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Fußpilz ist vielen Menschen bekannt, der Nagelpilz tritt etwas seltener auf. Die Ansteckungsgefahr ist für gesunde Menschen niedrig, aber sie besteht. Eine sogenannte Nagelmykose ist keine gefährliche Infektion, kann sich aber trotz Behandlung über Monate hinziehen, bis sie wieder verschwindet. Vielen Betroffenen ist besonders das veränderte Aussehen ihrer Nägel unangenehm. Verfärbungen und Brüchigkeit können anderen Menschen auffallen. Sind Sie von einer Nagelpilzinfektion betroffen, ist es besonders wichtig, dass Sie gut über die Ansteckungsgefahr Bescheid wissen. So können Sie Ihr Umfeld schützen und gleichzeitig einer erneuten Infektion Ihrer eigenen Nägel vorbeugen.
Woher kommt ein Nagelpilz?
Pilze leben in unserer Umgebung. Einige Pilzarten können den Menschen befallen und eine Infektion (Mykose) auslösen. Häufig handelt es sich dabei um Fadenpilze, sogenannte Dermatophyten, die sich von der obersten Hautschicht und der Hornsubstanz der Nägel ernähren. Kontakt mit den Pilzen kann in folgenden Situationen entstehen:
- Schwimmbad
- Sauna
- Garten und Pflanzerde
- Tierkontakt (Hunde, Katzen, Rinder, etc.)
- Umgang mit infizierten Personen
Ein gesunder Mensch infiziert sich dabei aber nicht so einfach mit einem Nagelpilz. Die Parasiten haben nur die Möglichkeit, in bereits geschädigte Haut und Nägel einzudringen. Das kann bei minimalen Hautverletzungen der Fall sein, durch ständig feuchte Füße, eine Erkrankung wie Diabetes mellitus oder Durchblutungsstörungen. In der Regel finden die Pilze ihren Weg in den Nagel über den Nagelrand, von wo aus sie in das Nagelbett und den Nagel einwachsen. Dabei zerstört der Pilz die Nagelplatte und dringt in die Wachstumszone des Nagels ein. Ein gelblicher, krümeliger Nagel ist das unschöne Ergebnis. Da die Pilzsporen, die bei der Vermehrung des Parasiten entstehen, mikroskopisch klein sind, dringen sie bis in die Zwischenräume der Nagelschichten vor. Sie lieben eine feuchtwarme Umgebung und lassen sich nur mit viel Geduld und speziellen antimykotischen (pilzabtötenden) Medikamenten wieder loswerden.
Der Weg der Ansteckung
Auf diesen zwei Wegen kann die Ansteckung mit einem Nagelpilz erfolgen:
- Kontaktinfektion: Berühren Sie unmittelbar die erkrankten Nägel einer anderen Person, können Sie sich schließlich mit einem Nagelpilz infizieren. Das Risiko ist allerdings relativ gering.
- Schmierinfektion: Kommen Sie mit infizierten Nagel- und Hautschuppen eines Betroffenen in Kontakt, zum Beispiel über Fußböden, Oberflächen oder Handtücher, können Sie sich mit einem Nagelpilz anstecken. Auch hier ist das Risiko für einen Gesunden gering.
Möglichkeiten, einer Nagelpilzinfektion vorzubeugen
Da ein Nagelpilz nur geringgradig ansteckend ist, können Sie versuchen, sich und andere Familienmitglieder vor der Infektion zu schützen. Beachten Sie dafür folgende Verhaltensmaßnahmen:
- in Schwimmbad, Sauna und öffentlichen Sportumkleiden Dusch- und Badeschuhe nutzen
- nicht zu Hause barfuß gehen, wenn Familienmitglieder infiziert sind
- Handtücher und Pedikürewerkzeuge nicht mit anderen Menschen teilen
- in der akuten Infektionsphase täglich Socken und Handtücher wechseln
- Wäsche mit mindestens 60 Grad Celsius waschen
Ist die Pilzinfektion ausgeheilt, können diese Regeln Sie vor einer erneuten Infektion schützen. Nicht mehr ansteckend ist der Nagelpilz, wenn er sichtbar ausgeheilt ist oder Sie ihn regelmäßig äußerlich oder innerlich mit einem Medikament behandeln. Erkundigen Sie sich bei Ihrem Hautarzt auch nach einer modernen Laser-Behandlung.
Tipp: Schaffen Sie für jedes Familienmitglied eine eigene Nagelschere oder einen Nagelknipser an, falls ein Familienmitglied an einer Infektion durch einen Nagelpilz leidet.
Quellen:
• Peter H. Höger, Kinderdermatologie: Differenzialdiagnostik und Therapie bei Kindern und Jugendlichen (mit 272 Tabellen), Schattauer Verlag, München 2007
• Ulrike Blume-Peytavi, Helga Albrecht-Nebe, Kathrin Hillmann; Atlas der Pädiatrischen Dermatologie; John Wiley and Sons, 2018
• Carlos Thomas, Atlas der Infektionskrankheiten, Schattauer Verlag, München 2010