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Hauterkrankungen sind vielfältig und nicht immer leicht zu erkennen. Die Röschenflechte oder Pityriasis rosea ist häufiger bei Mädchen zu finden als bei Jungen und tritt meist ab der Pubertät bis zu einem Alter von circa 35 Jahren auf. Einem ersten ovalen Entzündungsherd an Nacken, Brust oder Rücken folgen einzelne kleinere Herde. Sie sind oval bis kreisrund, rot und von einer sogenannten Schuppenkrause umgeben. Bei gesunden Kindern heilt die Haut nach ungefähr zwei bis drei Monaten von alleine. Es besteht zu keiner Zeit eine Ansteckungsgefahr für Menschen im Umfeld der Betroffenen.
So entsteht Röschenflechte
Wissenschaftler konnten noch nicht bis ins letzte Detail klären, welche Ursachen der Röschenflechte zugrunde liegen. Untersuchungen legen aber nahe, dass der Hautausschlag nach einer Infektionserkrankung auftritt. Wahrscheinlich handelt es sich um Infektionen mit den Herpesviren der Subtypen HHV 6 und HHV 7. Vergleichbar mit dem Prinzip des Lippenherpes erfolgt eine erste Ansteckung mit dem Virus und später eine Reaktivierung der im Körper verbliebenen Viren in Form der Röschenflechte und ihrem typischen Ausschlag. Die Flechte tritt aber nur bei einer geringen Anzahl der Infizierten auf. Und im Gegensatz zum Lippenherpes ist die Pityriasis rosea nicht ansteckend.
So verläuft die Erkrankung
- Primärmedallion (ovaler, roter, schuppender Einzelherd) am Rumpf oder im Nacken
- später kleinere Herde an Rumpf, Beinen und Armen
- spontane Abheilung nach circa 6 Wochen
Ob ein Juckreiz auftritt, ist von Patient zu Patient verschieden. Bei circa fünf Prozent der Erkrankten fallen vor dem Ausschlag Kopfschmerzen, Magen-Darm-Beschwerden sowie Fieber und Unwohlsein auf. Die typischen entzündlichen Hautveränderungen mit der nach innen gerichteten Schuppenkrause weisen dem Kinderarzt oder dem Hautarzt schließlich den Weg zur richtigen Diagnose. Der Durchmesser des Primärmedallions kann zwei bis zehn Zentimeter betragen.
So helfen Sie Ihrem Kind bei Röschenflechte
Hat ein Arzt die Diagnose Pityriasis rosea gestellt, können Sie einfach abwarten. Die Haut Ihres Kindes wird sich innerhalb eines Zeitraums von sechs Wochen bis wenigen Monaten von alleine beruhigen. Leidet der kleine Patient an ungewöhnlich starkem Juckreiz, kann der Mediziner eine leichte Kortisonsalbe oder ein Antihistaminikum verschreiben. Achten Sie nach dem Baden oder Duschen auf ein sorgfältiges Eincremen der Haut mit einer feuchtigkeitsspendenden Lotion.
Vermeiden Sie bitte:
- ausgiebiges Baden ohne rückfettende Badezusätze
- heißes Duschen
- Kleidung aus Kunstfaser, in der Ihr Kind schwitzt
- starkes Aufkratzen der Herde
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Quellen:
Peter H. Höger; Kinderdermatologie: Differenzialdiagnostik und Therapie bei Kindern und Jugendlichen (mit 272 Tabellen); Schattauer Verlag, München 2007.
Stephan Illing, Martin Claßen; Klinikleitfaden Pädiatrie; Urban & Fischer, München 2009.