Sind Madenwürmer ansteckend? Wenn ja, wie lange?

Madenwürmer, auch als Oxyuren bezeichnet, sind kleine fadenförmige Parasiten, die im menschlichen Darm leben können. Menschen stecken sich an, wenn Wurmeier an ihre Hände und dann in den Mund gelangen. Die Eier können auch außerhalb des Körpers für circa drei Wochen überleben und Menschen infizieren.

Illustration Magen-Darm-Trakt mit Würmern

In diesem Artikel

Eine Infektion mit Madenwürmern, Ärzte nennen die Erkrankung auch Oxyuriasis, kann auf der ganzen Welt vorkommen. In Deutschland verbreiten sich die kleinen Parasiten gerne in den Kindergärten. Hat Ihr Kind die Würmer erst mit nach Hause gebracht, kann sich die gesamte Familie anstecken. Nur eine Behandlung mit einem Wurmmittel in Form von Tabletten oder Saft sowie ein konsequentes hygienisches Verhalten zu Hause kann der Plage ein Ende setzen. Ohne diese Maßnahmen bleiben die Betroffenen ansteckend und die Madenwürmer verbreiten sich weiter.

Video-Tipp

Der Ansteckungsweg der Madenwürmer

Madenwürmer - Frau kratzt sich am Hintern

Die Madenwurminfektion beginnt mit dem Ei und ist sehr ansteckend. Madenwurmeier wandern meist über die Hände von Mensch zu Mensch. Außerdem kleben sie an Spielzeug, Türklinken und anderen Gegenständen fest und überleben dort bis zu drei Wochen, bevor sie austrocknen. Auch beim Aufschütteln von verunreinigter Bettwäsche können sich die winzigen Eier im gesamten Schlafzimmer verteilen. Landen die Eier im Mund oder gelangen sie über die Atemwege in einen Organismus, machen sie sich auf den Weg in den Dickdarm und reifen dort zu erwachsenen Würmern heran. Nachts begeben sich die Madenwürmer-Weibchen über den Darmausgang nach draußen und legen ihre Eier in den Analfalten ab. Mit der Zeit verursacht dieses Verhalten einen unangenehmen Juckreiz.

Eher seltene Symptome sind zum Beispiel:

  • Bauchschmerzen
  • Durchfall
  • Verstopfung
  • Entzündung und bakterielle Infektion des Afters

Kratzen sich die betroffenen Kinder oder Erwachsenen am juckenden Po, sammeln sie unwillkürlich die Eier der Parasiten unter ihren Fingernägeln auf und infizieren sich selbst erneut, wenn die Finger mit dem Mund in Berührung kommen. Es entsteht der typische Teufelskreis der Oxyuriasis.

So beugen Sie einer Infektion vor

Madenwürmern vorbeugen - Hände waschen

Es ist nicht einfach mit Kleinkindern Hygieneregeln einzuhalten, aber auch im Kindergartenalter können Sie Ihrem Nachwuchs schon einige vorbeugende Maßnahmen nahebringen. Probieren Sie mit folgenden Regeln das Risiko für einen Madenwurmbefall zu senken oder eine Infektion so rasch wie möglich zu beenden:

  • Alle Familienmitglieder waschen sich die Hände mit Seife nach jedem Gang zur Toilette und außerdem vor jeder Mahlzeit.
  • Waschen Sie sich auch vor der Zubereitung des Essens die Hände gründlich mit Seife.
  • Lassen Sie Ihr infiziertes Kind mit Unterwäsche schlafen und wechseln Sie diese morgens.
  • Waschen Sie Unterwäsche, Bettwäsche und Handtücher täglich bei 60 Grad, bis der Wurmbefall vorüber ist.
  • Reinigen Sie Spielsachen häufig mit Spülmittel und heißem Wasser.
  • Halten Sie Ihr Kind möglichst davon ab, sich am After zu kratzen.

Tipp: Halten Sie die Fingernägel Ihres Kindes so kurz wie möglich, um es den kleinen Wurmeiern schwer zu machen, sich darunter festzusetzen. So gelingt es Ihnen eher, eine Oxyuriasis möglichst rasch einzudämmen.

Quellen:
– Stephan Illing, Martin Claßen; Klinikleitfaden Pädiatrie; Urban & Fischer, München 2009
– Michael J. Lentze, Jürgen Schaub, Franz-Josef Schulte, Jürgen Spranger; Pädiatrie: Grundlagen und Praxis; Springer Verlag; Heidelberg 2013
– Burkhard Rodeck, Klaus-Peter Zimmer; Pädiatrische Gastroenterologie, Hepatologie und Ernährung, Springer Verlag, Heidelberg 2013

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Miriam Kirmse ist die Content-Managerin von Wiado. Dabei interagiert sie vor allem mit den verschiedenen Experten, die für unser Online-Magazin als Autoren tätig sind. In ihrem bisherigen Berufsleben hat sie bereits als Kamerafrau, Moderatorin und Redakteurin gearbeitet. Ihre Motivation ist es, die Leser mit einem Blick hinter die Kulissen des Alltäglichen zuverlässig zu informieren und auch Antworten auf unkonventionelle Fragen zu finden. Ihr Motto lautet: Man lernt nie aus!
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