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Tägliches Licht begleitet die Menschheit seit Beginn ihrer Existenz. Bekannt und populär ist dessen wachstumsfördernde und unverzichtbare Wirkung auf die Fotosynthese aller Pflanzen. Der Umfang der Wirkung von Tageslicht auf den menschlichen Organismus und dessen Wohlempfinden zeigt sich erst deutlich, seit die Industrialisierung viele Arbeiter dem Tageslicht fernhält. In der modernen Dienstleistungsgesellschaft setzen sich die Versorgungsengpässe mit Licht in Büros fort. Als Königsweg kommen Leuchtstoffröhren zum Einsatz, die wegen ihrer Helligkeit als Tageslichtlampe verstanden werden. Die Anwendung zeigt allerdings schnell, dass die Wirkung nicht dem von natürlichem Licht gleicht.
Eine Tageslichtlampe, deren Licht dem natürlichen Vorbild ähneln soll, braucht neben der Helligkeit, auch als Farbtemperatur bezeichnet, ausreichende Farbanteile. Um von einem Vollspektrum zu sprechen, müssen mindestens sechs Spektralfarben eingemischt sein. Erst in diesem Vollspektrum werden lebensnotwendige physiologische Prozesse wie die Produktion von Vitamin D ausgelöst.
Farbtemperatur und Lichtfarbe
Von Ihnen wahrgenommenes Licht setzt sich aus mehreren Faktoren zusammen. Als Basis werden die enthaltenen Weißtöne in Kelvin bemessen. Auf den Weißanteil bezogen, benötigt eine Tageslichtlampe eine Farbtemperatur ab etwa 5300 Kelvin. In den Maßeinheiten Lumen und Lux werden die Helligkeit, die ein gesamtes Licht im Vollspektrum ausstrahlt, an der Lichtquelle beziehungsweise im beleuchteten Raum definiert. Vereinfacht gesagt sind auf dem Basiswert in Kelvin mehrere Spektralfarben „aufgesattelt“. Sie erzeugen gemeinsam ein Vollspektrum, das dem Tageslicht angepasst ist. Dabei entstehen in Ihrer Wahrnehmung Farbtönungen, die sich aus den Wellenlängen der beteiligten Spektralfarben zusammen addieren:
- rötliche Töne
- orangefarbene Töne
- gelbe Töne
- grüne Töne
- blaue Töne
- violette Töne
Eine einfache Leuchtstoffröhre erfüllt die Farbtemperatur des natürlichen Vorbilds. Erst mit der Einmischung der Spektralfarben imitiert eine Tageslichtlampe natürliches Licht in einem Maß, dass für die vielfältigen physiologischen und psychologischen Arten der Anwendung und Wirkung erforderlich ist.
Die Rolle von Vitamin D im Körper
Helligkeit wirkt direkt auf Ihre Laune und Ihr Wohlbefinden. Viele psychologische Effekte lassen sich klar der ausreichenden oder mangelhaften Versorgung mit Tageslicht zuordnen. Anders als bei der Fotosynthese von Pflanzen sind nur einige physiologische Wirkungen bereits präzise und gegenständlich messbar. Allerdings erkennt die Medizin und Wissenschaft viele Auswirkungen und Einflüsse, die Licht mit Vollspektrum erzeugt. Als eine Art Wundermittel fungiert dabei das Vitamin D. Im strengen wissenschaftlichen Sinn handelt es sich bei Vitamin D nicht um ein Vitamin, sondern ein Prohormon. In der Anwendung beziehungsweise Entstehung ist Vitamin D eine chemische Verbindung, die sich an unzähligen zellularen und verstoffwechselnden Vorgängen in Ihrem Körper beteiligt. Ihr Körper stellt Vitamin D selber her, wenn Licht im Vollspektrum auf Ihre Haut auftrifft. Ein gesunder Körper produziert bei ausreichender Tageslichtzufuhr ausreichend Vitamin D. Es lässt sich nur geringfügig durch Lebensmittel und als Nahrungsergänzung zuführen. Von außen zugeführtes Vitamin D verstärkt die „Ausbeutung“ von Licht.
