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Genau wie bei Erwachsenen hält es auch die Kinderhaut nur für eine bestimmte Zeit unbeschadet in der Sonne aus. Kommt es zu einer leichten Verbrennung, können Sie nach wenigen Stunden folgende Symptome an der ungeschützten Haut beobachten:
- eine deutliche Rötung
- eine Überwärmung
- eine Schwellung
- ein Spannungsgefühl
- unangenehmen Juckreiz
- Schmerzen bei Berührung oder bereits in Ruhe
Handelt es sich um eine schwere Verbrennung, treten Blasen unterschiedlicher Größe auf der Haut auf. Jetzt ist es Zeit für den Kinderarzt. Bitte öffnen Sie die Blasen nicht selbst. Sie schützen den Körper vor dem Eindringen von Bakterien. Je jünger Ihr Kind ist, desto schneller kann sich ein intensiver Sonnenbrand auch auf den gesamten Organismus auswirken. Fieber und Kreislaufprobleme können vorkommen und der Kinderarzt sollte sie behandeln.
Sonnenbrand bei Kindern – die Behandlung
Für die Erste Hilfe sind Sie zuständig. Mit einfachen Mitteln können Sie dafür sorgen, dass es Ihrem Kind rasch besser geht. Behandeln Sie auch einen leichten Sonnenbrand bei Kindern mit kühlenden Umschlägen.
Für Kinder geeignete Zusätze sind zum Beispiel:
- Quark
- Naturjoghurt
- grüner Tee
- Kamillentee
Nehmen Sie am besten ein sauberes Baumwolltuch für die Umschläge und tragen Sie reichlich Zusatz darauf auf. Der Wickel kann bis zu 30 Minuten auf der Haut bleiben. Bei Säuglingen im ersten Lebensjahr sprechen Sie bitte erst mit dem Kinderarzt. Ein großflächiger Wickel kann bei Babys schnell zu einer Auskühlung führen. Geben Sie Ihrem Kind jetzt viel zu trinken. Ein Sonnenbrand bei Kindern sorgt dafür, dass der kleine Körper viel Flüssigkeit verliert.
Bitte vergessen Sie alte Hausmittel wie Babypuder, Mehl oder Öl. Sie fügen Ihrem Kind zusätzliche Schmerzen zu, wenn Sie es damit behandeln und das Infektionsrisiko steigt beträchtlich.
Nach dem Wickel folgt die Pflege
Hat Ihr Kind genug von dem kühlenden Wickel, entfernen Sie das Tuch und behandeln Sie die geschädigte Haut mit einer kühlenden Lotion oder Salbe, die gleichzeitig die Entzündung hemmt. Hier wählen Sie zum Beispiel zwischen:
- reinem Aloe Vera-Gel
- Dexpanthenolsalbe oder
- Ringelblumensalbe
Bei ausgeprägten Verbrennungen helfen Medikamente
Haben sich die Brandblasen bereits geöffnet, versorgt der Kinderarzt den kleinen Patienten mit Salbenverbänden. Er trägt eine antiseptische Salbe auf und legt Fettgaze auf die Wunde, um die Heilung zu unterstützen und eine Infektion der Haut zu verhindern. Durch die fetthaltige Gaze kann die Wunde nicht mit dem Verbandmaterial verkleben. Bei geschlossener geröteter Haut kommen Salben, die ein Antihistaminikum enthalten, zum Einsatz. Ihr Kinderarzt wird Sie zu einer altersentsprechenden Dosierung für Ihr Kind beraten. Denn auch über die Haut gelangen Medikamente in den Organismus.
Tipp: Erste Hilfe bei Sonnenbrand bei Kindern aus dem Supermarkt
Besorgen Sie sich das ganze Blatt einer Aloe Vera-Pflanze im Supermarkt oder im Bioladen. Das transparente Gel im Inneren kann herausgeschnitten und anschließend püriert werden. Tragen Sie das gewonnene Gel dünn auf die verbrannte Haut auf.
