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Das Pfeiffersche Drüsenfieber, auch Mononukleose genannt, entsteht durch eine Infektion mit dem Epstein-Barr-Virus. Mehr als 70 Prozent der Erwachsenen hatten in ihrem Leben bereits Kontakt mit dem Erreger, der in Zellen des Immunsystems eindringt und zu massiven Schwellungen von Lymphknoten, sowie von Leber und Milz führen kann. Erkrankte können auch nach dem Abklingen der Symptome noch monatelang für andere Menschen ansteckend sein.
Pfeiffersches Drüsenfieber ist ansteckend
Nach Aufnahme über den Mund und den Rachen durch eine sogenannte Tröpfcheninfektion, kann das Epstein-Barr-Virus in den Körper Ihres Kindes eindringen. Der Erreger hält sich im Speichel und im Rachensekret einer infizierten Person auf, die ihn bei engem körperlichen Kontakt weitergibt. Speziell beim Küssen ist die Ansteckungsgefahr hoch, daher spricht Ihr Kinderarzt bei der Mononukleose auch gerne von der Kusskrankheit oder Kissing Disease. Nach der Infektion haften sich die Viren an bestimmte weiße Blutkörperchen (B-Lymphozyten) und breiten sich nach und nach aus. Die Zeit, bis erste erkennbare Symptome auftreten (Inkubationszeit), kann zwischen 10 und 50 Tagen betragen.
Das Immunsystem nimmt Aufstellung
Natürlich nimmt der Körper das Eindringen der Viren nicht einfach hin. Er zerstört die befallenen weißen Blutkörperchen zu seinem Schutz. Meist bleiben aber trotzdem Keime im Körper zurück und ruhen dort für das weitere Leben Ihres Kindes. Bis es zu diesem ungefährlichen Stadium kommt, ist das Epstein-Barr-Virus aber häufig noch über Wochen und Monate im Speichel nachweisbar und kann von dort weitere Menschen anstecken. Es kommt nicht darauf an, ob die betroffene Person noch Symptome zeigt oder bereits vollständig genesen ist. Nur eine Blutuntersuchung kann bestätigen, ob ein Patient akut ansteckend ist oder nicht.
Tipp: Das Pfeiffersche Drüsenfieber ist nach dem deutschen Arzt Emil Pfeiffer benannt, der die Krankheit im Jahr 1889 zum ersten Mal aufzeichnete.
Pfeiffersches Drüsenfieber in der Schwangerschaft und im Babyalter
Viele Schwangere besitzen bereits Antikörper gegen das Epstein-Barr-Virus. Dabei muss die Erkrankung nicht immer mit auffälligen Beschwerden einhergegangen sein. Infizieren Sie sich während einer Schwangerschaft, ist das kein Grund zu besonderer Besorgnis. Fehlbildungen bei Ihrem ungeborenen Kind sind nicht zu erwarten. Ist das Baby auf der Welt und erkrankt in den ersten Lebensjahren, fällt ein Pfeiffersches Drüsenfieber oft gar nicht auf. Ansteckend ist Ihr Kind trotzdem und besonders in der Phase des Zahnens und vermehrten Speichelns gibt es die Krankheitserreger rasch weiter.
Wie Sie Ihr Kind vor einer EBV-Infektion schützen können oder eine Verbreitung vermeiden
Maßnahmen, die Sie ergreifen können, wenn Pfeiffersches Drüsenfieber in Ihrem Umfeld bekannt ist:
- Halten Sie Abstand von der infizierten Person, soweit das möglich ist.
- Sehen Sie von Küssen ab.
- Besuchen Sie mit Ihrem Kind keine Spielgruppe oder ähnliche öffentliche Einrichtungen, wenn es selbst erkrankt ist.
- Achten Sie auf Hygiene zu Hause im Bad, in der Küche und besonders auch bei Spielsachen, wenn Ihr Kind Anzeichen für Pfeiffersches Drüsenfieber zeigt.
Die Mononukleose ist ansteckend und in Deutschland weit verbreitet. Bewahren Sie die Ruhe, falls Ihre Familie die Erkrankung doch einmal betrifft. Gehen Sie mit Ihrem Kind zum Kinderarzt und lassen Sie sich individuell beraten.
Quellen:
– Christian Speer, Manfred Gahr, Pädiatrie, Springer Medizin Verlag Heidelberg, 2005
– Schönau et.al., Pädiatrie integrativ, Konventionelle und komplementäre Therapie, Urban & Fischer, München 2005