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Die Ozeane ertrinken im Plastikmüll. 80 Prozent davon kommen vom Festland. Neben den Umweltschäden (99 Prozent der Seevögel haben bereits Plastik im Magen), wirkt Plastik auch auf den Menschen gesundheitsschädlich.
Ist das nicht Grund genug seinen eigenen Plastikgebrauch zu hinterfragen? Plastikfrei zu leben ist nicht unmöglich. Es gibt so viele Alternativen zu Plastik. Einige werden wir euch hier vorstellen.
Wie beginnt ihr?
Wenn ihr plant Plastik zu reduzieren oder ganz plastikfrei zu leben, dann solltet ihr überlegen, wo ihr anfangt.
Nehmen wir mal die Küche: Welche Plastikgegenstände befinden sich dort? Räumt die Schränke aus, schaut euch die Sachen an und überlegt als nächstes was ihr damit anstellen wollt.
Ihr könnt entweder doch einen Teil davon behalten oder verkaufen, weil es gut erhalten ist oder ihr spendet es. Wegwerfen ist keine Option. Hier kommt die Nachhaltigkeit ins Spiel, die ihr auch hier berücksichtigen solltet. Weiterverwenden ist immer besser als Wegwerfen.
Und wie geht es weiter?
Ihr seid euch sicher was mit den Dingen passieren soll. Dann schaut weiter z.B. im Bad. Für die Damen: Ihr werdet vor allem Cremes, Deo und sämtliche Kosmetika in Plastiktuben und Tigelchen haben. Könnt ihr auf diese gekauften Produkte verzichten?
Eine Überlegung wäre es, die Kosmetika fertig zu benutzen und dann keine Neue mehr nachzukaufen. Es mag anfangs vielleicht ungewohnt sein, doch glaubt uns: Natürliche Schönheit ist viel besser. Ihr spart Geld und tut eurer Haut etwas Gutes. Ganz nach der Devise: Wer sich nicht schminkt, muss sich auch nicht abschminken.
Gesichtscreme, Deo oder auch Seife könnt ihr sogar selbst herstellen. Dazu findet ihr im Internet unzählige Rezepturen.
Alternativen zu Plastik
Wenn das Plastik den Haushalt und euer Leben verlassen hat oder zumindest weniger geworden ist, taucht die Frage nach Alternativen auf.
Es gibt einige Möglichkeiten. Die gängigsten Materialien sind Glas, Edelstahl, Metall und Holz.
Es gibt Schraubgläser. Die könnt ihr für fast alles benutzen, sogar zum Einfrieren eignen sie sich.
Edelstahldosen und Metalldosen kosten kein Vermögen, sind bruchfest, frei von BPA und geruchslos. Bei guter Pflege werden sie euch sogar überleben.
Für unterwegs eignen sich Edelstahltrinkflaschen.
Plastikfrei einkaufen
Obst und Gemüse könnt ihr überall lose kaufen.
Falls ihr die Möglichkeit habt, kauft in einem Unverpacktladen Nudeln, Reis und andere Lebensmittel ein. Dort gibt es auch lose Seifenstücke und andere Pflegeprodukte.
Wenn ihr keine Erfahrung mit Unverpacktläden habt, probiert es einfach aus. Dort kann auch Öl abgefüllt werden. Ihr müsst nur eure eigenen Flaschen und Vorratsdosen mitbringen.
Gibt es bei euch keinen Unverpacktladen in der Nähe, habt ihr immer noch die Möglichkeit zu improvisieren oder ihr verzichtet auf bestimmte Lebensmittel. Nicht alles, was wir regelmäßig einkaufen, brauchen wir auch tatsächlich.
Die Stofftasche darf beim Einkaufen auch nicht fehlen. So spart ihr euch die Plastiktüte und das Geld dafür.
