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Türen grenzen Räume ab, schützen die Privatsphäre und verhindern, dass Wärme entweicht. Wichtig ist auch der akustische Schutz – es sollen weder Geräusche in andere Räume dringen noch soll Lautstärke von außen das Wohlbefinden stören. Doch was passiert, wenn die Tür an sich sehr laut ist? Wenn sie von selbst ins Schloss fällt und dabei starke Geräusche entwickelt? Je nachdem, welche Ursachen vorhanden sind, können Sie mit diversen Maßnahmen Abhilfe schaffen. Es kommt darauf an, die Gründe für das Türen knallen herauszufinden und dann die entsprechenden Lösungsansätze anzuwenden. Das Problem können Sie häufig selbst lösen, manchmal ist aber die Hilfe eines Fachmanns gefragt.
Erfolgreiche Maßnahmen gegen das Türen knallen
Finden Sie zunächst heraus, warum die Tür so laut schließt. Mögliche Ursachen sind zum Beispiel:
- Zugluft
- mangelhafte Türdichtungen
- schlecht eingestellte Türbänder und Scharniere
- Probleme beim Mauerwerk, schiefe Wände und Gefälle
Bevor Sie die Tür aushängen oder an den Bändern und Scharnieren etwas ändern, überprüfen Sie die Zarge. Wichtig ist die vertikale Lage. Dafür brauchen Sie ein Lot oder eine Wasserwaage. Sollte die Zarge mehr als zwei Prozent von einer exakten vertikalen Lage abweichen, gibt es keine schnellen DIY-Maßnahmen. In diesem Fall sind Sie besser beraten, wenn Sie sich an einen Tischler wenden.
Tür fällt beim Lüften zu
Zugluft entsteht, wenn zwei gegenüberliegende Fenster gleichzeitig geöffnet sind. In diesem Fall ist es logisch, dass die meisten Türen von selbst zufallen. Die Tür bleibt nur dann offen, wenn der Öffnungswinkel so groß ist, dass keine Zugluft auf das Türblatt trifft. Ein mobiler Türstopper verhindert das Zufallen der Tür.
Dichtungsband austauschen
Normalerweise befindet sich in der Zarge ein Dichtungsband. Wenn die Dichtung fehlt oder so abgenutzt ist, dass die Stärke kaum mehr messbar ist, kommt es zu lauten Geräuschen und dem bekannten Türen knallen. Entfernen Sie das alte, zu dünne oder poröse Dichtungsband und setzen Sie ein neues Band ein.
So klappt der Austausch mühelos:
- alten Türgummi mit Flachschraubenzieher oder Messer entfernen
- Dichtungsband vorsichtig anheben
- aus der Nut ziehen
Das alte Band dient als Muster, wenn Sie ein neues Dichtungsband kaufen. Messen Sie außerdem sorgfältig aus: Sie brauchen die Innenmaße der Nut und die Gesamtmaße der Türzarge (2 x Höhe, 1 x Breite). Die neue Dichtung befeuchten Sie mit einer Wasser-Spülmittel-Mischung und einem Schwamm. Dadurch wird der Gummi geschmeidig, Sie können ihn jetzt ganz einfach in die Nut drücken. Abschließend schneiden Sie den neuen Türgummi exakt ab. Sie können gerade Schnitte machen oder an den oberen Ecken die Dichtung auf Gehrung schneiden.
Wirksame Maßnahmen an den Türbändern und Scharnieren
Bei einer einfachen Holz-Zimmertür können Sie an den Scharnieren die eingedrehten Türbandanker ändern. Wenn Sie den oberen Anker tiefer eindrehen und den unteren Anker etwas herausdrehen, verändert sich der Schwerpunkt des Türblatts. Diese einfache Maßnahme verhindert oft, dass die Türen knallen.
Bei Türbändern mit Stellschrauben hilft es, wenn Sie die Höhe der Bänder verändern. Möglich ist auch eine Änderung der horizontalen Abstände. Beides beeinflusst die Spreizung am Türbandmechanismus. Testen Sie verschiedene Kombinationen, es gibt leider kein Patentrezept!
Reibungswiderstand erhöhen
Ein erhöhter Reibungswiderstand kann ebenfalls helfen. Dafür muss die Tür ausgehängt werden. Dann stülpen Sie sogenannte Schnorrscheiben über die Drehbolzen. Die spezielle Oberfläche der Scheiben sorgt durch eine ungleichmäßige Form dafür, dass die Tür nicht mehr so leicht gleitet.
Türöffnungsrichtung ändern
Sollte die Wand beziehungsweise Zarge nur geringfügig schief sein, ist die Änderung der Türöffnungsrichtung oft erfolgreich. Dafür müssen die Scharniere an der anderen Seite der Zarge angebracht werden. Es ist aber in diesem Fall sinnvoll, ebenfalls einen Fachmann zu beauftragen.
Tipp: Wenn die Tür ausgehängt werden muss: Machen Sie das nicht allein! Türen sind schwer, auch normale Zimmertüren haben bereits ein ordentliches Gewicht. Um Beschädigungen zu vermeiden, arbeiten Sie besser zu zweit. Das schont auch Ihren Rücken!
Einbau eines Türdämpfers
Bei Haustüren und Türen in öffentlichen Gebäuden ist ein eingebauter Türdämpfer meist eine Selbstverständlichkeit. Die Tür schließt langsam, die Geräuschentwicklung ist leise. Solche Systeme können Sie auch bei allen anderen Türen verwenden. Der Mechanismus ist auch als „Soft-close“ bekannt. Der Türdämpfer ist in verschiedenen Ausführungen erhältlich, er wird meist oben auf der Tür montiert. Das Gegenstück sitzt auf dem Türrahmen. Ein weiterer Vorteil bei der Verwendung eines Türdämpfers: Die Tür wird geschont, dadurch erhöht sich die Lebensdauer.
Quellen:
https://www.hausjournal.net/tuerdichtung-anbringen
https://www.hausjournal.net/tuer-faellt-zu
https://www.schoener-wohnen.de/architektur/34740-bstr-heimwerken-renovieren-tipps-und-tricks-vom-schoener-wohnen-profi/120970-img-was-tun-wenn-tueren-von-selbst-zufallen
https://www.heimwerker.de/tuer-einstellen-schnell-und-einfach/