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Eine grobe Leitlinie hilft Ihnen trotz fehlendem Symbol oder nicht vorhandenem Zeichen einzuschätzen, ob Ihr Geschirr mikrowellengeeignet ist. Glas und Keramik bestehen aus Material, das nur durch eine reflektierende Beschichtung oder Beschädigung ungeeignet wird. Dagegen sind Goldränder oder Silberfäden im Dekor ein Zeichen, diese Teile nicht in der Mikrowelle zu nutzen. Metallgefäße sollten Sie wegen der Reflexion nie verwenden. Beim Erkennen von Kunststoffbehältern sind Sie von der Kennzeichnung abhängig. Das Material
- darf nur wenig Fett enthalten,
- muss einen ausreichend hohen Schmelzpunkt besitzen und
- lebensmittelecht sein.
Die Hersteller markieren ihre Produkte zu diesem Zweck mit eingestanzten Piktogrammen, die Sie meist gut erkennen.
So erkennen Sie mikrowellengeeignetes Geschirr
Ausdrücklich für die Mikrowelle ausgezeichnetes Geschirr und Behältnisse und Gefäße, die mikrowellengeeignet sind, weisen Piktogramme auf. Folgende gängigen Darstellungen und Motive finden Sie bei den Produkten der unterschiedlichen Hersteller:
- Rechteck (stilisierte Mikrowelle) mit waagerecht eingeschlossenen geraden oder wellenförmigen Linien
- Flachbehältnis (Schüssel, Teller) mit darüber angeordneten freien Wellenlinien
- zwei im rechten Winkel überkreuzte Ellipsen, eine mit einer Kugel am oberen Bogen
- detailliert dargestellte Gerätefront mit Glasfront, Griff, Bedienungsfeld und Display
Glas und Keramik sind seltener ausgezeichnet, da sie im Allgemeinen als geeignet oder ungeeignet zu erkennen sind.
Lebensmittelechtheit und Temperatur
Um Mikrowellengeschirr einschätzen zu können, sollten zusätzliche Angaben beziehungsweise Indikatoren angegeben sein. Markenhersteller und Qualitätsware besitzen neben dem expliziten Piktogramm, mikrowellengeeignet zu sein, auch den Hinweis für Lebensmittelechtheit. Ein stilisiertes kelchförmiges Trinkglas und eine recht davon aufrechtstehende Gabel sind als international gültiges Piktogramm gängig.
Sehr wichtig für die sichere Benutzung sind außerdem die Angaben zur Hitzebeständigkeit. Mikrowellen erhitzen flüssige Inhaltsstoffe, insbesondere Wasser. Der Siedepunkt von hundert Grad Celsius wird daher im Mikrowellengeschirr nur unwesentlich überschritten. Die verwendeten Kunststoffe halten bei der Auszeichnung als mikrowellengeeignet die benötigten mindestens 120 Grad aus. Sehr leistungsfähige Geräte, die Fett und Öl erwärmen, können aber auch höhere Temperaturen auf das Behältnis einwirken lassen. Die widerstandsfähigsten Kunststoffe halten sogar bis zu 400 Grad aus.
Geeignete Materialien und Kunststoffe
Gerade in Ihrem älteren Geschirrbestand werden Sie viele Schüsseln, Teller und Tassen finden, die kein Symbol oder Zeichen bezüglich der Mikrowelleneignung besitzen. Grundsätzlich gilt: Glas und Keramik ohne reflektierende Beschichtungen ist geeignet.
Tipp: Ein einfacher Test gibt Ihnen Aufschluss über die Eignung von nicht gekennzeichnetem Geschirr. Erwärmen Sie das leere Geschirrstück neben einer mit Wasser gefüllten Tasse zwanzig Sekunden auf der höchsten Leistungsstufe. Bleibt das Behältnis kalt, können Sie es verwenden.
Unter den Kunststoffen gibt es mehrere Arten, die sowohl für die Mikrowelle als auch den Backofen geeignet sind. Einige Hersteller geben neben den allgemeinen und prinzipiellen Symbolen und Hinweiszeichen auch das Kürzel für den entsprechenden Kunststoff an. Folgende geeignete Kunststoffe besitzen die zugeordneten Hitzebeständigkeiten und können somit als mikrowellengeeignetes Geschirr verwendet werden:
- HPP (Homopolypropylen) bis 120 Grad Celsius (ºC)
- PBT (Polybutylenterephtalat) bis 160 ºC
- PSU (Polysulfon) bis 160 ºC
- PES (Polyethersulfon) bis 200 ºC
- PEI (Polyetherimid) bis 200 ºC
- LCP (Liquidcrystallinepolymer) bis 230 ºC
Wenn Sie auf einem Plastikprodukt folgende Kürzel für einen Kunststoff finden, ist es nicht für die Mikrowelle geeignet: ABS, Elastomer, PA, PC, PE, PET und PP.
Ungeeignete und gefährliche Geschirrteile
Bei für Mikrowellen ungeeigneten Materialien benutzen die Hersteller im Normalfall die gleichen Piktogramme wie bei Eignung – mit dem Unterschied, dass sie hier meist mit einem Kreuz durchgestrichen sind. Sofern kein Überdruckventil im Deckel integriert ist, sind die Behältnisse nur mit lose aufgelegtem Deckel oder offen mikrowellengeeignet. Durch die Erwärmung des Inhalts dehnt sich das Wasser aus und erzeugt Überdruck, der bis zur Explosion des Gefäßes führen kann. Auch das Abdecken mit Alufolie kann Überdruck erzeugen. Daneben ist Aluminium als reflektierender Stoff sowieso ungeeignet für diese Verwendung.
Tipp: Um die Erhitzung im Garraum Ihrer Mikrowelle auf das erforderliche Maß zu beschränken, dosieren Sie den Inhalt. Je dicker und höher Speisen angehäuft sind, desto mehr wird das Geschirr beansprucht, abgesehen von der ungleichmäßigen Erwärmung.
Ungeeignete und falsche Materialien und Werkstoffe in der Mikrowelle können Ihnen gefährlich werden. Wenn das Material beschädigt ist, etwa durch feine Haarrisse in der Keramik, kann dort Wasser und andere Flüssigkeit eindringen. Die Mikrowellen erwärmen auch diese Moleküle und dehnen sich dabei gefährlich in den Rissen aus. Das kann sogar zum Platzen der Gefäßwände führen. Eine Gefährdung durch Reflexion entsteht dabei durch die Bildung von Lichtblitzen und Spannungsbögen. Vereinfacht gesagt „kocht“ sich das Gerät folglich selber.
Quellen:
https://www.kitchenfibel.de/mikrowellengeschirr-test/
https://www.mikrowellen.net/zubehoer/mikrowellengeschirr/
https://projekte.meine-verbraucherzentrale.de/DE-BY/mikrowellengeeignetes-geschirr
http://www.mikrowellenkochen.de/geeignet-fuer-die-mikrowelle.html
https://www.mikrowelle-test.com/mikrowellengeschirr