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Sie sind nervig, werfen unschöne Wellen und Falten und sind eine echte Gefahr für Leib und Leben: rutschende Teppiche im Haushalt. Trotz ihrer vielfältigen Nachteile finden sie sich in zahlreichen Haushalten wieder. Dabei ist es eigentlich gar nicht so schwer, einen rutschenden Teppich rutschfest zu machen. In der Regel müssen Sie dafür nur etwas Material beschaffen, ein wenig heimwerken und bald wird es nie mehr heißen „Teppich rutscht“. Welche Ursachen das Teppichrutschen hat, welche Möglichkeiten zur Reparatur Sie haben und welches Material Sie brauchen, erfahren Sie in unserem Ratgeber.
Teppich rutscht: Ursachen
Nicht jeder Teppich neigt zum Rutschen. Ist zum Beispiel ein gesamter Raum vollständig mit einem einzigen Teppich ausgelegt und durch Möbel, Leisten und Verklebungen gesichert, sind darauf laufende Personen meist vor dem Rutschen geschützt. Anders verhält es sich mit kleineren Teppichen. Zu diesen zählen unter anderem:
- Läufer
- Brücken
- Perser-Teppiche
- Fußmatten
- Badezimmer-Vorleger
Sie verrutschen leicht, weil sie häufig auf glatten Untergründen liegen. Zu diesen glatten Untergründen zählen vor allem Laminat, Parkett, Fliesen und Marmor. Es gilt: Umso glatter der Untergrund, desto rutschiger ist der Teppich. Jedoch kann es auch rutschig werden, wenn Teppich auf Teppich liegt.
Die Rolle der Teppiche
Doch es kommt beim Rutschen auch auf das Material des Teppichs an. Nicht umsonst gibt es Rutschen in Indoor-Spielplätzen, auf denen Kinder und Erwachsene auf Teppichen herunterrutschen können. Manche Haushalts-Teppiche sind schon ab Werk mit rutschfesten Eigenschaften ausgestattet, andere nicht. In letzterem Fall sollten Sie selbst nachbessern, denn ständig verrutschte Teppiche stören nicht nur die optische Raumatmosphäre, sondern sie können durch die hohe Rutschgefahr auch zu Unfällen mit schweren Verletzungen führen.
Tipp: In Haushalten, in denen Senioren leben, sollte besonders auf gut gesicherte Teppiche geachtet werden. Schwere Brüche, wie der oft bei Stürzen zustande kommende Oberschenkelhalsbruch, können Senioren im schlimmsten Fall zum Pflegefall machen.
Einen Teppich rutschfest machen
Für eilige Leser haben wir hier eine grobe Übersicht mit allen Möglichkeiten, die Sie probieren können, um Ihren Teppich rutschfest zu machen. Genauere Informationen zu den jeweiligen Maßnahmen erhalten Sie in den folgenden Absätzen.
- Heißkleber
- Anti-Rutsch-Spray, Haarspray oder Haarlack
- Einkochringe
- zuschneidbare Anti-Rutsch-Matten
- Vorgefertigte Anti-Rutsch-Streifen oder -Pads
- Teppichklebeband oder besonders starkes doppelseitiges Klebeband
1. Heißkleber
So geht’s: Zeichnen Sie mit dem schmelzenden Kleber viele dicke Schlangenlinien auf die Rückseite des Teppichs. Anschließend muss der Kleber noch trocken und härten. Kleben Sie den Teppich bitte nicht am Boden fest! Der Heißkleber und die spätere Entfernung der Klebereste könnten den Untergrund beschädigen.
Vor- und Nachteile: Mancher mag eine Heißklebepistole bereits sein Eigen nennen. In dem Fall bietet es sich an, diese Methode zu probieren. Heißkleber hat durchaus eine Anti-Rutsch-Wirkung. Wer jedoch die Heißklebepistole neu kaufen muss und keine weitere Verwendung für das Gerät hat, sollte besser eine andere Variante zur Teppichsicherung auswählen. Bedenken Sie: Auch wenn der Teppich rutschfester wird, kann er noch immer Falten werfen und eine Stolperfalle sein.
2. Anti-Rutsch-Spray, Haarspray oder Haarlack
So geht’s: Sprühen Sie die Teppich-Unterseite großzügig mit dem Spray ein. Darin befinden sich unzählige feine Kunststoff-Fasern, die jeweils ein dichtes Fasernetz mit Anti-Rutsch-Eigenschaften bilden. Dabei ist Anti-Rutsch-Spray die zuverlässigste Variante, gefolgt von Haarlack. Lassen Sie das Ganze gut trocknen.