Spielsachen: großer Plastikanteil
Viele Spielsachen sind von vornherein aus Plastik. Oft sind sie dadurch auch schnell kaputt und wir Eltern werden genötigt Neues zu kaufen. Es geht dennoch plastikfrei.
Holzspielsachen sind in dieser Hinsicht viel langlebiger und sehen oft sogar besser aus. Und es kann nichts passieren, wenn die Kleinen ihren Geschmackssinn an ihnen testen.
Weitere praktische Tipps, mit denen ihr euren Plastikverbrauch senken könnt
Unterwegs mal schnell einen Kaffee? Verzichtet besser auf den Coffee-to-go-Becher. Selbst wenn er aus Papier ist, ist er innen mit Plastik beschichtet. Vom Plastikdeckel ganz abgesehen. Alternativ könnt ihr euren eigenen Thermobecher mit ins Café nehmen oder ihn Zuhause auf Vorrat befüllen. Oder ihr nehmt euch die Zeit und trinkt den Kaffee aus der Porzellantasse.
Zuhause könnt ihr zum Hände waschen die Seife am Stück verwenden. Oder ihr kauft einen Nachfüllpack für den Seifenspender. So müsst ihr nicht jedes Mal einen neuen Seifenspender kaufen. Achtet darauf, dass der Nachfüllpack aus recyceltem Plastik besteht.
Thema Wasser trinken. Lasst die Plastikflaschen im Supermarkt stehen und trinkt stattdessen lieber Leitungswasser. Es ist gesünder (ihr trinkt 375 Mikroplastikteile pro Liter Flüssigkeit aus der Plastikflasche mit) und ihr könnt dadurch rund 90 € im Jahr sparen.
So wie sich in Plastikflaschen Plastik löst, löst es sich auch beim Kochen aus dem Kunststoffkochlöffel. Verwendet daher besser einen Holzkochlöffel oder einen Edelstahlschneebesen. Beides hält länger, lässt sich beim Spülen gut reinigen und ist hygienischer.
Für die Männer unter euch: Thema Rasieren. Es gibt komplett plastikfreie Rasierhobel und Rasierpinsel aus Holz und Metall.
Gewürze und andere Lebensmittel in der Küche könnt ihr in Schraubengläsern aufbewahren.
Für die Damen: Einmal im Monat steht die Monatsblutung an. Auch hier gibt es plastikfreie Alternativen: Menstruationstasse und waschbare Stoffbinden. Menstruationstassen, auch Lady Cup genannt, sind aus medizinischem Silikon, gibt es in verschiedenen Größen, passen sich dem Körper an und bei guter Pflege halten sie bis zu 10 Jahre.
Anstatt Duschgel und Shampoo könnt ihr Haarseife benutzen oder die Seife sogar selbst herstellen. So kann beim Waschen kein Mikroplastik über eure Haut in euren Körper eindringen.
Unverpacktläden bieten oft feste Shampoostücke und Seife an. Probiert das gerne mal aus.
Auch bei Obst und Gemüse geht es plastikfrei. Einfach lose kaufen.
Wenn ihr Edelstahldosen oder Stoffbeutel mitnehmt, könnt ihr die losen Früchte gut transportieren.
Fertiggerichte sind nicht nur in Plastik abgepackt, sondern meistens auch teuer. Selbst kochen, eventuell auf Vorrat spart euch Geld und Müll.
Fazit
Plastikfrei leben muss also kein Ding der Unmöglichkeit sein.
Durch die Alternativen und die Selbstherstellung von Produkten sparen wir Geld und fügen der Welt etwas weniger Schaden zu.
Nachhaltig leben ist gar nicht so schwer. Lasst euch gerne auf einen Selbstversuch ein. Schon kleine Veränderungen haben in der Summe große Auswirkungen.
Wie steht ihr zum Thema Plastik? Lasst uns gerne einen Kommentar da und teilt den Post, wenn ihr denkt, jemand könnte den ein oder anderen Tipp gebrauchen.
Farah und Nicole von Greenful Spirit