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Eine chronische Druckstelle, die meist an den Füßen auftritt, bezeichnen Ärzte als Hühnerauge oder Clavus. Zu enge Schuhe sind eine häufige Ursache für die schmerzhafte Hautveränderung. Gerät die Druckverteilung auf den Fuß durch eine Fehlstellung aus dem Gleichgewicht, können sich ebenfalls Hühneraugen bilden. Eine Hammerzehe oder ein Hallux valgus sind bekannte Beispiele. Mit der Zeit verdickt sich die Hornhaut an der falsch belasteten Stelle der Haut. In der Mitte bildet sich ein Dorn aus Hornhaut, der in die Tiefe wächst. Um ihn herum entsteht ein Randwulst, der dem Umriss eines Auges ähnelt. So kommt das Hühnerauge zu seinem Namen.
Verschiedene Formen von Hühneraugen
- Clavus durus: Hühnerauge mit einem zentralen, harten Dorn aus Hornhaut
- Clavus mollis: weiches, flaches Hühnerauge, häufig zwischen den Zehen
- Clavus vascularis: Hühnerauge mit eingewachsenen Blutgefäßen
- Clavus neurovascularis: Hühnerauge mit Blutgefäßen und Nerven, eventuell sehr schmerzhaft
- Clavus subungualis: Hühnerauge liegt unter einem Zehennagel
Ansteckend ist keine dieser Formen. Die Hornhaut baut sich alleine aufgrund der ungünstigen Druckverhältnisse am Fuß auf.
Tipp: Arnika-Tinktur kann gegen Hühneraugen helfen. Pinseln Sie die Hautveränderung mehrmals am Tag und vor dem Zubettgehen mit der Tinktur ein. Nach und nach löst sich dadurch die Hornhaut. Bleibt ein kleiner Dorn zurück, entfernen Sie ihn vorsichtig nach einem Fußbad mit einer Hautschere oder Pinzette.
So beugen Sie Hühneraugen vor
- Achten Sie auf bequemes Schuhwerk und vereinbaren Sie bei Bedarf einen Beratungstermin bei einem Fußspezialisten. Viele Fehlstellungen können konservativ oder operativ korrigiert werden.
- Leiden Sie an trockener Haut, achten Sie besonders auf die Pflege ihrer Füße. Diabetiker finden zusätzlich professionelle Hilfe in einer Fußpflegepraxis.
- Um für Hühneraugen gefährdete Stellen an Ihren Füßen zu schützen, finden Sie in Apotheke und Drogerie spezielle Auflagen und Entlastungsringe aus Schaumstoff oder Silikon.
Was die Druckstelle an Ihrem Fuß noch sein kann
Plantarwarzen sehen Hühneraugen sehr ähnlich. Sie treten ebenfalls an der Fußsohle auf und bestehen unter anderem aus Hornhaut. Ein wichtiger Unterschied ist aber, dass Warzen durch Papillomaviren verursacht werden und aus diesem Grund ansteckend sind. Sie können per Schmierinfektion von einem Menschen zum anderen übertragen werden. Das Infektionsrisiko steigt, wenn Sie an den Warzen herumschneiden, ohne sie mit einem wirksamen Medikament zu behandeln. Plantarwarzen schließen häufig geronnenes Blut ein, was Sie an kleinen dunklen Punkten auf der Oberfläche der Warze erkennen können. Die Behandlung ist weitaus langwieriger als bei Clavus, die in der Regel nach wenigen Tagen Therapie verschwunden sind.
Quellenangaben:
Desiderius Sabo; Vorfußchirurgie; Springer Verlag, Heidelberg 2012
Ulrike Blume-Peytavi, Helga Albrecht-Nebe, Kathrin Hillmann; Atlas der Pädiatrischen Dermatologie; John Wiley and Sons, 2018