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Der Grund für den Geruch ist der Inhaltstoff Allicin. Das ist eine Schwefelverbindung, die nicht nur für die Duftnote verantwortlich ist, sondern auch für den Geschmack. Der typische Geruch des Knoblauchs entwickelt sich erst, wenn die Knoblauchzehe beschädigt oder aufgeschnitten wird. Besonders störend ist nicht der Duft, der sich während der Zubereitung entfaltet, sondern Mundgeruch und Körperausdünstungen. Auch die Hände riechen nach Knoblauch, einfaches Waschen reicht oft nicht aus.
Warum riecht Knoblauch?
Solange die Knoblauchknolle geschlossen ist, entsteht kein Geruch. Beim Schneiden jedoch bleibt das Allicin in Form von ätherischen Ölen an den Händen und Fingern haften. Während des Kochens oder Bratens breitet sich der würzige Duft in der Küche aus. Und nach dem Essen kann sich Mundgeruch bilden. Auch die Haut dünstet einen mehr oder weniger starken Knoblauchgeruch aus. Das Eigenartige daran: Knoblauch hat nicht bei allen Menschen die gleichen Auswirkungen. Warum das so ist, ist noch nicht vollständig erforscht. Sicher ist aber, dass Sie, wenn Sie selbst Knoblauch gegessen haben, den Geruch an sich nicht wahrnehmen.
Knoblauchgeruch bekämpfen – die Hauptstörfaktoren
- Mundgeruch
- Hautgeruch
- Geruch an den Händen
- Knoblauchduft in der Küche
Der beste Tipp gleich zu Beginn: Essen Sie Speisen mit Knoblauch immer zu zweit, zum Beispiel am Freitagabend. Selbst nehmen Sie den Geruch an sich kaum wahr, beim Partner stört er ebenfalls nicht. Es spielt keine Rolle, wie lange sich der Geruch hält – bis zum nächsten Wochenbeginn, wenn Sie wieder am Arbeitsplatz sind, sind Atem, Haut und Hände mit Sicherheit wieder geruchsfrei.
Zurück zum Hauptthema: Wie können Sie Knoblauchgeruch bekämpfen? Ein großer Unterschied liegt bereits darin, ob Sie jungen oder etwas älteren Knoblauch verwenden. Junge Knoblauchknollen, gerade frisch geerntet, sind zwar geruchsintensiv, aber der Geruch ist weniger „muffig“ als bei älterem Knoblauch. Die Zehen einer jungen Knoblauchknolle eignen sich aufgeschnitten gut als würzige Zutat für Salate oder auf einem gerösteten Brot mit ein wenig Olivenöl. Dabei entfaltet sich zwar ein dezenter Geruch, der aber recht angenehm ist. Nach dem Essen hält sich der störende Haut- und Mundgeruch in Grenzen. Bei älterem Knoblauch ist die Geruchsentwicklung dagegen in jeder Hinsicht stärker und vor allem unangenehmer. Erprobte Hausmittel helfen Ihnen dabei, den Geruch zu entfernen.
Hausmittel gegen Knoblauchgeruch an den Händen
Wenn sich der Knoblauchduft hartnäckig an den Fingern hält, helfen bewährte Hausmittel. Besonders bei der Verarbeitung größerer Mengen ist auch die Vorbeugung sinnvoll.
- Tragen Sie Handschuhe beim Schneiden. Mit dünnen Latex- oder Arzthandschuhen haben Sie ein gutes Greifgefühl, die Finger bleiben sauber.
- Spülen Sie Hände und Finger gleich nach der Berührung mit kaltem Wasser ab. Waschen mit Seife hilft kurzfristig.
- Reiben Sie die Finger mit der Außenseite von Zitronen- oder Orangenschalen gründlich ab.
- Benutzen Sie eine Edelstahlseife. Der polierte Edelstahl in Seifenform kann Knoblauch- und Zwiebelgerüche entfernen.
- Waschen Sie die Hände mit Natron. Natron ist in Pulverform erhältlich und bindet den Geruch.
