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Der Klassiker unter den WC-Steinen ist tatsächlich ein kleiner harter Stein, der sich in einer Plastikhalterung befindet, welche am Rand der Toilettenschüssel befestigt und dort mit Wasser umspült wird. Weitere bekannte Arten sind:
- WC-Steine ohne Halterung zum Einlegen in den Spülkasten (Wasserkastenautomat)
- Spezielle Toilettensteine für Urinale
- Gelsteine mit Kunststoffhalterung
- Flüssigprodukte, deren wirksame Substanzen sich in verschiedenen Kammern der Aufhängevorrichtung befinden
- Selbstklebende Toilettensteine, die sich mittels einer Art Spritze direkt auf der Keramik platzieren lassen.
Allen Toilettenstein-Arten ist gemeinsam, dass das Spülwasser der WC- bzw. der Urinalspülung eine gewisse Anzahl von Bestandteilen aus der kompakten Masse herauslöst, die laut Herstellerversprechen für Reinheit und einen frischen Duft sorgen sollen.
Woraus bestehen Toilettensteine?
Ob harter Stein, Gel oder flüssige Komponenten: Sämtliche Arten bestehen aus Chemikalien, die laut Untersuchungen unabhängiger Prüfinstitute, wie etwa der Stiftung Warentest, zwar nicht zwingend giftig, jedoch in jedem Fall gesundheitlich bedenklich und umweltschädlich sind. Die üblichen Bestandteile von WC-Steinen sind:
- Gerüststoffe, wie Citrat und anorganische Salze
- Füllstoffe, beispielsweise Zellulose
- Tenside
- synthetische Duft- und Farbstoffe
- antibakterielle Wirkstoffe
Einige Produkte enthalten zusätzlich problematische Lösemittel und Wachse, welche das Abwasser und somit die Umwelt zusätzlich belasten. Vor allem der BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland) warnt ausdrücklich vor der Verwendung derartiger Stoffe, da sie unsere Gewässer ohne nachweisbare Wirkung belasten.
Verhindern Toilettensteine Kalkablagerungen?
Manche WC-Stein-Arten besitzen einen speziellen Inhaltsstoff der laut Herstellerversprechen hartnäckige Urinstein- und Kalkablagerungen verhindern soll. Umfangreiche Untersuchungen haben jedoch ergeben, dass auch diese Produkte im Vergleich konventionellen Duftsteinen kaum Unterschiede aufweisen, sondern aufgrund des angenehmen Duftes eine gute Hygiene nur vortäuschen. Flächen und schwer zu erreichende Stellen im WC, auf die es wirklich ankommt, werden von den Wirkstoffen gar nicht erreicht, sodass die Reinigungswirkung sehr gering ist.
Wie steht es um die antibakteriellen Eigenschaften?
Gerade renommierte Hersteller versuchen mit übertriebenen Werbespots bei Verbrauchern die Angst vor Mikroorganismen und Keimen zu schüren und somit die Verkaufszahlen ihrer vermeintlich desinfizierend wirkenden Toilettensteine zu erhöhen. Tatsächlich wiegen die Vorteile, wie bequeme Handhabung und guter Duft, die Nachteile für Gesundheit und Umwelt in keinem Fall auf. Zum einen sind für normale Haushalte Desinfektionsmittel grundsätzlich nicht empfehlenswert und zum anderen bringt die Bekämpfung von Keimen in der Kloschüssel nicht viel, weil die Haut damit nicht in Kontakt kommt. Gerade in Haushalten mit Kindern sollten Sie vom Einsatz der bunten WC-Steine absehen und lieber nach wirksamen Alternativen Ausschau halten.
Vorteile von Toilettensteinen auf einen Blick:
- große Auswahl
- viele unterschiedliche Düfte
- sehr einfache Handhabung
- Duftstoffe überdecken unangenehme Gerüche sehr effektiv
- Suggestion einer vermeintlich sauberen Toilette
Gravierende Nachteile:
- viele enthalte Substanzen sind umweltschädlich
- WC-Steine enthalten hautreizende, teils giftige Bestandteile
- die chemischen Produkte müssen aufgrund ihrer Inhaltsstoffe immer sicher aufbewahrt werden und dürfen keinesfalls in Kinderhände gelangen
- manche Produkte enthalten übermäßig viele Farbstoffe, die Verfärbungen am Toilettendeckel und in der Kloschüssel verursachen
WC-Tab selber machen
Falls Sie dennoch nicht auf den Duft eines WC-Steins verzichten möchten, sollten Sie möglichst zu einem biologischen Beckenstein mit Prüfsiegel bzw. Umweltplakette greifen oder duftende WC-Reinigungstabs selbst zu machen.
Zutaten für selbstgemachte, ökologisch unbedenkliche WC-Tabs
- 150 g Natron
- 50 ml Zitronensaft
- 20 ml Wasserstoffperoxid
- 10 ml Essigessenz
- einige Tropfen ätherisches Öl nach Wahl
Natron in eine Schüssel geben, den Zitronensaft langsam hineinlaufen lassen und zügig unterkneten. Danach kommt die Essigessenz hinzu, anschließend das Wasserstoffperoxid. Alle Zutaten nacheinander gründlich in den „Teig“ einarbeiten. Aus der Masse Kugeln formen und dann über Nacht am besten auf einem Gitter trocknen lassen. Die trockenen WC-Tabs mit dem ätherischen Öl beträufeln. Fertig! Die Anwendung erfolgt genauso, wie die der handelsüblichen Produkte. Sie können Sie in den Spülkasten der Toilette legen oder mithilfe einer geeigneten Vorrichtung in das WC hängen.
Sinnvolle Alternativen zu Toilettensteinen
Falls Sie sich eine saubere, weitgehend keimfreie Toilettenschüssel ohne die genannten Mankos wünschen, sollten Sie lieber regelmäßig zu Toilettenbürste, Essig und Scheuermittel greifen. Mit diesen einfachen Mitteln entfernen Sie selbst hartnäckigen Urinstein sowie Kalkablagerungen gesundheitsbewusst und umweltschonend. Darüber hinaus vertreiben Sie mit Ihrer sorgfältigen Putzaktion nicht nur unangenehme Gerüche, sondern sorgen für echte Sauberkeit und Frische.
Bei extremen Verschmutzungen lohnt es sich, folgende Hausmittel zusätzlich auszuprobieren:
- Mit einer Zahnbürste großzügig Backpulver unter den Rand der Toilettenschüssel geben und anschließend mehrere Stunden einwirken lassen.
- Etwas Zitronensäure bewirkt häufig Wunder. Sie ist vollständig abbaubar und belastet die Umwelt weit weniger als Chemikalien. Dennoch sollten Sie strickt die Sicherheitshinweise beachten und bei der Handhabung Handschuhe tragen.
In manchen Situationen, wie beispielsweise beim Umzug in eine andere Wohnung ist es häufig ratsam, die gebrauchte, verkalkte und verdreckte Toilettenschüssel durch ein neues, pflegeleichtes Modell ohne Rand zu ersetzen.
Quellen:
http://www.wasser-wissen.de/abwasserlexikon/w/wcbeckensteine.htm
https://www.toiletten-tipp.de/klostein/