Siebenschläfer-Kot erkennen | Ist der Kot gefährlich oder giftig?

Sie haben im Haus Stellen mit Kot entdeckt und fragen sich, ob es sich um Siebenschläfer-Kot handelt? Wir erklären, wie Sie den Kot des Siebenschläfers erkennen, ob dieser gefährlich oder giftig ist und wie Sie ihn sicher entfernen.

Siebenschläfer

In diesem Artikel

Beim Siebenschläfer handelt es sich um ein Nagetier, das der Maus und dem Eichhörnchen ähnelt. Es kann bis zu 33 Zentimeter lang werden, ist grau-braun und besitzt einen buschigen Schwanz. Zu den auffälligsten Merkmalen, mit denen Sie die Tiere erkennen können, gehören außerdem seine großen, dunklen Augen und die rundlichen Ohren. Zwischen September und Mai hält der Nager übrigens Winterschlaf.

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Vorkommen des Siebenschläfers

Der Siebenschläfer ist in ganz Deutschland bis auf Teile des Nordwestens verbreitet. Dabei bevorzugt er die Nähe zu Mischwäldern. Aufgrund der vielen Annehmlichkeiten (z.B. dem Schutz vor Witterung) verbringt er sein Leben gern auf Dachböden oder in Schuppen. Da es sich um ein nachtaktives Tier handelt, wird es meist nur indirekt aufgrund von Lärm oder seiner Hinterlassenschaften wahrgenommen.

Erkennen von Siebenschläfer-Kot

Bevor Sie erfahren, wie giftig oder gefährlich Siebenschläfer-Kot ist, sollten Sie diesen erkennen können. Der Kot ähnelt mit seiner Bohnenform gewöhnlichem Mäuse-Kot. Allerdings ist er mit ein bis zwei Zentimetern Länge etwas größer. Stellen, an denen Siebenschläfer-Kot zu finden ist, sind oft auch mit Urin kontaminiert.

Siebenschläfer-Kot erkennen

Siebenschläfer-Kot: Risiken

Ist der Kot giftig oder auf andere Art gefährlich? Zunächst eine Entwarnung: Der Siebenschläfer-Kot ist nicht giftig. Jedoch besteht ein Infektionsrisiko, weil es möglich ist, dass dieser Keime und Viren überträgt. Gefürchtet ist die Übertragung des Hanta-Virus. Verschiedene Nagetiere, zu denen neben Siebenschläfern auch Mäuse gehören, übertragen die Viren nicht nur über den Kot, sondern auch über Urin und Speichel. Allerdings ist das Infektionsrisiko nicht in allen Regionen in Deutschland vorhanden und in den betroffenen Gebieten ist auch nicht jedes Tier infektiös.

Trotzdem ist es in jedem Fall empfehlenswert, Hinterlassenschaften schnell zu entfernen. Beseitigen Sie alles, was das Tier in Ihr Haus gebracht hat. Dazu zählen nicht nur Kot und Urin, sondern auch Nistmaterial, Reste von Beutetieren und anderer Nahrung, tote Siebenschläfer und gegebenenfalls Fellknäuel oder Schwanzreste (der Schwanz wird nach Verletzungen manchmal abgebissen).

Nach dem Erkennen: Siebenschläfer-Kot entfernen

Das Robert-Koch-Institut empfiehlt diese Vorgehensweise, um Nager-Kot zu entfernen:

  • arbeiten Sie mit Gummihandschuhen
  • tragen Sie bei Staubentwicklung eine Atemschutzmaske (Typ FFP3)
  • lüften Sie den Raum vor der Reinigung für etwa 30 Minuten
  • wirbeln Sie keinen Staub auf
  • nutzen Sie keinen Staubsauger
  • staubige Stellen sollten vor der Entfernung mit Reinigungsmittel befeuchtet werden
  • tote Tiere, Nistmaterial und Kot sind in einer verschlossenen Tüte im Hausmüll zu entsorgen
  • reinigen Sie die Flächen sorgfältig mit Reinigungsmitteln
  • nach der Reinigung waschen Sie sich gründlich die Hände mit Wasser und Seife
    Gerüche

Siebenschläfer-Kot und -Urin riechen nicht außergewöhnlich streng. Der Geruch vergeht meist, wenn Sie alle Hinterlassenschaften entfernt und die Flächen gereinigt haben.

Siebenschläfer vertreiben

Da der Siebenschläfer nach Anlage 1 der Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV) eine besonders geschützte Tierart ist, dürfen Sie ihn nicht einfach beseitigen. Ansonsten können Sie mit einem hohen Bußgeld (bis zu 50.000 Euro) belegt werden. Folgende Maßnahmen sind nach § 42 BNatSchG ohne Genehmigung durch die zuständigen Behörden dementsprechend verboten:

  • Nachstellen, Fang, Verletzen oder Töten der Tiere
  • Entnahme, Beschädigung oder Zerstörung ihrer Nist-, Brut-, Wohn- oder Zufluchtstätten

Um den Siebenschläfer trotzdem loszuwerden, sollten Sie einen professionellen Schädlingsbekämpfer beauftragen. Fachkräfte können die Tiere auch sicher erkennen. Sie setzen unter anderem artgerechte Lebendfallen ein und kümmert sich um das Aussetzen der Tiere in einen geeigneten Lebensraum. Dabei ist auch eine Mindestentfernung einzuhalten. Während der Winterruhe müssen die Tiere in einer geschützten Umgebung untergebracht werden, da die niedrige Temperatur ihnen gefährlich wird.

Quellen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Siebenschl%C3%A4fer
https://www.bauen-tiere.ch/tier/sbs/sbs_main_b.htm
https://www.oejv-bw.de/aktuelles/%C3%BCbersicht/hanta-virus/
http://www.schaedlingskunde.de/Steckbriefe/htm_Seiten/Siebenschlaefer-Glis-glis.htm
http://www.schaedlingskunde.de/Diverse_htm/Siebenschlaefer-Glis-glis-Bekaempfung.htm
http://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/H/Hantavirus/Merkblatt_PDF.pdf?__blob=publicationFile
Verzeichnis der in Niedersachsen besonders oder streng geschützten Arten – Schutz, Gefährdung, Lebensräume, Bestand, Verbreitung – (Aktualisierte Fassung 1. Januar 2015)

Über unsere Autorin
Miriam Kirmse ist die Content-Managerin von Wiado. Dabei interagiert sie vor allem mit den verschiedenen Experten, die für unser Online-Magazin als Autoren tätig sind. In ihrem bisherigen Berufsleben hat sie bereits als Kamerafrau, Moderatorin und Redakteurin gearbeitet. Ihre Motivation ist es, die Leser mit einem Blick hinter die Kulissen des Alltäglichen zuverlässig zu informieren und auch Antworten auf unkonventionelle Fragen zu finden. Ihr Motto lautet: Man lernt nie aus!
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