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Seit Jahrhunderten werden Pflanzen in der Kräuterheilkunde angewendet. Zahlreiche Überlieferungen berichten von positiven Wirkungen auf die verschiedenen Beschwerden der Menschen. Auch in der heutigen Schulmedizin haben Arzneien aus Pflanzenbestandteilen ihren Platz gefunden. Dabei werden wirksame Bestandteile isoliert und als „Medikamentenzutat“ eingesetzt.
Teezubereitungen als Arzneitee
Für den Hausgebrauch hat sich bei den meisten Kräuterpflanzen die Zubereitungsform als gesundheitsfördernder Tee etabliert. In Tees ist jeweils der ganze Pflanzenbestandteil in frischer oder getrockneter Form enthalten, sodass hier alle Wirkstoffe gelöst werden – auch die, deren Wirkung man gerade nicht benötigt. Deshalb haben auch Kräutertees in der Anwendung ihre Grenzen. Ein „zuviel“ könnte dabei unerwünschte Wirkungen auslösen. Hier gilt der Satz: „Viel hilft nicht viel!“ Ein Beispiel hierfür wäre der Salbeitee.
Die Salbeipflanze
Salbei ist ein Lippenblütengewächs. Verwendung finden die Blätter sowohl in frischer als auch in getrockneter Form. Dabei werden die Inhaltsstoffe über die Haut und Schleimhaut (Mund, Darm) oder über das Atemsystem (Geruchszentrum im Gehirn) aufgenommen.
Wirkung von Salbei auf den Menschen
Die Inhaltsstoffe der Salbeipflanze besitzen folgende positive Eigenschaften:
- adstringierend (zusammenziehend)
- entzündungshemmend (antibakteriell, antiviral)
- wundheilungsfördernd
- krampflösend
- verdauungsanregend
- schweißreduzierend
- beruhigend, entspannend
- zyklusregulierend (durch östrogenartige Wirkstoffe)
Anwendung von Salbei
Besonders bekannt ist Salbei zur unterstützenden Behandlung bei Erkältungskrankheiten als Tee oder Gurgellösung. Auch bei Wechseljahresbeschwerden, beispielsweise übermäßigem Schwitzen, hilft das Trinken von Salbeitee. Weitere Anwendungen finden sich ebenso bei
- Zahnfleischerkrankungen
- Hauterkrankungen
- Verdauungsbeschwerden
- Prämenstruelles Syndrom (PMS)
- Abstillen.
Nebenwirkungen bei Überdosierung
Bei Überdosierung treten indes unerwünschte Wirkungen wie Übelkeit und Schwindel auf. Ebenso gehören
- Kopfschmerzen
- Krämpfe
- Hitzewellen
- Herzrasen
- Allergiegefahr
zu den Nebenwirkungen.
Gefahren für Schwangere
Auch für Schwangere ist der Konsum von Salbeitee nicht unbedenklich möglich. Aufgrund der adstringierenden Wirkung auf den Organismus kann sich die Gebärmutter zusammenziehen und zu vorzeitiger Wehentätigkeit führen. Infolgedessen kann es zu Fehl- und Frühgeburten kommen. Weitere unerwünschte Wirkungen sind:
- Einfluss auf Nervensystem des Kindes durch giftig wirkenden Inhaltsstoff Thujon
- Einfluss auf Hormonhaushalt durch enthaltene Phytoöstrogene
- Minderung der Milchbildung („Abstilltee“) durch die adstringierend Wirkung.
Empfehlung für Schwangere – wie viel Salbeitee ist gesund?
Nichtsdestotrotz gehen gehen die Empfehlungen für den Genuss von Salbeitee in der Schwangerschaft in der Literatur weit auseinander:
Von „bis 2 Tassen täglich ist völlig ungefährlich“
bis „auf keinen Fall in der Schwangerschaft trinken“
über „in flüssig gelöster Form für Schwangere unbedenklich, aber in konzentrierter Form als Kapseln oder Dragees nicht anwenden!“
heißt es dort.
Das Problem hierbei ist wieder, dass nicht bekannt ist, ab welcher Dosierung ein Mensch individuell empfindlich auf die Inhaltsstoffe reagiert. Deshalb ist es besser, auf die Anwendung von Salbeitee in der Schwangerschaft gänzlich zu verzichten. Als Gewürz oder Gurgellösung besteht übrigens keine Gefahr. Dazu kann Salbei also beruhigt angewendet werden.
Tipp: Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, lesen Sie auch unseren Artikel zu Tee in der Schwangerschaft.
Quellen:
http://www.naturheilmittel-info.de/salbeitee-schwangerschaft
https://www.netdoktor.de/heilpflanzen/salbei/
https://ernaehrungsstudio.nestle.de/kindundfamilie/schwangerschaft/salbeitee-schwangerschaft