Standby-Modus: 14 Geräte, die auch 2018 den Stromverbrauch erhöhen

Die Standby-Funktion von Elektrogeräten ist komfortabel, verbraucht aber auch viel Strom. In einem durchschnittlichen Haushalt betragen die Mehrkosten schnell über 100 Euro im Jahr. Lesen Sie, welche Geräte den Stromverbrauch besonders stark erhöhen und wie Sie diese Kosten vermeiden.

Power Taste Fernbedienung

In diesem Artikel

Von TV-Geräten über Spielekonsolen bis hin zu PCs und Laptops verfügt nahezu jedes Elektrogerät über einen Standby-Modus. Die Funktion sorgt dafür, dass das Gerät bei Bedarf sofort betriebsbereit ist und keine langen Wartezeiten durch Hochfahren oder Warmlaufen entstehen. Für diesen Komfort ist eine permanente Stromversorgung nötig. Dadurch ziehen die Elektrogeräte auch im Standby-Modus Strom aus der Steckdose, obwohl sie vermeintlich ausgeschaltet sind. Zwar beträgt die Strommenge nur einen Bruchteil dessen, was die Geräte im laufenden Betrieb verbrauchen. Die jährlichen Kosten für die dauerhafte Stromversorgung können sich jedoch bei älteren Geräten schnell auf einen dreistelligen Betrag aufsummieren.

Video-Tipp

Bei abgeschalteten Elektrogeräten ist der Standby-Modus an einer rot leuchtenden LED zu erkennen. Es gibt allerdings auch Geräte mit verstecktem Standby. Dazu zählen beispielsweise Geschirrspüler, Trockner oder Waschmaschinen. Aber auch Kaffeeautomaten, Mikrowellen und Küchenradios können unentdeckt Strom verbrauchen. Gegen Standby hilft bei allen Geräten nur das Kappen der Stromverbindung durch Ziehen des Stromsteckers aus der Steckdose. Bei mehreren Verbrauchern bietet es sich dementsprechend an, sämtliche Netzteile in einer Steckerleiste unterzubringen und diese bei Bedarf vom Strom zu trennen.

Wichtig: Achten Sie auf die maximale Belastbarkeit (in Watt) des Mehrfachsteckers und überschreiten Sie diese nicht! Ansonsten besteht akute Brandgefahr durch Überhitzung!

Elektrogeräte mit dem größten Stromverbrauch im Standby

Vor allem ältere Elektrogeräte sind im Standby-Modus Stromfresser. Denn vor Inkrafttreten der EU-weiten Ökodesign-Richtlinie im Jahr 2010 gab es für Backöfen, Kaffeemaschinen oder TV-Geräte noch keine verbindlichen Höchstwerte. Erst nach und nach hat die EU für die einzelnen Gerätekategorien Grenzen festgelegt, welche neue Geräte nicht überschreiten dürfen. Jedoch schlummern vielerorts noch Haushaltsgeräte, die jedes Jahr unnötige Stromkosten verursachen. Die folgende Liste zeigt die größten Standby-Sünder, samt der Kosten, die sie verursachen und dem möglichen Einsparungspotenzial.

Info: Bei der Berechnung gehen wir von einer durchschnittlichen Standby-Zeit von 20 Stunden am Tag sowie einem Strompreis von 0,28 Cent / kWh aus.

LCD- und Plasma-TVs

Fernseher stehen in fast jeder Wohnung. Im Standby-Modus können ältere Geräte bis zu 14 Watt aus der Steckdose ziehen. Bei einem Gerät sorgt das für einen jährlichen Stromverbrauch von bis zu 102 kWh sowie Kosten von rund 29 Euro. Zum Vergleich: Ein modernes LED-TV verbraucht im Standby nur 0,5 bis 1 Watt.

Modem und DSL-Router

In den meisten Haushalten sind viele Geräte über einen WLAN-Router untereinander und mit dem Internet verbunden. Auch wenn keine Daten fließen, verbraucht der Router Strom. Im Durchschnitt zwischen 5 und 7 Watt. Das sorgt pro Jahr für einen zusätzlichen Stromverbrauch von bis zu 51 kWh und Kosten in Höhe von rund 14,30 Euro.

Spielekonsolen

Ob PlayStation, Xbox oder Nintendo – Spielekonsolen stehen in fast jedem Haushalt. Im Standby verbrauchen die Geräte zwischen 5 und 8 Watt. Auch ungenutzt verbraucht die Unterhaltungselektronik somit bis zu 58 kWh pro Jahr. Das verursacht Kosten von rund 16,20 Euro, die sich durch Ziehen des Netzsteckers vermeiden lassen.