- Kaffeesatz ist als „Handwaschpulver“ gut geeignet, wenn Sie den Geruch an den Fingern loswerden möchten.
- Eine Mischung aus Zitronensaft und Salz bekämpft den Geruch an den Händen. Kurz einwirken lassen, dann gut abspülen.
- Essig kann Knoblauchgerüche an den Händen neutralisieren. Waschen Sie die Hände mit Essig und lauwarmem Wasser. Der Essiggeruch verfliegt sehr schnell.
- Verzichten Sie darauf, den Knoblauch zu schälen. Bei Schmorgerichten die ganze Knolle im Ofen mitschmoren. Die Zehen werden weich, der würzige Inhalt lässt sich einfach mit einer Gabel herausdrücken. Die Hände bleiben sauber.
Tipp: Wenn Sie mit einer Knoblauchpresse arbeiten, brauchen Sie die Zehen nicht unbedingt zu schälen. Die Finger bleiben frei von Knoblauchgerüchen, indem Sie die dünne Schale nur leicht anritzen. Dann die Zehe mit dem Schnitt nach unten in die Knoblauchpresse legen und kräftig drücken – die Schale bleibt in der Presse, der durchgepresste Knoblauch landet im Topf oder in der Pfanne.
Hausmittel gegen Mundgeruch
Mundgeruch beziehungsweise das Gefühl, nach dem Essen immer noch den Knoblauchgeschmack zu spüren, kann sehr lästig sein. Auf Mundgeruch reagiert die Umwelt negativ. Wenn Sie selbst den Knoblauch längere Zeit nach dem Essen schmecken, fragen Sie sich wahrscheinlich, wie lange diese Erscheinung andauert. Gegen Mundgeruch gibt es mehrere Hausmittel. Das allgemein bekannte Pfefferminzbonbon oder ein Mundspray ist eine rasche Hilfe, damit können Sie aber weder Geruch noch Geschmack tatsächlich loswerden. Auch Zähneputzen und Spülungen mit Mundwasser helfen nur vorübergehend. Der Geruch entsteht im Magen und steigt über die Speiseröhre nach oben. Wenn Sie den unangenehmen Duft und Geschmack entfernen möchten, probieren Sie trotzdem eines dieser Gegenmittel aus:
- Viel trinken ist kein Allheilmittel, hilft aber generell, um den Geruch etwas schneller loszuwerden. Trinken Sie Wasser, grünen Tee oder Pfefferminztee.
- Milch kann Knoblauchdünste binden, wirkt aber nicht bei allen Menschen gleich gut.
- Petersilie kauen! Das ist ziemlich gut wirksam und darüber hinaus gesund. Das enthaltene Chlorophyll soll Knoblauchgeruch entfernen.
- Gut geeignet sind auch Salbei und Minze zum Kauen, wenn Sie den Geschmack mögen.
- Kaffeebohnen kauen ist ebenfalls ein guter Tipp, mit dem Sie Mundgeruch loswerden.
- Gurgeln Sie mit stark verdünntem Apfel- oder Obstessig.
- Essen Sie einen Apfel.
- Dunkle Schokolade kann den unangenehmen Geruch kurzfristig eindämmen.
- Eingelegter Ingwer bewährt sich oft als Gegenmittel. Ingwer kann sogar schon wirken, wenn Sie ihn bei Speisen mit Knoblauch bereits beim Kochen zufügen. Die Stoffe im Knoblauch werden dadurch abgeschwächt. Außerdem kommt die Kombination aus Ingwer und Knoblauch zum Beispiel in der asiatischen Küche häufig vor.

