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Salz besteht aus Natrium und Chlorid. Hierbei handelt es sich um zwei Mineralstoffe, die Ihr Körper benötigt, um bestimmte Abläufe zu regulieren. Natrium ist für die Reizübertragung von Nerven- und Muskelzellen zuständig und reguliert den Wasserhaushalt. Aus diesem Grund macht Sie der Konsum einer übermäßigen Menge Salz sehr durstig. Im Gegensatz dazu verringert sich ihr Durstempfinden, wenn Sie zu weinig Salz konsumieren. Das kann zu Wassermangel in Ihrem Körper führen. Chlorid wirkt im Magen-Darm-Trakt, da es die Verdauungssäfte unterstützt. Damit beide Mineralstoffe in ausreichender Menge zur Verfügung stehen, benötigt Ihr Körper etwa 1,4 Gramm Salz täglich.
So viel Salz sollten Sie täglich zu sich nehmen
Zu große Mengen Salz schaden Ihrem Körper und können zu gesundheitlichen Problemen führen, insbesondere zu Bluthockdruck, Nierenschäden und einem erhöhten Risiko für Magenkrebs. Fertigprodukte enthalten häufig zu viel Salz. Wenn Sie selbst frisch kochen und auf Fertigprodukte verzichten, behalten Sie einen besseren Überblick über Ihren Salzkonsum. Orientieren Sie sich bei der Höchstmenge Ihrer täglichen Salzzufuhr an den folgenden Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung und des UK National Health Service:
Wer | Tägliche Zufuhr Salz in g |
Kinder unter einem Jahr | Da die Nieren noch nicht voll funktionsfähig sind, sollten Babys kein zugesetztes Salz zu sich nehmen. Konsumieren Säuglinge bereits im ersten Lebensjahr zu viel Salz, drohen in späteren Jahren Bluthochdruck und Übergewicht. Muttermilch und die anschließende Breiernährung mit natürlichen Lebensmitteln enthalten bereits ausreichende Mengen Salz für Ihr Baby. |
Kinder von 1 – 3 Jahren | 2 |
Kinder von 4 – 6 Jahren | 3 |
Kinder von 7 – 10 Jahren | 5 |
Jugendliche von 11 – 18 Jahren | 6 |
Erwachsene | 6 |
Tipp: Würzen Sie Ihre Mahlzeiten mit Kräutersalz. Dem Salz werden viele verschiedene Kräuter zugefügt, die das Essen schmackhafter machen. Dadurch verwenden Sie weniger reines Salz.
Unterschiede der Salzarten
Die verschiedenen Salzarten bestehen überwiegend aus Natriumchlorid und haben allesamt ihren Ursprung im Meerwasser. Je nachdem zu welcher Gesteinsart sich die Salze im Laufe der Millionen Jahre entwickelt haben, verfügen sie zusätzlich über unterschiedliche Mineralien und andere Stoffe. Diese Zusätze machen nur bis zu 3 Prozent der Salzmenge aus. Es handelt sich also um so geringe Mengen, dass es gesundheitlich betrachtet keinen Unterschied für Sie macht, welche Salzart Sie verwenden. Auch geschmacklich gibt es keine nennenswerten Unterschiede, solange nicht große Mengen anderer Stoffe zugesetzt sind, wie die Kräuter im Kräutersalz. Welches Salz Sie kaufen macht nur für den Hersteller einen Unterschied. Im Mittelalter war Salz noch sehr kostbar, doch heute handelt es sich um ein preisgünstiges Massengut. Daher lässt sich mit Namen, die schöne Illusionen hervorrufen und leichten farblichen oder geschmacklichen Veränderungen mehr Geld verdienen.
Die bekanntesten Salzarten im Überblick:
Handelsübliches Kochsalz
- Verfügt über eine reinweiße Farbe und ist sehr feinkörnig.
- Stark verarbeitetes Natriumchlorid, bei dem es sich ursprünglich um einfaches Steinsalz handelte.
