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Winterzeit ist Erkältungszeit und auch die Rachenentzündung tritt in dieser Saison am häufigsten auf. Die Schleimhäute sind von der Kälte draußen und der trockenen Heizungsluft in den Innenräumen nur unzureichend befeuchtet und anfällig für Keime. Einmal bei einem anderen Menschen angesteckt breiten sich die Viren oder Bakterien in der Rachenschleimhaut aus und verursachen dort eine Entzündung. Typische Symptome sind Halsschmerzen und Schluckbeschwerden, leichtes Fieber kann ebenfalls auftreten. Virale Rachenentzündungen legen sich in der Regel nach sieben bis 14 Tagen von selbst wieder. Eine bakterielle Pharyngitis behandelt der Arzt mit einem Antibiotikum. Nach wenigen Tagen Therapie sind die Symptome meist wieder verschwunden.
Wie lange ist eine Rachenentzündung ansteckend?
Eine akute Pharyngitis ist ansteckend, da sie eine Reaktion des Körpers auf eine virale oder bakterielle Infektion darstellt. Beim Sprechen, Niesen oder Husten verteilt ein Pharyngitis-Patient seine Erreger in kleine Schleimtröpfchen verpackt in seiner unmittelbaren Umgebung. Bei einem anderen Menschen können die Viren oder Bakterien so in die oberen Atemwege eindringen und sich dort auf der Schleimhaut festsetzen. Vermehren sie sich unkontrolliert, entsteht eine Erkältung oder ebenfalls eine Rachenentzündung.
Wie lange eine Pharyngitis ansteckend ist, hängt vom Erreger ab. Eine virale Infektion stellt meist ein Risiko dar, solange Symptome bestehen. Dabei handelt es sich in der Regel um einen Zeitraum von sieben bis 14 Tagen. Eine bakterielle Rachenentzündung behandelt der Arzt normalerweise mit einem Antibiotikum. Nach circa 24 bis 48 Stunden ist hier die Gefahr einer Ansteckung für gewöhnlich gebannt.
Ursachen
Bis zu 80 Prozent aller Rachenentzündungen entstehen durch eines der folgenden Viren:
- Rhinovirus
- Adenovirus
- Influenzavirus
Seltener sind folgende Bakterien für die Erkrankung verantwortlich:
- Streptokokken
- Pneumokokken
- Haemophilus influenzae
Risikofaktoren sind neben der trockenen Luft im Winter auch das Rauchen, die allgemeine Luftverschmutzung und zum Beispiel eine vermehrte Mundatmung bei einer verstopften Nase.
Vorbeugung
In der kalten Jahreszeit können Sie selbst etwas dafür tun, Ihr Erkrankungsrisiko zu senken:
- Denken Sie täglich daran, sich mehrfach die Hände zu waschen. Seife ist dabei ausreichend. Desinfektionsmittel ist hilfreich, wenn Sie ein Neugeborenes im Haus haben oder ein Familienmitglied mit einem schwachen Immunsystem.
- Schütteln Sie in der Erkältungssaison niemandem die Hand zur Begrüßung oder zum Abschied.
- Vermeiden Sie engen Kontakt mit erkälteten Menschen.
- Unterstützen Sie Ihr Immunsystem mit einer vitaminreichen Ernährung und ausreichend Bewegung.
- Rauchen, egal ob aktiv oder passiv, trocknet die Schleimhäute aus.
- Sorgen Sie zu Hause immer für frische Luft.
Tipp: Nutzen Sie im Winter einen Kaltluftbefeuchter in Ihren Wohnräumen. Denn ein trockenes Heizungsklima kann auch die Schleimhäute austrocknen und das Risiko, an einer Rachenentzündung zu erkranken, steigern.
Quellenangaben:
Christian Speer, Manfred Gahr; Pädiatrie; Springer Medizin Verlag Heidelberg, 2005.
Schönau et al.; Pädiatrie integrativ, Konventionelle und komplementäre Therapie; Urban & Fischer; München 2005.
Stephan Illing, Martin Claßen; Klinikleitfaden Pädiatrie; Urban & Fischer, München 2009.