In diesem Artikel
Salmonellen sind Bakterien und auf der ganzen Welt zu finden. Sie können sich im Magen-Darm-Trakt von Tieren und Menschen aufhalten und vermehren. Für gewöhnlich tauchen Salmonellen in Deutschland in den Schlagzeilen auf, wenn es im Zusammenhang mit kontaminierten Lebensmitteln zu größeren Infektionsausbrüchen in Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindergärten oder Altenheimen kommt. Durchfall, Schmerzen in Kopf und Bauch und eventuell Erbrechen sind die unschönen Symptome einer Salmonellenvergiftung. Bei gesunden Menschen heilt die Erkrankung von alleine aus, Risikopatienten kann der Arzt mit einem Antibiotikum behandeln.
So werden Salmonellen übertragen
Salmonellen finden auf drei verschiedene Weisen ihren Weg in den menschlichen Körper:
- über verunreinigte Nahrungsmittel
- von Mensch zu Mensch
- im direkten Kontakt mit Tieren
Sowohl tierische als auch pflanzliche Nahrungsmittel können mit Salmonellen besiedelt sein. Eine schlechte Küchenhygiene (Schneidebretter, etc.) und eine mangelnde Kühlung von Eiern, Eiprodukten und rohen Fleischwaren bringt Menschen in Gefahr. Erst eine sorgfältige Erhitzung von befallener Lebensmittel über 70 Grad Celsius tötet die Erreger ab und schützt vor einer Salmonellenvergiftung.
Übertragung der Salmonellen von Mensch zu Mensch
Weit seltener als die Lebensmittelinfektion ist die Schmierinfektion. Nach dem Toilettengang können winzige Stuhlspuren an den Händen Betroffener haften bleiben und so an andere Menschen in ihrer Umgebung weitergegeben werden.
Übertragung der Salmonellen durch direkten Tierkontakt
Ebenfalls selten, aber möglich, ist die Ansteckung mit Salmonellen durch direkten Kontakt zu Tieren. Die meisten Fälle treten hier aber nicht auf einem Bauernhof auf, sondern zu Hause am Terrarium. Kinder, die Schlangen, Eidechsen oder Schildkröten halten, sind besonders gefährdet. Die Reptilien scheiden Salmonellen häufig mit dem Kot aus.
Wie lange ist eine Salmonellenvergiftung ansteckend?
Ist ein Mensch mit Enteritis-Salmonellen infiziert, scheidet er sie über den Stuhlgang aus und kann auf diesem Weg andere Menschen anstecken. Dieser Zustand dauert bei Erwachsenen durchschnittlich vier bis fünf Wochen. Kindern unter fünf Jahren scheiden Salmonellen häufig sieben Wochen oder länger aus. Bei Kindern mit schweren Krankheitsverläufen haben Mediziner eine Dauer der Ansteckungsfähigkeit von über sechs Monaten beobachtet.
Tipp: In stark fetthaltigen Lebensmitteln wie Salami, Käse oder Schokolade reicht bereits eine niedrige Anzahl an Salmonellen aus, um einen Menschen zu infizieren.
So schützen Sie sich und Ihre Familie
- Leben Kleinkinder in Ihrem Haushalt, warten Sie lieber noch ein paar Jahre mit der Anschaffung von Reptilien als Haustiere.
- Wasser für Säuglingsnahrung kochen Sie am besten immer gründlich ab oder erhitzen es mindestens auf 70 Grad Celsius. Geben Sie Ihrem Baby nur frisch zubereitete Flaschennahrung.
- Achten Sie auf eine gründliche Händehygiene vor jeder Mahlzeit und nach jedem Gang zur Toilette.
- Ist ein Familienmitglied an Salmonellen erkrankt, reinigen Sie die Toilette entsprechend nach jedem Stuhlgang des Patienten.
- Denken Sie daran: Die Lieblingstemperaturen von Salmonellen liegen zwischen zehn und 47 Grad Celsius und auch das Gefrierfach kann der Keim überleben.
Quellenangaben:
Burkhard Rodeck, Klaus-Peter Zimmer; Pädiatrische Gastroenterologie, Hepatologie und Ernährung, Springer Verlag, Heidelberg 2013
Ratgeber des Robert-Koch-Instituts zu Salmonellose (abgerufen am 08.10.2019): https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Salmonellose.html