Satelliten- und Kabel-Receiver

Set-Top-Boxen älteren Semesters finden sich noch in zahlreichen Haushalten. Sie verbrauchen im Standby-Modus zwischen 5 und 15 Watt. Im Jahr summiert sich der Stromverbrauch dadurch auf bis zu 110 kWh. Es entstehen Kosten von rund 31 Euro.

Stromfresser auf einem Blick

Weitere versteckte Stromverbraucher im Überblick

Gerät Leistungsaufnahme im Standby Stromverbrauch pro Jahr Stromkosten pro Jahr/ Einsparungspotenzial
Backofen 3 Watt 21,9 kWh 6,13 Euro
Beamer 4 Watt 29 kWh 8,12 Euro
Geschirrspüler 5 Watt 36,5 kWh 10,22 Euro
Hi-Fi-Anlage 12 Watt 87,6 kWh 24,53 Euro
Kaffeevollautomat 3 Watt 21,9 kWh 6,13 Euro
Mikrowelle 2 Watt 14,6 kWh 4,09 Euro
PC, Monitor und Drucker 10 Watt 73 kWh 20,44 Euro
Smartphone-Ladegerät 0,3 (neu) – 5 Watt (alt) 2,19 – 36,5 Watt 0,61 – 10,22 Euro
Waschmaschine 5 Watt 36,5 kWh 10,22 Euro
WLAN-Radio 1,4 Watt 10,22 kWh 2,86 Euro

Standby-Verbrauch berechnen

Mit einer simplen Formel können Sie den Standby-Verbrauch Ihrer Elektrogeräte selbst ausrechnen. Gehen Sie wie folgt vor: Leistungsaufnahme in Watt * Stunden in Standby pro Tag * 365 Tage / 1000 = jährlicher Verbrauch in kWh. Multiplizieren Sie diesen Wert nun mit Ihrem Strompreis, erhalten Sie die tatsächlichen Kosten.

Ein Beispiel: 5 (Watt) * 20 (Stunden) * 365 (Tage) / 1000 = 36,5 (kWh) * 0,28 (Cent) = 10,22 Euro / Jahr.

Tipp: Um automatisch zu ermitteln, wie viel Strom ein Elektrogerät im Standby-Modus verbraucht, können Sie ein Energiekostenmessgerät verwenden. Geben Sie den Strompreis ein und stecken Sie den Stromverbrauchs-Zähler zwischen Steckdose und Gerät, um sich das Einsparungspotenzial anzeigen zu lassen.

So senken Sie Ihren Standby-Stromverbrauch nachhaltig

  • Ziehen Sie in Abwesenheit bei Geräten mit Standby-Modus den Stecker aus der Dose.
  • Nutzen Sie Funksteckdosen um Steckerleisten an schwer zugänglichen Stellen abzuschalten.
  • Trennen Sie die Netzteile von Smartphones oder Laptops vom Netz, sobald der Akku voll ist.
  • Vermeiden Sie bei Geschirrspülern und Waschmaschinen das Vorprogrammieren (Zeitvorwahl).
  • Ersetzen Sie ältere Elektrogeräte mit hohem Standby-Verbrauch gegen effizientere Geräte.

Quellen:
https://www.techbook.de/mobile/smartphones/darum-sollten-sie-das-ladegeraet-immer-aus-der-steckdose-ziehen
https://www.umweltbundesamt.de/themen/wirtschaft-konsum/produkte/oekodesign/oekodesign-richtlinie-aktuelles
https://www.verbraucherzentrale-rlp.de/sites/default/files/migration_files/media232290A.pdf
http://www.lust-sparen.de/haus-radio/sparen-stromverbrauch-internet-radio.html
https://www.energieverbraucher.de/de/tipp61-uhr-mikrowelle__2045/

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Miriam Kirmse ist die Content-Managerin von Wiado. Dabei interagiert sie vor allem mit den verschiedenen Experten, die für unser Online-Magazin als Autoren tätig sind. In ihrem bisherigen Berufsleben hat sie bereits als Kamerafrau, Moderatorin und Redakteurin gearbeitet. Ihre Motivation ist es, die Leser mit einem Blick hinter die Kulissen des Alltäglichen zuverlässig zu informieren und auch Antworten auf unkonventionelle Fragen zu finden. Ihr Motto lautet: Man lernt nie aus!
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Miriam Kirmse ist die Content-Managerin von Wiado. Dabei interagiert sie vor allem mit den verschiedenen Experten, die für unser Online-Magazin als Autoren tätig sind. In ihrem bisherigen Berufsleben hat sie bereits als Kamerafrau, Moderatorin und Redakteurin gearbeitet. Ihre Motivation ist es, die Leser mit einem Blick hinter die Kulissen des Alltäglichen zuverlässig zu informieren und auch Antworten auf unkonventionelle Fragen zu finden. Ihr Motto lautet: Man lernt nie aus!
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