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Bereits im März kann man in deutschen Supermärkten Spargel kaufen. Die „offizielle“ Spargelzeit beginnt jedoch erst später. Allerdings lässt sich ein genauer Beginn schwerlich vorhersagen, da die Spargelernte sehr wetterabhängig ist. Dagegen ist das Ende der Spargelsaison klar definiert. Dies wird auch 2019 so sein.
Ende der Spargelsaison
„Stich den Spargel nie nach Johanni“ – so lautet eine alte Bauernregel. „Johanni“ bezeichnet in diesem Fall den Johannistag. Dieser Tag, das Hochfest zur Geburt Johannes‘ des Täufers oder auch „Spargelsilvester“, fällt jedes Jahr auf den 24. Juni.
Ab diesem Zeitpunkt sollte man Spargelpflanzen eine Regenerationsphase gönnen, die sie benötigen, um bis zur neuen Saison wieder Kraft zu tanken. Um dies zu gewährleisten, dürfen aus einer Spargelpflanze nur sechs Spargelstangen entfernt werden – die siebte muss für das Folgejahr bestehen bleiben.
Grundsätzlich gilt: Wer nach dem 24. Juni noch Spargel sticht, riskiert für das nächste Jahr eine schlechte Ernte. Durch lange Frostzeiten kann sich jedoch auch die Spargelsaison und ihr Ende etwas nach hinten verschieben – auch um den Spargelbauern einen größeren ökonomischen Spielraum zu geben.
Tipp: Behält man die Preisentwicklung des Spargels über eine Saison im Auge, empfiehlt sich in den meisten Fällen der Mai zum Erwerb. In diesem Zeitraum erweist sich deutscher Spargel saisonal meist am günstigsten. Zu Saisonbeginn und -ende liegen die Preise erfahrungsgemäß höher. Dies ist jedoch auch vom Ernteertrag abhängig. Bei hoher Ernte beispielsweise können auch die Saisonendpreise sehr niedrig liegen.
Spargel bereits im Frühjahr – Wie ist das möglich?
Wie eingangs erwähnt kann Spargel dennoch schon vor Saisonbeginn konsumiert werden. Möglich machen dies die folgenden beiden Gründe:
- Der Spargel wird importiert: Aufgrund der wärmeren Witterungsverhältnisse beginnt in südlicheren Regionen, etwa in Spanien oder Griechenland, die Spargelzeit eher als in Deutschland. Daneben gibt es Länder wie China oder Peru, die den Spargel sogar ganzjährig exportieren.
- Es handelt sich um „Folienspargel“ von beheizten Äckern: Dabei werden Spargel-Felder mit Plastikfolie abgedeckt, während der Boden von Röhrensystemen durchzogen ist. Durch diese fließt in den meisten Fällen etwa 30 Grad warmes Wasser. So entstehen unter den Folien schneller die benötigten Temperaturen von 10 bis 15 Grad, um den Spargel zeitiger zur Erntereife zu bringen.
Hinweis: Der hohe Energieverbrauch einerseits und der lange Transportweg andererseits sorgen hier jedoch für eine schlechte Klimabilanz. Im Endeffekt kann also beiden Optionen nur eine geringe Nachhaltigkeit attestiert werden. Klimabewusste Verbraucher sollten deshalb bis zum offiziellen Beginn der Spargelsaison mit dem Einkauf warten und dann vor allem zu regionalen Produkten greifen.
Tipps zum Spargelkauf
Deutschland ist, was sowohl Ernte als auch Konsum betrifft, Europas Spargelland Nummer 1. Gerade bei der Vielzahl der zur Auswahl stehenden Produkte sollten Sie wissen, worauf Sie beim Kauf achten müssen. Dafür wird der Spargel in verschiedene Handelsklassen (Extra, I und II) eingeteilt, die sie am Siegel erkennen können. Dieses gibt jedoch nur einen Hinweis auf die Optik des Spargels.
Deshalb haben wir für Sie hier 5 Tipps, wie Sie frischen Spargel am besten erkennen:
- am Aussehen: glänzende Schale, geschlossene Köpfe, keine braunen Stellen
- an der Stabilität: frischer Spargel ist wenig biegsam
- am Geruch: wenig Eigengeruch, dieser entwickelt sich erst nach längerem Liegen
- am Geräusch: Quietschen beim Aneinanderreiben der Stangen
- an der Flüssigkeit: Saft spritzt bei leichtem Druck aus den Spargelenden
Tipps zur Zubereitung und Lagerung
Spargel als Edelgemüse ist teuer. Darum sollten Sie ihn sparsam schälen. Was es sonst noch beim Umgang mit Spargel zu beachten gilt, lesen Sie hier:
- Schalen und untere Stücke eignen sich für Sud oder Spargelsuppe
- Grüner Spargel zum Braten, weißer Spargel zum Kochen
- Weißen Spargel unbedingt schälen, den Grünen nur an den Enden
- Garzeiten beachten: nur Stangen gleicher Dicke und Länge zusammen kochen
- Haltbarkeit: Frischen Spargel für ca. 15 Minuten in eiskaltes Wasser legen, danach trocken tupfen, in feuchtes Handtuch und Frischhaltefolie wickeln, im Gemüsefach des Kühlschranks nun für mehrere Tage haltbar
- Nach Schälen auch problemlos einfrierbar, bei Entnahme allerdings nicht auftauen, sondern gefroren kochen (maximale Lagerzeit 6 Monate)
Tipp: Möchten Sie auch außerhalb der Spargelsaison nicht auf spargelähnliches Gemüse verzichten, so können Sie als Alternative zur Schwarzwurzel greifen. Der „Winterspargel“ hat von Oktober bis April Saison.
Quellen:
https://www.focus.de/gesundheit/praxistipps/guten-spargel-erkennen-darauf-muessen-sie-achten_id_7168457.html
https://www.planet-wissen.de/gesellschaft/lebensmittel/spargel/pwietippsrundumdenspargel100.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Gem%C3%BCsespargel
https://www.zeit.de/2014/16/spargelanbau-freiland-fussbodenheizung