Vor- und Nachteile: Haarspray oder -lack ist oft schon im Haushalt vorhanden, während Anti-Rutsch-Spray meist neu gekauft werden muss. Haarspray erfüllt zwar einigermaßen seinen Zweck, mit der Zeit lässt die Anti-Rutsch-Wirkung aber wieder nach – oft schon nach einigen Stunden. Als einmalige Notmaßnahme kann es allerdings eine gute Lösung sein. Anti-Rutsch-Spray ist hingegen sehr langlebig.
3. Einkochringe
So geht’s: Nutzen Sie nur nicht-poröse Einkochringe. Kleben Sie diese zunächst in alle Ecken des Teppichs. Je nach Größe des Teppichmodells sollten weitere Ringe auf der Unterlage verteilt werden. Das gilt auch für runde Teppiche. Sie können die Ringe auch festnähen, wenn Sie den Mehraufwand nicht scheuen.
Vor- und Nachteile: Einkochringe sind sehr günstig im Einzelhandel erhältlich. Sie machen den Teppich auch relativ rutschfest, jedoch besteht noch immer ein gewisses Stolperrisiko. Einmal befestigt, lassen sich die Gummiringe außerdem nicht mehr so leicht vom Teppich entfernen.
4. Vorgefertigte Anti-Rutsch-Streifen oder -Pads
So geht’s: Die selbstklebenden Streifen oder Pads werden meist nur an den Ecken oder am Rand des Teppichs befestigt.
Vor- und Nachteile: Die Methode geht schnell und einfach. Jedoch finden sich im Handel nur wenige überzeugende Produkte.
5. Zuschneidbare Anti-Rutsch-Matten
So geht’s: Die Matten bestehen aus einem feinen Gummigitter. Sie müssen zunächst auf die passende Größe zurechtgeschnitten werden. Dabei sollte die Matte an allen Seiten etwa fünf Zentimeter kleiner sein als der Teppich. Die zugeschnittene Matte wird anschließend ohne Kleben unter den Teppich gelegt.
Vor- und Nachteile: Die Matten müssen extra gekauft und passend zugeschnitten werden. Sie bieten jedoch eine sehr gute Anti-Rutsch-Wirkung. Sie können den Teppich jederzeit hochnehmen, wenn Sie ihn ausklopfen oder den Boden unter dem Teppich reinigen möchten.
6. Teppichklebeband oder besonders starkes doppelseitiges Klebeband
So geht’s: Reinigen und trocknen Sie den Untergrund gründlich und markieren Sie den gewünschten Teppichverlauf. Nun verlegen Sie das Klebeband zunächst dort, wo sich später der Rand des Teppichs befinden soll. Anschließend ziehen Sie weitere Bahnen auf der Fläche, sodass ein gleichmäßiges Linienmuster in Gehrichtung entsteht. Im nächsten Schritt entfernen Sie überall die Schutzfolien und verlegen anschließend den Teppich. Das Verlegen ist einfacher, wenn der Teppich schon passend aufgerollt zum Einsatz kommt.
Vor- und Nachteile: Der Teppich haftet mit dieser Methode sehr gut am Boden. Er ist nicht nur rutschfest, sondern er verhindert – sofern Sie es richtig machen – auch das Stolpern über lose Kanten. Das Verlegen des Teppichs ist allerdings etwas aufwändiger als andere Methoden, außerdem kann es je nach Materialqualität schwer sein, Kleberreste wieder zu entfernen. Verwenden Sie daher möglichst hochwertige Produkte.
Quellen:
https://www.zdf.de/verbraucher/volle-kanne/sturzpraevention-bei-senioren-100.html
http://www.heimwerkertricks.net/tipps-tricks/sicherheit/rutschende-teppiche-so-bleiben-sie-an-ort-und-stelle/
https://www.haushaltstipps.net/teppich-rutscht-6-tipps-die-dagegen-helfen/
https://teppichreinigen.info/teppich-rutscht/
https://www.hausjournal.net/teppich-rutscht
https://www.meinhaushalt.at/1943-teppich-rutscht-nicht-mehr-haushalt/
https://deavita.com/bastelideen/tolle-bastelideen-tricks-heisskleber.html