Physiologische und psychologische Wirkung
Die Wirkung von Vitamin D, nachdem es sich gebildet hat, wandelt sich biochemisch ein bis mehrere Male um. Beobachtung, Forschung und Tests belegen folgende Funktionen und körperlichen Auswirkungen:
- Macht die Aufnahme von Kalzium und Phosphor im Skelett möglich
- Löst zellulare Aktivitäten und Prozesse in mindestens 200 Genen aus
- Schützt und verlangsamt Autoimmunschäden wie Krebs und Multiple Sklerose
- Verhindert und reduziert Asthma, Alzheimer, Bluthochdruck und Diabetes II
- Stärkt das Immunsystem
- Versorgt den Bewegungs- und Muskelapparat
- Hilft und unterstützt das Herz- und Kreislaufsystem
- Beschleunigt Selbstheilungskräfte im Körper
Viele der Aktivitäten und Konsequenzen sind medizinisch und wissenschaftlich nur durch das Vorliegen von Mangel zu erkennen. Wenn wenig Tageslicht mit Vollspektrum zu einer Unterversorgung führt, zeigt der Körper, was ihm fehlt. Eine als Ersatz eingesetzte Tageslichtlampe mit Vollspektrum reduziert die körperlichen Symptome. Noch nicht physiologisch nachweisbar ist jedoch die Wirkung zu geringer Lichtzufuhr auf die menschliche Psyche. Mutmaßlich führen unterversorgte Botenstoffe, Gehirnfunktionen und Nerven zu folgenden Beschwerdebildern:
- Depression und depressive Verstimmungen
- Chronische Müdigkeit
- Überhöhte Erschöpfungsanfälligkeit
- Phantomschmerzen im Bewegungsapparat
Biorhythmus und Irritationen
Unsere moderne Welt hält an vielen Stellen künstliches Licht bereit. Damit „gaukelt“ Sie Ihrem Körper und Organismus schnell eine Tag- und Nachtgleiche vor. Einfache künstliche Lichtquellen wie Werbebeleuchtung, Straßenlaternen, Monitore und Bildschirme irritieren lediglich Ihre innere Uhr. Eine komplexere Wirkung erzeugt indes eine nachts eingesetzte Tageslichtlampe mit Vollspektrum. Sie stört den Biorhythmus nachhaltiger, da sie in natürlichen und vermeintlichen Ruhezeiten Ihren Körper zu Arbeit aufruft. Die Ausschüttung des beruhigenden Hormons Melatonin wird dabei von den anregenderen Botenstoffen Serotonin und Noradrenalin ersetzt. Bei vernachlässigter Regelmäßigkeit bei der Anwendung einer Tageslichtlampe führen die künstlichen „Alarmzustände“ nicht zu physiologisch und psychologisch stabilisierenden Wirkungen. Beachten und möglichst imitieren müssen Sie zudem die schwankende Lichtintensität im Tagesverlauf. Drei Phasen können unterteilt werden, wobei der Beginn, die Dauer und das Ende stark von der Jahreszeit und dem Wohnort abhängen:
- Morgenlicht langsam ansteigend auf 6000 Kelvin (Europäischer Sommer bis 11 Uhr)
- Mittagtageslicht je nach Wetterlage zwischen 6000 und 12.000 Kelvin (bis 16 Uhr)
- Abendlicht abnehmend (bis Dunkelheit)
Tipp: Wenn Sie eine Tageslichtlampe mit Vollspektrum anschaffen und nutzen, stimmen Sie deren Leistungsmerkmale auf den natürlichen Lichtverlauf ab. Wählen Sie die Zeiträume der Beleuchtung in Relation zur Farbtemperatur der Lampe.
Lampen und Leuchtmittel
Eine Tageslichtlampe mit Vollspektrum lässt sich auf zwei unterschiedliche Arten einsetzen:
- Als dauerhafte Beleuchtung und Lichtquellen
- Als dosierte und zeitweise eingesetzte „Lichtdusche“
Das volle Farbspektrum vorausgesetzt, müssen Sie eine dauerhafte Beleuchtung mit den aus der Natur bekannten zeitlichen Pufferzonen versehen. Entweder nutzen Sie für die Übergangszeiten morgens und abends andere Lichtquellen oder Sie schaffen sich eine regulierbare Tageslichtlampe mit Vollspektrum an. Die Geräte und Modelle werden von vielen Herstellern als Lichtwecker angeboten.
Als Alternative ist folglich das gezielte und intensive Versorgen mit Tageslicht über kurze Zeiträume möglich. Sogenannte Lichtduschen werden ähnlich wie andere Strahl- und Wärmelampen gezielt eingesetzt. Häufig bezeichnen Anbieter den Verwendungszweck als Lichttherapie. Da Ihr Körper das Licht mit der Haut aufnimmt, sind viele freie Hautflächen empfehlenswert.
Tipp: Achten Sie bei der Auswahl und dem Kauf einer Tageslichtlampe auf das ausgewiesene Vollspektrum. Es sollte mindestens sechs Farbtöne und die Herstellerangaben enthalten, ob in den Wellenlängen auch UV-B-Strahlung enthalten ist.
Geräteeigenschaften und Kaufkriterien
Wie bereits von Energiesparlampen bekannt, erzeugen einige Licht gebende Techniken Geräusche. Relativ konsequent sinkt mit dem Anstieg des Preises einer Tageslichtlampe mit Vollspektrum demgegenüber der Geräuschpegel. Tendenziell sind mit Leuchtdioden betriebene Konstruktionen leiser. LEDs erreichen eine höhere Lebensdauer. Die diversen Hersteller bieten Lampen indes mit mehreren Beleuchtungsstufen und in dimmbaren Varianten an. Um die verlässliche Wirkung auf Ihren Organismus zu erhalten, sind Produktbezeichnungen wie biologisches Licht, dynamisches Licht und Vollspektrum Zu beachten. Ebenso wie die teilweise großen Abweichungen ähnlich leistungsstarker Lampen im Stromverbrauch. Je stärker beziehungsweise heller das Leuchtmittel ist, desto dosierter können und sollten Sie es einsetzen.
Quellen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Farbtemperatur
https://de.wikipedia.org/wiki/Lichtfarbe
https://www.heise.de/tr/artikel/Sonnenlicht-aus-der-Deckenlampe-278919.html
https://www.dial.de/de/article/tageslicht-kuenstlich-genauso-gut-wie-natuerlich/
https://www.tageslichtlampen.shop/
https://www.wirsindheller.de/Das-Lichtspektrum.247.0.html
https://www.apotheken-umschau.de/Haut/Vitamin-D-166123.html