht, Wasser und Wärme)
Als Faustregel gilt, dass frisches Gemüse pro Tag 10 bis 20 Prozent seines Vitamin C-Gehalts verliert. Besonders groß ist der Verlust durch die Lagerung bei Vitamin C-reichen Produkten wie:
- Brokkoli
- Grünkohl
- Paprika oder
- Rosenkohl.
Durch das Schockfrosten unmittelbar nach der Ernte sowie das Verpacken in einen lichtundurchlässigen Karton oder Beutel bleiben die Inhaltsstoffe in TK-Gemüse erhalten. Grund: Die extrem niedrige Temperatur (bis zu -50 °C) sorgt dafür, dass die Stoffwechselprozesse im Inneren des Gemüses schlagartig zum Stillstand kommen. Dadurch enthält TK-Gemüse oft mehr Vitamin C als frisches Gemüse.
Verliert Gemüse durch Tiefkühlen an Geschmack?
Nach dem Kappen der Wurzeln oder dem Abtrennen von der Mutterpflanze beginnt bei jedem Gemüse unaufhörlich der Alterungsprozess. Mit jedem Tag der Lagerung wird das Gewebe weicher und verliert an Saft. Um knackig frisch zu schmecken, muss Gemüse also möglichst zügig nach der Ernte verarbeitet und verzehrt werden. Bei TK-Gemüse wird die Alterung direkt nach der Ernte weitestgehend gestoppt, indem die meisten Gemüsesorten vor dem Schockfrosten kurz blanchiert (= mit heißem Wasser überbrüht) werden. Dieser Arbeitsschritt dient dazu, die Funktion von Enzymen abzuschalten, die später Aroma, Farbe und Konsistenz des TK-Gemüses negativ beeinflussen könnten. Dadurch schmecken Brokkoli, Erbsen, Möhren oder Spinat aus der Tiefkühltruhe so knackig, als kämen sie frisch vom Feld – vorausgesetzt, sie werden schonend zubereitet.
So bereiten Sie TK-Gemüse richtig zu
Die Zubereitung von Tiefkühlkost ist komfortabel, denn lästiges Schälen und Putzen des Gemüses entfällt. Außerdem ist im Gegensatz zu Fisch und Fleisch ein Auftauen vor dem Zubereiten unnötig. Gehen Sie bei der Zubereitung wie folgt vor:
- Nehmen Sie die benötigte Menge TK-Gemüse aus der Verpackung.
- Legen Sie den verbleibenden Rest sofort zurück in die Kühlung.
- Geben Sie das gefrorene Gemüse in die Pfanne oder den Dampfgarer.
- Nach kurzem Erhitzen ist das Gemüse verzehrfertig.
Wichtig: Lassen Sie die Tiefkühlkost nie vor dem Einfrieren antauen. Vermeiden Sie, noch gefrorene Reste von TK-Gemüse im Kühlschrank aufzubewahren. Dadurch können sich gesundheitsschädliche Keime bilden, die zu einer Reihe von Erkrankungen führen können.
Kosten-Check: Welches Gemüse ist teurer?
Frisches Gemüse ist leicht verderblich und stellt somit ein gewisses Risiko für den Verkäufer dar. Nicht selten landen bei ungünstiger Witterung oder bei geringer Nachfrage ganze Kisten frischen Gemüses im Bio-Abfall. Diese Kosten werden von vornherein in die Ware eingepreist. Entsprechend teuer ist frisches Gemüse. Hier hat das TK-Gemüse die Nase vorn, da es:
- sich leichter und in größeren Mengen transportieren lässt,
- häufig ein Jahr, in manchen Fällen noch länger, haltbar ist und
- es kaum zu Einnahmeausfällen durch verdorbene Ware kommt.
Tipp: Wenn Sie eine große Tiefkühltruhe besitzen, sollten Sie Tiefkühlkost im Angebot auf Vorrat kaufen. So haben Sie das ganze Jahr über – unabhängig von der Saison – das Gemüse Ihrer Wahl verfügbar, ohne sich Gedanken über die Haltbarkeit machen zu müssen.
Natürlich dürfen Sie die Kosten für die Kühlung nicht außer Acht lassen. Jedoch sind die Stromkosten bei einem effizienten Gefrierschrank mit 30 bis 50 Euro pro Jahr überschaubar.
Lagerung von TK-Gemüse: Was gibt es zu beachten?
Das Wichtigste bei der Lagerung von Tiefkühlkost ist eine unterbrechungsfreie Kühlkette. Kaufen Sie deshalb TK-Gemüse immer zuletzt, damit die Dauer, bis es in den heimischen Gefrierschrank gelangt, möglichst kurz ist. Darüber hinaus ist es wichtig, dass die Temperatur in der Tiefkühltruhe mindestens -18 °C beträgt. So verhindern Sie, dass das Gemüse schneller verdirbt.
Ein großes Thema bei Tiefkühlkost ist der Gefrierbrand. Er entsteht zum Beispiel, wenn Lebensmittel mit geöffneter Verpackung in der Tiefkühltruhe liegen. Zu erkennen ist er an einer weißen oder grauen Schicht auf dem Gemüse. Verhindern können Sie Gefrierbrand, indem Sie
- angebrochenes TK-Gemüse rasch aufbrauchen oder
- Reste in einen neuen Gefrierbeutel umfüllen und wieder einfrieren.
Tipp: Wenn Sie das TK-Gemüse umfüllen, vergessen Sie nicht, das Mindesthaltbarkeitsdatum von der Original-Verpackung auf die Tüte zu übertragen.
Quellen:
https://www.stromverbrauchinfo.de/stromverbrauch-gefrierschraenke.php
https://www.dge.de/ernaehrungspraxis/vollwertige-ernaehrung/5-am-tag/
https://de.wikipedia.org/wiki/Gefrierbrand
https://www.apotheken-umschau.de/Ernaehrung/Tiefkuehlkost-oder-frisches-Gemuese-besser-436921.html
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/37571/umfrage/pro-kopf-verbrauch-von-tiefkuehlkost/