Schnuller abkochen – aber richtig! Babyschnuller auskochen

Babys sind in den ersten Lebensmonaten für Krankheitskeime recht empfänglich. Deshalb sind sämtliche Babyschnuller, Beißringe und Flaschensauger streng hygienisch zu behandeln. Wir klären Sie über das richtige Vorgehen bei der Reinigung auf!

Baby mit Schnuller in der Hand

Kinderärzte empfehlen, die Nuckel für den Nachwuchs in den ersten sechs Monaten des Lebens jeden Tag zu sterilisieren. Sobald das Baby die „orale Phase“ erreicht, steckt es sich sämtliche Gegenstände aus seinem Umfeld in den Mund. Dann ist die ständige Reinigung von Schnullern nicht mehr notwendig. Das Immunsystem ist in dieser Lebensphase bereits gut ausgeprägt. In deutschen Haushalten säubern Elternpaare den Nuckel ihrer Babys vornehmlich durch eine Dampfsterilisation. Es gibt jedoch verschiedene Alternativen, um eine keimfreie und saubere Desinfektion zu erzielen.

Video-Tipp

Tipp: Es gibt verschiedene Möglichkeiten zur Reinigung von Schnullern.

1. Die Dampfsterilisation

Im Babyhandel existieren spezielle Geräte, die eine gezielte Reinigung von Saugern und Schnullern ermöglichen. Diese desinfizieren das Produkt zeitgleich. Bei der Dampfsterilisation erzeugt das Gerät einen gesättigten, heißen Wasserdampf. Dieser tötet sämtliche Mikroorganismen zuverlässig ab. Der Sterilisationsvorgang dauert bis zu 15 Minuten.

Tipp: Für die Dampfsterilisation sind spezielle Geräte notwendig.

2. Die Sterilisation in der Mikrowelle

In der Mikrowelle sterilisiert sich ein Nuckel ebenso gut wie bei der Dampfsterilisation. Der Reinigungseffekt wird durch die hohen Temperaturen in der Mikrowelle erzeugt. Der Babyschnuller wird in einen Träger mit Wasser gegeben, der langsam verdampft. Die Sterilisation in der Mikrowelle eignet sich vor allem für Reisen. Es gibt sogenannte „Schnullerbäume“, die sich für die Mikrowelle eignen. Diese empfehlen sich zur parallelen Reinigung von mehreren Schnullern. In den Schnullerbäumen lassen sich gleich mehrere Beruhigungssauger sterilisieren, transportieren und keimfrei aufbewahren.

Tipp: Die Sterilisation in der Mikrowelle eignet sich für Reisen, beispielsweise im Hotelzimmer.

3. Das Abkochen von Schnullern

Beim Auskochen von Schnullern ist immer der gleiche Topf zu nutzen. Dieser sollte nicht noch zusätzlich zum Kochen genutzt werden. Es besteht die Gefahr, dass sich durch die Anhaftung von Speiseresten krankheitsverursachende Keime ansiedeln. Die Beruhigungsschnuller sollten vor der Reinigung unter fließendem Wasser abgewaschen werden. Danach sind sie in den Topf zu legen und vollständig mit Wasser zu bedecken. Anschließend sollten die Schnuller für mindestens fünf Minuten im Wasser kochen.

Schnuller abkochen

4. Sterilisieren mit kaltem Wasser

Das Auskochen von Beruhigungsschnullern ist nicht zwangsläufig notwendig. Diese können auch mit kaltem Wasser sterilisiert werden. Dafür sind spezielle Tabletten notwendig, die in einer Schüssel mit Wasser aufzulösen sind. Die Schnuller müssen für ca. 30 Minuten in die Reinigungslösung gelegt werden. Anschließend sind sie gründlich abzuspülen. Das Verfahren eignet sich für Orte, an denen das Abkochen mit heißem Wasser nicht möglich ist. Beispielsweise weil kein Herd oder Strom zur Verfügung steht. Zur Reinigung der Schnuller ist lediglich abgekochtes Wasser oder – notfalls – eine Flasche Trinkwasser notwendig.

