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Es gibt Sie rund, eckig, als außergewöhnliche Form und in allen möglichen bunten Farben. Silikon-Backformen sind praktisch, denn das Einfetten ist zeitweise nicht mehr nötig und der Kuchen löst sich wie von selbst aus der Form – so preisen es die Hersteller an. Was jedoch unklar ist, ist der gesundheitliche Aspekt. So kann es vorkommen, dass neue Formen vor dem ersten Gebrauch einen unangenehmen Geruch verbreiten. Ist dies der Fall, sollten Sie selber für Abhilfe sorgen und die leere Form für ein paar Stunden bei großer Hitze in den Ofen schieben. So verbannen Sie die übrigen chemischen Stoffe aus der Kuchenform.
Silikon-Backformen – die Herstellung
Silikone sind keine in der Natur vorkommenden Rohstoffe. Sie werden künstlich aus Silizium hergestellt. Da das Silizium nicht pur, sondern in Form von Silikaten und Siliziumoxid vorliegt, muss es zunächst im Hochofen abgetrennt werden. Anschließend wird es mithilfe von Methylchlorid zu Silanen umgesetzt, aus denen letztendlich Silikone hergestellt werden.
Für die Fertigung von Backformen benötigen die Silikone allerdings eine gewisse Konsistenz. Hierfür werden verschiedene Techniken eingesetzt, wie zum Beispiel die Zugabe von Peroxiden. Sobald die Backformen fertiggestellt sind, befreit sie der Hersteller durch sogenanntes Tempern (Erhitzen über längeren Zeitraum) von flüchtigen organischen Bestandteilen. Schließlich dürfen die chemischen Stoffe nicht in die Backwaren übergehen, denn sie sind gesundheitsschädlich.
Beim Tempern werden die Backformen bei 200 °C für 4 Stunden gebacken. Jedoch ersparen sich manche Hersteller diesen Schritt und die Stoffe entweichen zu Hause beim Backen in der eigenen Küche und dringen in die Backwaren ein.
Tipp: Verwenden Sie nur hochwertige Silikon-Backformen, da billige Varianten chemische Schadstoffe enthalten können. Gehen die Stoffe ins Backwerk über, können sie nach dem Verzehr Müdigkeit und Kopfschmerzen auslösen.
Wo liegt die Grenze für bedenkliche Stoffe in Silikon-Backformen?
Für die Konzentration der bedenklichen Stoffe wurde eine Grenze festgelegt. Es dürfen sich nicht mehr als 0,5 % flüchtige organische Bestandteile aus den Backformen herauslösen. Dann gelten die Formen als nicht gesundheitsschädlich.
Wie eine Untersuchung von ÖKO-Test im Jahr 2014 ergab, sind fast alle geprüften Backformen unbedenklich. Lediglich bei 3 von 12 Formen gingen die Stoffe in den Teig über. Sie hielten jedoch die gesetzlich festgelegten Grenzwerte ein. Es handelte sich dabei um Spuren von Phenanthren, das zu den polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen gehört.
Tipp: Falls der Hersteller den Arbeitsschritt des Temperns ausgelassen hat, ist meist ein seltsamer Geruch der Backformen festzustellen. Dann sollten Sie die Formen vor dem ersten Verwenden selbst im Backofen bei 200 °C 4 Stunden lang tempern. Anschließend ist es sehr wichtig, dass Sie den Ofen und die Küche sehr gut lüften.
Vorteile und Nachteile von Silikon-Backformen
Vorteile:
- sehr flexibel
- bei richtiger Verwendung unbedenklich
- Antihaftbeschichtung
- viele Formen für Spülmaschine geeignet
- problemlose Entnahme der Backware möglich
- pflegeleicht zu reinigen
- hohe Haltbarkeit von Material und Form bei richtiger Pflege
Nachteile:
- bei vielen Formen Einfetten vor dem Backen notwendig
- nicht immer klare Konturen an fertiger Backware erkennbar
- nicht so knuspriges Ergebnis wie bei herkömmlichen Backformen
Quellen:
https://www.ndr.de/ratgeber/verbraucher/Backformen-aus-Silikon-im-Praxistest,backformen100.html
https://www.oekotest.de/essen-trinken/12-Silikonbackformen-im-Test_105025_1.html
https://eatsmarter.de/produkte/ratgeber/sind-silikon-backformen-gesundheitsschaedlich
http://www.kuchenform.org/silikonform/