Sonderfall Sonnenallergie
Intensives Sonnenlicht kann noch ganz andere unangenehme Folgen haben. Sehen Sie nach einiger Zeit in der Sonne auf der Haut Ihres Kindes erhabene rote Flecken (Quaddeln), die stark jucken oder viele kleine Bläschen bzw. Knötchen, leidet Ihr Kind eventuell an einer Sonnenallergie. Der Kinderarzt kann die Erkrankung zum Beispiel mit einem Antihistaminikum in Form einer Salbe oder Tropfen behandeln. Probieren Sie in Zukunft eine andere Sonnencreme aus und schützen Sie Ihr Kind mit UV-Schutz-Kleidung.
Welche schwerwiegenden Folgen Sonnenbrände haben können
Ein Sonnenbrand bei Kindern ist keine Lappalie. Die sichtbaren Schichten der Haut erholen sich zwar relativ schnell wieder, aber die tieferen Hautschichten merken sich die Schäden über lange Zeit. Jedes neue Ereignis dieser Art wird im Gedächtnis der Haut gespeichert und kann im späteren Leben zur Entstehung von Hautkrebs beitragen. UV-Strahlung kann der Haut sogar schon vor den ersten Anzeichen einer Verbrennung schaden.
Vorsorge ist wie immer besser als Nachsorge
Nehmen Sie UV-Strahlung ernst. Nicht nur im Freibad ist Sonnenschutz ein wichtiges Thema. Im ersten Lebensjahr sollte Ihr Kind immer im Schatten liegen, bei Bedarf dünne lange Kleidung und einen Sonnenhut oder ein dünnes Kopftuch tragen. Sonnenbrillen sind ebenfalls schon für kleine Kinder erhältlich. Denken Sie auch an die Ohren, die Handrücken und die Fußrücken. Für den Kinderwagen gibt es praktische Sonnensegel oder Sonnenschirme.
Sonnencreme und Co.
Informieren Sie sich über Sonnenschutzmittel für verschiedene Altersstufen. Häufig sind Eigenmarken der Drogeriemärkte und Discounter am günstigsten und verwenden dabei sehr gute Inhaltsstoffe. Verwenden Sie keine abgelaufenen Cremes oder Sprays, um Sonnenbrand bei Kindern zu vermeiden. Cremen Sie Ihr Kind am besten schon zu Hause ein. Der Lichtschutzfaktor sollte in Deutschland 20 oder mehr betragen. Produkte für Kinder sind gut verträglich und schützen die Haut vor dem Austrocknen. Beim Skifahren im Gebirge oder beim Baden am tropischen Strand herrschen andere Sonnenbedingungen. Die Sonne reflektiert hier deutlich stärker.
Halten Sie Ihr Kind um die Mittagszeit im Schatten und cremen Sie die Haut lieber einmal zuviel ein als zu wenig. Nutzen Sie spezielle Sunblocker für das Gesicht. Sprechen Sie mit dem Kinderarzt Ihres Kindes über Vorsorge mit Beta-Karotin und Kalzium. Die Wirkstoffe können die Widerstandsfähigkeit empfindlicher Kinderhaut gegen UV-Strahlung erhöhen.
Die Gene und der Sonnenbrand
Wissenschaftler sind der Sonnenempfindlichkeit auf der Spur. Jeder Mensch verfügt über zwei Gene, die bestimmen, wie schnell er einen Sonnenbrand bekommt. Dabei ist es völlig egal, über welchen Hauttyp dieser Mensch verfügt. Einer der Erbfaktoren bestimmt die Empfindlichkeit der Haut gegenüber der Sonnenstrahlung, der zweite Faktor schließt den Einfluss von Medikamenten (zum Beispiel Antibiotika) mit ein. Das Forscherteam hofft, Menschen bald entsprechend ihrer genetischen Sonnenempfindlichkeit behandeln zu können.
Quellen:
Peter H. Höger, Kinderdermatologie: Differenzialdiagnostik und Therapie bei Kindern und Jugendlichen ; mit 308 Tabellen, Schattauer Verlag, München 2011