Vererbung der Augenfarbe: welche bekommt mein Baby? | Tabelle

Eine Schwangerschaft ist aufregend. Neben den Veränderungen, die die Mutter selbst erlebt, steigt die Neugierde auf das Baby mit jeder Woche. Welche Haare wird es haben? Setzt sich die Augenfarbe von Mama oder von Papa durch? Kann man vielleicht sogar vorhersagen, ob der Nachwuchs blaue oder braune Augen bekommt? Wir klären Sie auf!

Die Vererbung ist eine gut erforschte Wissenschaft. Merkmale wie Augenfarbe und Haarfarbe werden nach einem bestimmten Prinzip von den Eltern an das Kind weitergegeben. Sie sind genetisch, in den Erbanlagen aller Menschen festgelegt. Dabei sind manche Farben stärker und andere setzen sich weniger durch. Der Augenarzt spricht von starken, dominanten Genen und schwachen, rezessiven Genen. Sie brauchen aber zum Glück kein Biologiestudium, um zu verstehen, welche Augenfarbe Sie Ihrem Kind mitgeben werden. Wir zeigen es Ihnen in diesem Ratgeber anhand einer übersichtlichen Tabelle zur Vererbung der Augenfarbe.

Video-Tipp

Vererbung der Augenfarbe – Dunkle Augen dominieren

Den bekannten Mendelschen Regeln folgend, werden dunkle Augen dominant vererbt. Braune Augen setzen sich also meistens gegen eine blaue oder eine grüne Farbe durch. Überraschungen kann es geben, wenn zum Beispiel aus beiden Großelterngenerationen blaue Augen versteckt vererbt wurden und sich nun im Enkelkind treffen. Ihr Baby kann dann blaue Augen haben, obwohl Sie und Ihr Partner braune Augen haben.

Wieso das so ist?

Wissenschaftler erklären, dass jeder Mensch mit seinem doppelten Chromosomensatz auch zwei Gene für die Augenfarbe hat. Ein Gen kommt von der Mutter und das andere Gen vom Vater. Die Erbinformation wird aber nicht wie in einem Wasserfarbkasten gemischt, sondern eine Farbe ist stärker als die andere und setzt sich durch. Die schwächere Farbe ist da und kann auch vererbt werden, ist aber äußerlich nicht sichtbar. Haben Sie und Ihr Partner braune Augen, Ihr Kind aber grüne? Dann haben Sie jeweils die quasi unsichtbare Erbinformation weitergegeben, die sich bei Ihnen nicht ausprägen konnte. Denn braun ist die stärkste Farbe, gefolgt von Grün und Blau.

Tabelle über die Vererbung der Augenfarbe

Tabelle über Wahrscheinlichkeiten der Vererbung der Augenfarbe bei Neugeborenen

Es spielen aber verschiedene Gene bei der Vererbung der Augenfarbe eine Rolle. Wir geben Ihnen mit unserer Grafik nur einen Anhaltspunkt. Die Natur kann trotzdem eine Überraschung für Sie bereithalten, ohne dass Sie die Herkunft Ihres Nachwuchses infrage stellen sollten.

Tipp: Lassen Sie sich von Ihren Verwandten nicht verrückt machen. Egal welche Augenfarbe oder Haarfarbe Ihr Baby bekommt, es wird ein einzigartiges kleines Wunder. Und Ähnlichkeiten mit Mama und Papa entdecken Sie mit der Zeit ganz bestimmt.

Babyaugen nach der Geburt

Eine alte Volksweisheit besagt, dass alle Neugeborenen blaue Augen haben. So einfach lässt sich das aber nicht pauschalisieren. In der Regel kommen hellhäutige Babys mit blauen oder blaugrauen Augen auf die Welt und dunkelhäutige Säuglinge haben eher braune oder graue Augen. Der natürliche Farbstoff Melanin lagert sich in der Regenbogenhaut des Auges ein und bestimmt seine sichtbare Farbe. Braune Augen bleiben meist braun, blaue Augen können in den ersten Monaten noch mehr Melanin speichern und sich in Richtung grün oder sogar braun entwickeln.

In den ersten Lebenstagen ist Geduld gefragt

Direkt nach der Geburt blicken viele Neugeborene wach in die Welt, schließen ihre Äuglein aber in den folgenden Stunden und Tagen wieder für die meiste Zeit. Das hat folgende Gründe:

Quellenangaben:
Jochen Graw, Genetik, Springer Verlag, Heidelberg 2006.
Thomas Baumann, Atlas der Entwicklungsgeschichte: Vorsorgeuntersuchung von U1 bis U10/J1, Georg Thieme Verlag, Stuttgart 2015.

Author Details
Jessica Kilonzo ist Fachärztin für Kinderheilkunde und Jugendmedizin. Als freie Autorin schreibt sie medizinische Texte in Tansania, mit direktem Blick vom Schreibtisch auf den Kilimanjaro. Die umfassende Information von Eltern, zu Gesundheit und Krankheiten ihrer Kinder, liegt ihr besonders am Herzen. Ihre Motivation ist es, komplexe medizinische Themen auch für Laien verständlich zu erklären. Als Mutter von zwei Mädchen weiß sie, wie sich Eltern in Ausnahmesituationen fühlen.
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Jessica Kilonzo ist Fachärztin für Kinderheilkunde und Jugendmedizin. Als freie Autorin schreibt sie medizinische Texte in Tansania, mit direktem Blick vom Schreibtisch auf den Kilimanjaro. Die umfassende Information von Eltern, zu Gesundheit und Krankheiten ihrer Kinder, liegt ihr besonders am Herzen. Ihre Motivation ist es, komplexe medizinische Themen auch für Laien verständlich zu erklären. Als Mutter von zwei Mädchen weiß sie, wie sich Eltern in Ausnahmesituationen fühlen.
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