- Gereinigt, Raffiniert, Gebleicht.
- Enthält Silikate, Calciumcarbonat oder Magnesiumcarbonat als unbedenkliche Zusatzstoffe zum Erhalt der Streufähigkeit. Das verhinderte das Verklumpen durch Feuchtigkeit.
- Weitere häufige Zusätze sind Jod, Fluorid und Folsäure.
Kochsalz ist das bekannteste und günstigste Salz. Es wird schließlich am häufigsten verkauft. Aufgrund der Bleichung wird es strahlend weiß. Die Aufnahme von Jod und Folsäure durch andere Nahrungsmittel ist häufig nicht ausreichend, daher können Sie bei Kochsalz mit diesen Zusätzen bedenkenlos zugreifen. Fluorid sollten Sie nicht in zu großen Mengen zu sich nehmen. Bedenken Sie, dass Fluorid auch in den meisten Zahnpasten enthalten ist.
Steinsalz
- Naturbelassenes Salz.
- Besteht größtenteils aus Halit (Natriumchlorid).
- Weiße und gräuliche Färbungen sind ein Anzeichen für die Natürlichkeit des Salzes.
- Durch Beimengung verschiedener anderer Mineralien in minimalen Mengen können unterschiedliche Färbungen entstehen.
- Findet Verwendung in der Lebensmittelindustrie und in der Medizin.
- Hauptgebiete für den Abbau sind Österreich, Deutschland, Kanada und die USA.
Steinsalz wird in Salzbergwerken und Salinen abgebaut, die dort errichtet wurden, wo sich vor Millionen Jahren ein Urmeer befand, bis es austrocknete. Das Salz befand sich im Untergrund und blieb so von Schadstoffen verschont. Sobald Steinsalz aber gereinigt und gebleicht wird, erhält es die klare weiße Farbe und zählt dann zu den verarbeiteten Kochsalz-Produkten. In Europa finden Sie viele Steinsalzvorkommen. Am bekanntesten sind die Steinsalze aus Bad Reichenhall und der Lüneburger Heide.
Fleur de Sel (besondere Form des Meersalzes)
- Das Salz wird in natürlichen Salzbecken in verschiedenen Küstenregionen gewonnen.
- Es muss heiß und windstill sein, damit sich eine Salzkruste bilden kann.
- Das Salz wird in Handarbeit vorsichtig von der verbleibenden Wasseroberfläche abgeschöpft, nachdem das Wasser überwiegend verdunstet ist.
- Der Name Fleur de Sel leitet sich von der Optik des Salzes vor dem Abschöpfen ab. Es entstehen kleine Salzblumen mit größeren Kristallen.
- Knackige Konsistenz und leicht intensiverer Geschmack.
- Enthält gegenüber anderen Salzarten mehr Calcium und Magnesium-
- Zählt zu den teuersten Salzarten.
- Wird nicht zum Kochen, sondern zum Würzen fertiger Speisen verwendet.
Fleur de Sel besitzt eigentlich eine sehr gute Qualität, weil es unbearbeitet ist und einen hohen Anteil an Mineralstoffen enthält. Dennoch ist es mittlerweile ratsam auf Fleur de Sel zu verzichten. Die Meere sind stark mit Mikroplastik belastet und die feinen Teilchen können bisher nicht aus dem Salz herausgefiltert werden.
Himalaya-Salz (Kristallsalz)
- Rosafarbene Tönung, da in winzigen Mengen Eisenoxid enthalten ist.
- Insbesondere in Reformhäusern und Esoterikgeschäften erhältlich.
- Wird in Form von kleine Bröckchen, Granulat und fein zermahlen Körnchen angeboten.
- Dem Salz werden besondere Heilkräfte zugesprochen, die nicht wissenschaftlich belegt sind.
- Laut dem Verband für unabhängige Gesundheitsberatung ist das Salz mineralstoffarm.
