In diesem Artikel
Reichhaltige und wohlschmeckende Walnusskerne sind ein echter Leckerbissen – besonders in der dunklen Jahreszeit. Doch nicht immer sind die Walnüsse so, wie sie eigentlich sein sollten. Denn auch die Walnuss kann von ungesunden Schimmelpilzen befallen sein. Was die Pilze mit den Walnüssen machen, woran Sie verdorbene Exemplare erkennen und ob Sie diese noch essen können oder nicht, erfahren Sie in diesem Ratgeber. Am Ende des Artikels erhalten Sie außerdem weitere Informationen über die Walnussfruchtfliege, die sich gern in den Früchten des Walnussbaums einnistet.
Verdorbene Walnusskerne an der Optik erkennen
Sind die Nüsse von Schimmel befallen und schlecht, weisen sie eine typische Schimmel-Optik auf. Darauf weisen die folgenden Veränderungen hin, die auch einzeln auftreten können:
- grau-weiße Beläge
- feine, weiße Schimmelgeflechte
- Kerne sind schwarz verfärbt
Davon sind übrigens nicht nur die Nusskerne betroffen, sondern auch die Schalen. Sie sollten beim Nussknacken jede Walnuss einzeln von außen und innen begutachten und verdorbene Exemplare sofort entsorgen, um Ihren Körper nicht mit Schimmelsporen zu belasten.
So schmecken verdorbene Walnüsse
Verdorbene Nüsse lassen sich leicht an ihrem Geschmack erkennen. Sie schmecken kaum noch nach Nuss, dafür zeichnen sie sich durch einen sehr unangenehmen, fast beißenden Geschmack aus. Wer auf eine derart schmeckende Walnuss beißt, sollte sie sofort ausspucken. Auch wenn einzelne verdorbene Nüsse kaum die Gesundheit beeinträchtigen, sollten Sie kein Risiko eingehen.
So riechen verdorbene Walnusskerne
Der Geruch ist bei verdorbenen Nüssen ebenso verändert wie der Geschmack. Sie riechen muffig, sofern sich Schimmelpilze auf den Nüssen niedergelassen haben. Werfen Sie solche Nüsse am besten gleich weg, um die anderen nicht mit dem Schimmelpilz zu infizieren. Daneben weist ein ranziger Geruch darauf hin, dass die Fette in der Nuss schlecht geworden sind. Auch in dem Fall sind die Nüsse nicht mehr genießbar.
Sind schlecht gewordene Walnüsse giftig?
Verschimmelte Nüsse sind in der Tat giftig. Der Nussschimmel ist dafür bekannt, krebserregende und organschädigende Giftstoffe – sogenannte Aflatoxine – zu produzieren. Der Schimmel verbreitet sich in den Nüssen, wenn sie nicht fachgerecht getrocknet oder falsch gelagert wurden. Nüsse, die außerhalb der EU und der USA produziert wurden, können stark von Schimmelbefall betroffen sein. Besser ist es daher, EU-Ware zu kaufen.
Walnuss ist dunkler als sonst – ist sie verdorben?
Nur weil Walnussschalen etwas dunkler als gewohnt sind, heißt das noch lange nicht, dass sie verdorben sind. Es könnte sich auch um Bio-Ware handeln. Die hellbraune Standard-Walnuss ist nämlich nicht von Natur aus so hell. Sie wird durch den Einsatz von Bleichmitteln (Schwefel) zu ihrer hellen Farbe gebracht. Bei Bio-Walnüssen dürfen allerdings keine Bleichmittel eingesetzt werden. Von Natur aus bringt die Walnuss eine dunkle, etwas fleckige Schale mit. Lassen Sie sich von dieser Optik daher nicht verunsichern. Falls Sie sich unsicher sind, können Sie auch Geruch und Geschmack der Nüsse testen.
So schützen Sie Ihre Walnussernte vor Schimmelbefall
Um Nussschimmel zu vermeiden, sollten Sie die Nüsse fachgerecht lagern. Sie können die Nüsse entweder in ihrer natürlichen Schale lagern, oder Sie knacken alle Nüsse und lagern nur die Kerne ein. Je nachdem, ob die Schalen noch vorhanden sind oder nicht, sollten Sie die Nüsse unterschiedlich lagern.
Tipp: Bevor Sie selbst geerntete Walnusskerne lagern, müssen diese getrocknet werden.
So lagern Sie Walnüsse:
- mit Schale lagern: kühl, trocken, dunkel und luftig
- ohne Schale lagern: kühl oder gefroren, trocken, dunkel und luftdicht
Tipp: Wenn Sie öfter gemahlene Nüsse essen, sollten Sie sie möglichst immer frisch mahlen. Im gemahlenen Zustand können sich Schimmelpilze leichter ansiedeln und die gesamte Portion verderben.
Krankheiten und Schädlinge
Wer einen Walnussbaum sein Eigen nennt, hat vielleicht schon einmal bemerkt, dass sich die Walnussfrüchte am Baum schwarz verfärben. Dabei handelt es sich vermutlich um einen Befall mit der Walnussfruchtfliege. Der aus den USA eingeschleppte Schädling legt seine Eier in die Frucht der Nüsse am Baum. Es wachsen schließlich gut erkennbare Larven heran, die das Fruchtfleisch fressen. Zu Beginn entstehen einzelne schwarze Flecken, die sich so weit ausbreiten, dass schließlich die ganze Frucht schwarz wird. Zusätzlich weicht das Fleisch ein und wird zunächst feucht, später trocknet es ein. Es lässt sich in diesem Zustand nur noch schwer von der Walnussschale entfernen.
Ist neben den Früchten auch das Laub von ungewöhnlichen Verfärbungen betroffen, können übrigens diese Infektionen dahinter stecken:
- Marssonia-Pilz
- Walnussbrand (Bakterien-Infektion)
Walnussfruchtfliege: Sind die Nüsse noch essbar?
Die Fliegen befallen nur das Fruchtfleisch, nicht aber die Schale und den Kern. Das heißt, dass die Walnüsse nicht schlecht, sondern noch genießbar sind. Es ist nur notwendig, das eingetrocknete, schwarze Fruchtfleisch von der Schale zu lösen. Das erweist sich manchmal als schwierig. Sie können es mit einem Hochdruckreiniger versuchen, den Sie auf ein verschlossenes Netz mit den Nüssen richten. Oder Sie schütten die Nüsse zusammen mit etwas Sand in einen Betonmischer, den Sie anschließend für eine Weile laufen lassen.
Quellen:
https://projekte.meine-verbraucherzentrale.de/DE-BY/schimmel-bei-walnuessen
https://projekte.meine-verbraucherzentrale.de/DE-BY/verschimmelte-walnusskerne
https://lebensmittel-warenkunde.de/lebensmittel/fette-oele/samen-nuesse/walnuss.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Walnussfruchtfliege