Tipp: Beim Camping reichen Sterilisationstabletten und kaltes Wasser für eine Reinigung aus.

5. Reinigung nach dem 8. Lebensmonat

Wichtig: Nach dem 8. Lebensmonat reicht es vollkommen, die Schnuller mit Spülmittel zu reinigen und unter fließendem Wasser abzuspülen. Es dürfen jedoch keinesfalls Seifen- oder Spülmittelreste zurückbleiben.

Abkochen von Schnullern: Gibt es Unterschiede?

Beim Abkochen von Schnullern gibt es grundsätzlich keine besonderen Unterschiede. Es gibt Beruhigungsschnuller aus Latex und Silikon. Während Silikon durchsichtig ist, hat Latex eher einen bräunlichen Farbton. Beide Materialien haben dementsprechend ihre ganz eigenen Vor- und Nachteile. Silikon ist extrem hitzebeständig. Wohingegen Latex ist reiß- und zugfest. Latexsauger werden durch ein zu häufiges Auskochen schnell porös. Deshalb müssen sie in regelmäßigen Abständen ausgetauscht werden. Produkte aus Silikon halten etwas länger. Grundsätzlich hat das Material auf die Hygieneregeln jedoch keinen nennenswerten Einfluss. Bei der Sterilisation und Reinigung sind beide Materialien gleich zu behandeln.

Tipp: Das Material wirkt sich nicht auf das Reinigungsverfahren aus. Silikonschnuller sind jedoch langlebiger.

Dont’s bei der Reinigung von Schnullern

… im Geschirrspüler

  • von einer Reinigung im Geschirrspüler ist abzuraten
  • Temperaturen sind nicht hoch genug, um Babyschnuller ordentlich zu sterilisieren
  • Reinigungsmittel sind oftmals zu aggressiv

… durch die Eltern

  • abschlecken von Babyschnullern sollte gleichfalls unterlassen werden
  • dabei könnten Eltern Bakterien an ihr Kind weitergeben, die Karies verursachen

Tipp: Rissige Beruhigungsschnuller sofort austauschen.

Austausch von Babyschnullern

Babyschnuller sollten regelmäßig ausgetauscht werden. Alte Exemplare sollten zudem nach zwei bis drei Monaten entsorgt und ersetzt werden. Dies ist in den ersten Lebensmonaten ohnehin normal: Denn die Schnullergröße ändert sich ständig. Diese Regelung gilt aber auch für die Beruhigungsschnuller von Kleinkindern. Diese werden mit der Zeit labbrig und sehen unappetitlich aus. Außerdem besteht die Gefahr, dass sich gesundheitsschädliche Substanzen ablösen. Sobald Beruhigungsschnuller Risse bekommen oder klebrig werden, nutzt siedendes Wasser nichts mehr. Sie sind umgehend zu ersetzen.

Tipp: Die einfachste Methode zur Reinigung von Schnullern ist übrigens das Abkochen in heißem Wasser.

Egal, für welche der oben genannten Methoden Sie sich entscheiden: Eine regelmäßige Reinigung von Schnullern ist in den ersten sechs Lebensmonaten Ihres Nachwuchses auf jeden Fall unabdingbar. Entsorgen Sie Produkte, die Risse haben. In diesen könnte sich Spülmittel sammeln. Nehmen Sie Schnuller niemals selbst in den Mund, da Sie Bakterien weitergeben könnten.

Über unsere Autorin
Miriam Kirmse ist die Content-Managerin von Wiado. Dabei interagiert sie vor allem mit den verschiedenen Experten, die für unser Online-Magazin als Autoren tätig sind. In ihrem bisherigen Berufsleben hat sie bereits als Kamerafrau, Moderatorin und Redakteurin gearbeitet. Ihre Motivation ist es, die Leser mit einem Blick hinter die Kulissen des Alltäglichen zuverlässig zu informieren und auch Antworten auf unkonventionelle Fragen zu finden. Ihr Motto lautet: Man lernt nie aus!
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