In diesem Artikel
Der Schleimpfropf verschließt den Gebärmutterhals in der Schwangerschaft und hat eine schützende Funktion. Doch wenn das Baby auf natürlichem Weg geboren wird, öffnet sich die Gebärmutter an genau dieser Stelle. Deshalb kommt es vor der Geburt zu einem sogenannten Abgang des Schleimpfropfes. Was dabei genau passiert, erfahren Sie in diesem Artikel.
Anatomie der Gebärmutter (Uterus)
Die Gebärmutter stellt man sich am besten in Birnenform vor:
Der dicke runde Teil stellt den muskulösen Gebärmutterkörper (Corpus uteri) dar, das längliche Ende ist der Gebärmutterhals (Cervix uteri). Dieser ragt in die Scheide herein. Seine äußere Fläche wird als Muttermund bezeichnet. Die Gebärmutter wird durch Bänder im kleinen Becken (Unterbauch) sicher verankert.
Im Gebärmutterhals befindet sich der sogenannte Cervixschleim. Er tritt gelegentlich als Absonderung zutage. Der Schleim schützt die Frau vor einer Infektion der inneren Geschlechtsteile durch aufsteigende Infektionen. Während der Zeit des Eisprunges (Ovulation) wird der Schleim dünn und durchlässig. In der Phase der Menstruation ist der Gebärmutterhals leicht geöffnet, um Blut und Gewebe aus der Gebärmutterhöhle abfließen zu lassen.
Was ist der Schleimpfropf?
Der Schleimpfropf befindet sich im Inneren des Gebärmutterhalses. In der Schwangerschaft schützt der dicke Schleimpfropf das Kind. Er verschließt die Gebärmutter und bildet eine Barriere vor einer eventuell aufsteigenden Infektion. In der Schwangerschaft ist durch die hormonelle Umstellung die Schwangere anfälliger für Scheideninfektionen. Diese könnten das Kind und/oder die Schwangerschaft gefährden, wenn sich die Infektion von der Scheide aus in die Gebärmutter ausbreitet.
Wie sieht Cervixschleim aus?
Der Schleimpfropf in der Schwangerschaft ist weißlich und zäh. Er sitzt relativ fest im Kanal des Gebärmutterhalses.
Welche Funktion hat der Schleimpfropf?
Er schützt das Kind in der Gebärmutter vor mechanischen Einwirkungen und lokalen infektiösen Erregern bei einer Scheidenentzündung.
Achtung: Der Schleimpfropf schützt nicht vor Infektionen, die über den Blutweg (also kleinste Läsionen während des Geschlechtsverkehrs) übertragen werden, wie zum Beispiel HIV!
Warum geht der Schleimpfropf ab?
Vorwehen bereiten den Muttermund auf die Geburt vor. Der Gebärmutterhals muss vollständig verstreichen. Dadurch wird der Verschlussmechanismus aufgehoben. Erst dann kann sich der Muttermund in der Weite öffnen. Bei diesem Prozess, dem Verstreichen und leichtem Öffnen des Gebärmutterhalses, löst sich der Schleimpfropf ab. Dabei werden ganz kleine Blutgefäße eröffnet und es kommt zum sogenannten „Zeichnen“. Als Zeichnen bezeichnet man den blutigen Schleimabgang vor Geburtsbeginn. Der abgehende Schleim ist zäh und blutig tingiert, in der Färbung, also hell mit hellrotem bis bräunlichen Blutbeimengungen in geringem Umfang (Schmierblutung). Das ist kein Grund zur Sorge.
Achtung: Wenn es in der Schwangerschaft zu hellroten (frischen) periodenstarken Blutungen oder stärker kommt, sollten Sie sich sofort in eine Klinik bringen lassen. Die Ursachen müssen schnell herausgefunden und behandelt werden.
Wann löst sich der Schleimpfropf?
Maßnahmen bei Schleimpfropfabgang
Legen Sie sich eine frische Vorlage in den Slip ein und warten erst mal ab. Meist spielen sich Wehen ein und die Geburt beginnt. Wenn Sie über den Schleimpfropfabgang oder die Blutbeimengung beunruhigt sind, suchen Sie Ihren Arzt oder Ihre Hebamme auf. Bei regelmäßiger Wehentätigkeit begeben Sie sich zu Ihrem beabsichtigten Geburtsort.
Nun wünsche ich Ihnen eine aufregende und glückliche Zeit. Ihre Hebamme wird Sie zuverlässig und sicher begleiten.