Ist eine Stirnhöhlenentzündung ansteckend? Wenn ja, wie lange?

Eine Stirnhöhlenentzündung kann verschiedene Ursachen haben. Nicht alle davon sind ansteckend. Haben Erkältungsviren die Erkrankung ausgelöst, können sich Menschen in Ihrem Umfeld mit einem Schnupfen anstecken, entwickeln aber nicht unbedingt eine Stirnhöhlenentzündung. Über einen Zeitraum von circa 14 Tagen bergen die Viren eine Infektionsgefahr.

Frau hält sich Stirn

Ärzte bezeichnen eine Stirnhöhlenentzündung auch als Sinusitis frontalis. Sie ist eine Form der Nasennebenhöhlenentzündung und kann sowohl alleine, als auch in Kombination mit Entzündungen weiterer Nasennebenhöhlen auftreten. Die erkrankte Schleimhaut schwillt an, führt zu einer verstopften Nase, Druckgefühl im Kopf und Schmerzen in der Stirn, die beim Bücken zunehmen.

Video-Tipp

Mögliche Ursachen einer Stirnhöhlenentzündung

  • Erkältungsviren
  • Bakterien
  • Allergien

Faktoren, die das Erkrankungsrisiko für eine Sinusitis erhöhen:

  • Nasenpolypen
  • verkrümmte Nasenscheidewand

In den meisten Fällen handelt es sich um eine akute Stirnhöhlenentzündung im Rahmen einer Erkältung. Viren finden ihren Weg per Tröpfchen- oder Schmierinfektion in die Atemwege und wandern bis in die Nasennebenhöhlen vor. Ist das Immunsystem gerade angegriffen, setzen sich die Viren in der Schleimhaut fest und vermehren sich. Steht Schleim in der Nebenhöhle, weil der Abfluss durch die Schleimhautschwellung, einen Nasenpolypen oder eine verkrümmte Nasenscheidewand blockiert ist, finden auch Bakterien einen Nährboden.

Ansteckend oder nicht?

Eine akute Stirnhöhlenentzündung, die sich als Folge einer Erkältung entwickelt hat, ist ansteckend. Allerdings führt das Virus bei einem neu infizierten Menschen nicht gleich zu einer Sinusitis, sondern nur zu einem Atemwegsinfekt. Erst wenn Risikofaktoren hinzukommen, die den Abfluss von entzündlichem Sekret aus der Stirnhöhle verhindern oder das Immunsystem geschwächt ist, kann sich beim nächsten Patienten auch eine Stirnhöhlenentzündung entwickeln. Erkältungsviren sind meist bis zu einer Besserung der Symptome ansteckend. In der Regel handelt es sich um wenige Tage bis zu zwei Wochen.

So schützen Sie sich

Kind mit Papiertaschentuch

Typische Beschwerden einer Stirnhöhlenentzündung verraten nicht gleich, welche Ursache hinter der Erkrankung steckt und ob sie ansteckend ist. Gehen Sie daher auf Nummer sicher und beachten Sie ein paar Hygieneregeln, die die Menschen in Ihrem Umfeld vor einer Infektion schützen können.

  • Eine Tröpfcheninfektion verbreitet Viren durch Niesen und Husten. Halten Sie sich dabei am besten die Ellenbeuge vor den Mund, so bleiben Ihre Hände sauber!
  • Per Schmierinfektion wandern die Keime zum Beispiel von der Hand an das Treppengeländer oder die Türklinke. Dort sammeln dann andere Menschen die Viren ein und stecken sich an. Waschen Sie sich also öfter als sonst die Hände gründlich mit Seife!
  • Werfen Sie benutzte Papiertaschentücher immer sofort in den Mülleimer!
  • Berühren Sie Ihre Nase nicht unnötig oft!

Tipp: Eine Nasendusche kann Ihnen dabei helfen, die Nasennebenhöhlen durch eine Spülung mit Kochsalzlösung von Schleim und Krankheitserregern zu befreien. Auch bei Allergien kann die Behandlung Erleichterung für die Nasenatmung bringen.

Quellenangaben:
Olaf Arndt; Praxis der HNO-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie; Georg Thieme Verlag; Stuttgart, 2010.
Michael J. Lentze, Jürgen Schaub, Franz-Josef Schulte, Jürgen Spranger; Pädiatrie: Grundlagen und Praxis; Springer Verlag; Heidelberg, 2013.

Author Details
Jessica Kilonzo ist Fachärztin für Kinderheilkunde und Jugendmedizin. Als freie Autorin schreibt sie medizinische Texte in Tansania, mit direktem Blick vom Schreibtisch auf den Kilimanjaro. Die umfassende Information von Eltern, zu Gesundheit und Krankheiten ihrer Kinder, liegt ihr besonders am Herzen. Ihre Motivation ist es, komplexe medizinische Themen auch für Laien verständlich zu erklären. Als Mutter von zwei Mädchen weiß sie, wie sich Eltern in Ausnahmesituationen fühlen.
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Jessica Kilonzo ist Fachärztin für Kinderheilkunde und Jugendmedizin. Als freie Autorin schreibt sie medizinische Texte in Tansania, mit direktem Blick vom Schreibtisch auf den Kilimanjaro. Die umfassende Information von Eltern, zu Gesundheit und Krankheiten ihrer Kinder, liegt ihr besonders am Herzen. Ihre Motivation ist es, komplexe medizinische Themen auch für Laien verständlich zu erklären. Als Mutter von zwei Mädchen weiß sie, wie sich Eltern in Ausnahmesituationen fühlen.
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