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Nicht jeder Mensch, der im öffentlichen Dienst unter dem Staat arbeitet, ist automatisch auch Beamter. Der Beamtenstatus bzw. eine Verbeamtung ist aufgrund seiner zahlreichen Vorzüge aber definitiv anzustreben, denn Beamte erhalten sowohl im Alter eine sehr gute Absicherung als auch im hier und jetzt viele Vorzüge.
Vorteile einer Verbeamtung
Für den Beamtenstatus sprechen generell die sehr große und vielseitige Auswahl an unterschiedlichen Berufen in allen Regionen Deutschlands. Ebenso bietet der Staat seinen Beamten zahlreiche Fortbildungsmöglichkeiten an, die mindestens mit denen in der freien Wirtschaft mithalten können.
In puncto Sicherheit kann die Verbeamtung ihre Vorteile auf ganzer Linie ausspielen. Sowohl das Gehalt als auch die Altersversorgung sind durch die sogenannten „Besoldungsgruppen“ fest geregelt. Bei diesen ist zu berücksichtigen:
- sie werden je nach Grad des Beamten vergeben
- sind transparent und fix
- versprechen bei höheren Graden einen besseren Sold
- korrelieren direkt mit späteren Ansprüchen im Alter
Die Versorgung im hohen Alter, nach Eintritt in den Ruhestand, ebenso wie bei Krankheit regelt die Besoldungsgruppen. Die Gruppen gelten für Lehrer wie auch für Politiker oder Soldaten und Polizisten. Für alle Berufe gibt es außerdem attraktive Aufstiegsmöglichkeiten.
Weitere Vorzüge
Die Arbeitszeiten sind fest geregelt und im Regelfall etwas geringer bemessen als in der freien Wirtschaft. Die meisten Beamten arbeiten 41 Stunden, Berufsgruppen wie Lehrer verbringen zudem wesentlich mehr Zeit mit Arbeit zuhause, bei Unterrichtsvorbereitung und Korrekturen. Es wird also nicht zwingend die komplette Arbeitszeit am Arbeitsplatz verbracht. Durch die attraktiven Arbeitszeiten ist nicht nur für eine positive Work-Life-Balance gesorgt, zugleich wird das Fundament für eine exzellente Vereinbarkeit zwischen Familie und Beruf gelegt. Gleit- und Teilzeiten sind ebenso möglich.
Anfallende Überstunden übernimmt der Staat, wobei sich die Vergütung an den Besoldungsgruppen orientiert. Weiterhin haben Beamte die Sicherheit, dass ihr Sold immer regelmäßig, ohne Verzögerungen und in voller Höhe ausgezahlt wird. Bei Überstunden müssen Beamte ebenfalls nicht fürchten, dass diese unvergütet bleiben – wie es in der freien Wirtschaft leider immer noch häufiger der Fall ist.
Beamte wie Lehrer, Polizisten und Co. profitieren außerdem von vielen Vergünstigungen, so beispielsweise durch:
- günstige private Krankenversicherung
- Sonderkonditionen bei Banken
- Sonderkonditionen bei der sozialen Absicherung
- geringere Kosten für Berufsunfähigkeitsversicherungen
Damit entsteht für Beamte ein exzellentes Preis-/Leistungsverhältnis, vor allem im Hinblick auf notwendige und freiwillige Versicherungen.
Tipp: Oftmals bieten die privaten Versicherer ebenso noch weitere Vergünstigungen an, zum Beispiel indem sie Beiträge für das Fitnessstudio zahlen oder andere, gesundheitsfördernde Kurse und Aktivitäten finanziell unterstützen.
Im Krankheitsfall haben Beamte Anspruch auf eine unbegrenzte Entgeltfortzahlung und müssen zudem keine Kündigung fürchten. In der freien Wirtschaft sind die Fortzahlungen begrenzt.
Zuletzt ist einer der wichtigsten Vorteile nach der Verbeamtung der Umstand, dass die Beamten unkündbar sind. Es ist lediglich die Einleitung eines Disziplinarverfahrens gegen die Betroffenen vorgesehen. Zudem könnten sie wegen Dienstunfähigkeit aus dem Dienst entlassen werden, was jedoch im Normalfall mit einem Übergang in den Ruhestand verbunden ist. Damit genießen Beamte eine enorm hohe Jobsicherheit, wie sie in der heutigen Wirtschaft in dieser Form nicht vorzufinden ist.
Vorteile bei den Urlaubsansprüchen
- bis zum vollendeten 30. Lebensjahr: 26 Tage Urlaub bei 5-Tages-Arbeitswoche
- bis zum vollendeten 40. Lebensjahr: 29 Tage Urlaub bei 5-Tages-Arbeitswoche
- bei über 40 Jahren: 30 Tage Urlaub bei 5-Tages-Arbeitswoche
Außerdem bestehen je nach Berufs- und Besoldungsgruppe noch unterschiedliche Ansprüche auf zusätzliche Urlaubstage und Sonderurlaube. Damit erlangen Sie nach einer Verbeamtung im Regelfall weit mehr Urlaubstage als im Durchschnitt in der freien Wirtschaft üblich.
Es gibt also eine Vielzahl von Vorzügen einer Verbeamtung. Dennoch gibt es auch einige Nachteile, die ebenfalls Erwähnung finden müssen.
Nachteile einer Verbeamtung
Beamte im einfachen und mittleren Dienst kommen mit durchschnittlichen Gehältern aus. Spitzengehälter von Beamten können allerdings nicht mit denen von Führungskräften und Managern aus der freien Wirtschaft konkurrieren.
Aufgrund der privaten Krankenversicherung ist zu berücksichtigen, dass Beamte bei Arztbesuchen in Vorkasse gehen müssen. Eine Rückerstattung dieser Beträge erfolgt im Regelfall aber sehr schnell, zudem betrifft die Vorkasseregelung unter anderem auch Selbständige und generell Angehörige der PKVs.
Beamte haben außerdem mögliche Nachteile, da sie kein Streikrecht genießen. Nach der Verbeamtung verpflichten Sie sich gegenüber dem Staat der Gesetzestreue und dem Gehorsam, was einen Streik kategorisch ausschließt.
Zudem bestehen für Beamte etwaige Nachteile, da sehr starre Hierarchien ohne großartigen Freiraum oder Flexibilität existieren. Es besteht zudem kein Recht auf eine freie Aufgabenwahl. Beamte müssen also die Aufgabe zwingend übernehmen, die ihnen zugetragen wird.
Bei Straftaten, auch im Ruhestand, könnten Beamte ihren Anspruch auf die Pension verlieren. Lehrer und andere Beamte sind also nach wie vor verpflichtet, sich auch außerhalb der aktiven Diensttätigkeit dem Gesetz kompromisslos zu beugen.
Die Nachteile bewegen sich insgesamt in einem überschaubaren Rahmen und sind in vielen Fällen nicht exklusiv, sondern liefern Überschneidungen zu Selbständigen und Freiberuflern. Generell überwiegen die Vorteile die Nachteile vielfach, was die Tätigkeit im öffentlichen Dienst so attraktiv gestaltet.
Quelle:
https://www.ruv.de/ratgeber/ausbildung-studium/ausbildung/karriere-oeffentlicher-dienst
https://www.beamter-werden.de/