Knoblauchgeruch am Körper bekämpfen
Wie lange halten sich Körperausdünstungen nach dem Knoblauchgenuss? Auch hier sind große Unterschiede vorhanden. Bei manchen Menschen riecht die Haut gar nicht nach Knoblauch, bei anderen meint man, sie bestehen nur aus Knoblauchgeruch. Wie beim Geruch an den Händen trifft auch für die restliche Körperausdünstung zu: Waschen hilft nur kurzfristig. Selbstverständlich vermittelt Duschen ein frisches Gefühl. Der Knoblauchduft gelangt aber längere Zeit an die Hautoberfläche. Besser als exzessives Waschen, Duschen oder Baden: Ausschwitzen! Machen Sie Sport, gehen Sie in die Sauna. Je mehr Sie schwitzen, umso schneller entfernen Sie den lästigen Knoblauchgeruch. Als Hausmittel eignet sich ein warmes Vollbad, dem Sie Natron in Pulverform zufügen. Natron hat die Eigenschaft, unangenehme Gerüche zu neutralisieren.
Tipp: Knoblauch anbraten, aber nicht essen!
Wer das typische Knoblaucharoma liebt, aber keine Knoblauchfahne verströmen möchte, brät den Knoblauch nur kurz an, isst ihn aber nicht mit. So bekommen Spaghetti aglio olio einen angenehmen Geschmack fast ohne Nachwirkungen. Die aromatische Note bekommen Sie auch, wenn Sie eine Zehe kurz mitgaren und dann entfernen.
Knoblauchgeruch in der Küche und in der Wohnung
Sorgen Sie bereits beim Kochen und Braten dafür, dass der Geruch schnell verschwindet. Also Dunstabzugshaube einschalten, gründlich lüften und benutzte Töpfe, Pfannen und Schneidbretter gleich spülen. Auf Holz- und Kunststoffbrettchen kann sich der Geruch hartnäckig halten. Er ist zwar kaum wahrnehmbar, überträgt sich aber auf andere Lebensmittel, wenn Sie das Brett wieder verwenden. Am besten nutzen Sie ein spezielles „Knoblauchbrett“, das Sie immer für den gleichen Zweck einsetzen.
Gegen Knoblauchgeruch in der Küche hilft es, wenn Sie Kaffeebohnen mit einem Mörser zerstoßen und in einer kleinen Pfanne anrösten. Der Duft kann den Geruch des Knoblauchs nicht restlos bekämpfen, er übertönt aber die unangenehme Wirkung auf natürliche Weise. Gut geeignet ist auch eine Orange, die Sie mit Gewürznelken spicken. Wenn Sie Duftöle verwenden, achten Sie auf einen biologischen Ursprung.
Die Wirkung des Knoblauchs
Ob Knoblauch gut schmeckt, lässt sich objektiv nicht beantworten. Eher gilt: Man liebt ihn oder man hasst ihn, dazwischen gibt es nichts. Fest steht aber, dass Knoblauch gesund ist. Er hat positive Wirkungen auf viele Prozesse im Körper, vor allem wirkt er blutdruckregulierend. Vom medizinischen Standpunkt aus spricht also nichts gegen Knoblauch! In küchentechnischer Hinsicht ist die tolle Knolle ebenfalls nahezu unverzichtbar. Knoblauch gehört in die Kräuterbutter, in mediterrane und orientalische Gerichte. Sie können ihn weglassen, das Ergebnis ist aber dann oft ein wenig langweilig. Knoblauch verstärkt nämlich auch die Wirkung anderer Gewürze. Viele Pastasaucen, Lammgerichte, Tsatsiki oder Moussaka sind ohne Knoblauch kaum vorstellbar.
Wie schon anfangs erwähnt: Nicht jeder Mensch reagiert gleich auf Knoblauch. Wenn Hausmittel nicht helfen, achten Sie wenigstens darauf, an welchen Tagen Sie Knoblauch essen. Im Job und bei offiziellen Anlässen kommt es nicht gut an, wenn Sie mit Knoblauchgeruch auftreten. Am Wochenende und im Urlaub ist Knoblauch dagegen eine leckere und gesunde Zutat, auf die niemand verzichten muss!
Quellen:
www.haushaltstipps.net/knoblauchgeruch-an-den-haenden-loswerden-6-tipps/
www.apotheken-umschau.de/Ernaehrung/Was-hilft-gegen-Knoblauchgeruch-59146.html
www.smarticular.net/geruchsfreier-knoblauch-tricks-gegen-knoblauchfahnen/