Der Name des Himalayasalzes ist irreführend. Der größte Teil des Salzes wird in Pakistan abgebaut, also etwa 200 km entfernt vom Himalaya in der Provinz Punjab. Ein kleiner Teil des Salzes stammt aus Polen. Wenn Sie dieses Kristallsalz kaufen möchten, sollten Sie sich unbedingt über das Abbaugebiet und die Umstände der Verarbeitung informieren. Oftmals enthält das Salz industrielle Verunreinigungen. Der Transportweg des Salzes ist lang und daher nicht umweltschonend.
Tipp: Weitere wissenswerte Informationen über Himalaya-Salz finden Sie auch in dem Beitrag „Himalaya-Salz: Wie gesund ist es wirklich? Inhaltsstoffe und Wirkung„.
Schwarzes Lavasalz
- Feine Verunreinigungen schwefelhaltigen Vulkangesteins erzeugen eine dunkle Färbung.
- Das Vulkangestein verursacht einen speziellen Geruch und Geschmack.
- Wird in Hawaii, Indien und Pakistan abgebaut.
- Das originale Lavasalz heißt Hawaiian Black Sea Salt und wird auf der Insel Molokai abgebaut.
- Enthält keine nennenswerten Mengen an gesunden Mineralien.
Die Transportwege dieser Salze sind ebenfalls sehr weit und stehen in keinem positiven Verhältnis zum gesundheitlichen Nutzen des Salzes. Gelegentlich wird Lavasalz mit Aktivkohle gefälscht, welche derzeit ebenfalls als besonders gesundheitsfördernd angepriesen wird. Achten Sie daher beim Kauf auf die genauen Angaben auf der Verpackung.
Persisches Blausalz
- Besteht überwiegend aus Kaliumchlorid (Sylvin).
- Besondere Kristallstruktur aufgrund tektonischer Einflüsse in den persischen Abbaugebieten.
- Aufgrund der Struktur wird das Licht in einer Form gebrochen, die das Salz blau erscheinen lässt.
- im Vergleich zu gewöhnlichem Steinsalz gibt es wesentlich geringere Vorkommen des Persischen Blausalzes.
- durch den Kaliumgehalt entsteht ein leicht säuerlicher Beigeschmack
- findet in der Küche aufgrund des Blautons eher dekorative Verwendung.

Die bläuliche Färbung ist nur eine optische Täuschung. Das ist nichts besonderes, bewirkt aber einen sehr hohen und ungerechtfertigten Preis für das Salz. Einen besonderen gesundheitlichen Nutzen finden Sie in diesem Salz nicht, da keine weiteren Zusätze vorhanden sind. Nachteilig wirken sich auch hierbei die langen Transportwege aus.
Diätsalz
- Enthält nur einen geringeN Natriumchlorid-Anteil.
- Besteht überwiegend aus Magnesium-, Calcium- und Kaliumsalzen, welchen diverse Säuremittel hinzugefügt werden.
- Metallisch bitterer Geschmack.
- Dient als Kochsalzersatzmittel.
Auch der Name Diätsalz ist irreführen, da das Salz über keine Eigenschaften verfügt, welche eine Gewichtsreduktion unterstützen würden.
Tipp: Achten Sie bei Ihrer Kaufentscheidung für Salz nicht nur auf den Namen. Die unterschiedlichen Zusätze machen keine Salzart wesentlich gesünder als eine andere. Teilweise enthalten sie sogar schädliche Zusätze oder müssen aus fernen Ländern eingeführt werden. Daher ist es sicherer, wenn Sie regionales Salz kaufen. So schonen Sie neben Ihrer Gesundheit auch noch Ihren Geldbeutel und die Umwelt, da lange Transportwege entfallen.
Quellen:
http://www.steine-und-minerale.de/artikel.php?topic=5&ID=330
https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/lebensmittel/gesund-ernaehren/fragen-und-antworten-zu-salz-11384
https://www.rtv.de/gesundheit/gesund-wuerzen-mit-kristallsalz
http://www.chemie.de/lexikon/Himalayasalz.html