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Vor allem, wenn Sie in gefährdeten Zeckengebieten wohnen oder dort Urlaub machen und sich viel im Freien aufhalten, sollten Sie erhöhte Vorsicht walten lassen. Neben hautbedeckender Kleidung sind Zeckenschutzmittel zu empfehlen, mit denen sich das Risiko eines Zeckenbisses zumindest verringern lässt. Ein natürliches Mittel, das einen gewissen Schutz vor Zecken verspricht, ist Kokosöl. Aufgrund seiner Inhaltsstoffe soll es sowohl bei Menschen als auch bei Hunden und Katzen wirksam sein. Erfahren Sie, ob das stimmt und wie Sie das Öl richtig anwenden.
Kokosöl als natürlicher Zeckenschutz
Das Öl aus der Kokosnuss hat verschiedene Inhaltsstoffe, von denen vor allem Laurinsäure zu erwähnen ist. Diese Substanz hat unterschiedliche Wirkungen. Sie ist zum Beispiel in der Lage, Viren auszuschalten und ist wirksam gegenüber bestimmten Bakterien und Pilzen. Studien belegen, dass Laurinsäure darüber hinaus eine abschreckende Wirkung auf Zecken hat. Ein Forscherteam an der FU Berlin konnte zeigen, dass schon bei einer 10%-igen Laurinsäure zwischen 80 und 100% der Zecken ferngehalten werden konnten. Diese Wirkung ließ sich über mehrere Stunden aufrechterhalten. Warum Laurinsäure diese Wirkung auf Zecken hat, ist noch nicht eindeutig geklärt und derzeit Gegenstand von Untersuchungen.
Welche Inhaltsstoffe stecken noch im Kokosöl?
Neben Fettsäuren wie der Laurinsäure, die wirksam gegen Zecken ist, setzt sich das Öl aus
- Aminosäuren,
- Mineralstoffen,
- Lactonen und
- Vitamin E
zusammen. Sie können sich die positiven Effekte zunutze machen, indem Sie möglichst unraffiniertes Öl als Zeckenschutz verwenden. Dieses enthält bis zu 60% Laurinsäure und ist geeignet, um sich damit vor den unliebsamen Tieren zu schützen. Die Anwendung ist einfach: Das Öl befindet sich bei Zimmertemperatur in einem festen Zustand. Sobald Sie ein bisschen in die warme Hand nehmen, wird es schnell weicher und flüssiger, sodass es sich angenehm auf die Haut auftragen lässt.
Zeckenschutz für Vierbeiner
Kokosöl ist auch bei Katzen und Hunden als Schutz gegen Zecken wirksam und eine natürliche Alternative zu chemischen Mitteln. Verteilen Sie das Öl einfach in kleinen Mengen im Fell Ihres Vierbeiners, bevor Sie nach draußen gehen. Vor allem Kopf, Beine und Bauch sind gefährdet und sollten mit etwas Öl beträufelt werden. Um zu verhindern, dass sich das Tier das Öl vorher ableckt, sollten Sie es erst unmittelbar vor dem Spaziergang auftragen.
Tipp: Tierärzte empfehlen, die Anwendung von Kokosöl gegen Zecken bei Katzen und Hunden mehrere Tage hintereinander täglich zu wiederholen. Nach 2 bis 3 Wochen können Sie die Anwendung auf zweimal wöchentlich reduzieren. Nach weiteren 2 bis 3 Wochen reicht es aus, das Fell Ihres Tieres alle 4 bis 6 Wochen mit dem Öl zu behandeln.
Der Vorteil des natürlichen Zeckenschutzes liegt auch bei Tieren auf der Hand. Anders als bei herkömmlichen Insektiziden für Hunde und Katzen ruft das Öl keine unerwünschten Reaktionen hervor. Das Problem der Insektenschutzmittel besteht darin, dass die Tiere teilweise an einem starken Juckreiz leiden, Magen-Darm-Probleme bekommen oder sich die Haut, auf der das Mittel aufgetragen wird, entzündet. Im Gegensatz dazu pflegt und schützt Kokosöl die Haut des Tieres. Nebenwirkungen sind keine bekannt.
Quellen:
http://tierarzt-beck.de/alternative-mittel-gegen-zecken/
https://parasitesandvectors.biomedcentral.com/articles/10.1186/1756-3305-1-8