Kamillentee in der Schwangerschaft – was ist zu beachten?

Eine wunderschönes zartes, gut duftende Wiesenkraut ist die Kamille. Wer kennt nicht den wohltuenden Kamillentee, der an kalten Wintertagen innerliche Wärme bringt, der Bauchmerzen lindert oder nach aufregenden Ereignissen das Gemüt wieder beruhigt? Doch kann eine Schwangere von diesen Effekten auch profitieren oder sollte sie eher Vorsicht walten lassen? Wir gehen dieser Frage nach.

Kamillentee mit Blüten

Kamille (Chamomilla recutita) ist eine Heilpflanze, die seit Jahrhunderten Verwendung in der (Haus)Apotheke findet. Benutzt werden die Blüten für Tees, Spülungen, Badezusätze, Einreibungen, Tropfen. Volkstümliche Namen wie Mutterkraut oder Kummerblume lassen auf die traditionelle Bedeutung der Kamille schließen: sie war eine der wichtigsten Pflanzen in der Frauenheilkunde.

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Anwendung

Kamillentee lindert morgendliche Übelkeit, Sodbrennen und Schlafstörungen in der Schwangerschaft. Deshalb können auch Schwangere Kamillentee in Maßen genießen, das heißt ca. 2 bis 3 Tassen pro Tag. Allerdings werden auch dem Kamillentee bei erheblicher Überdosierung wehenfördernde Eigenschaften zugeschrieben.

  • Magen-Darm-Beschwerden
  • Hauterkrankungen
  • Schleimhautentzündungen
  • Atemwegserkrankungen
  • Erkältungen
  • Menstruationsbeschwerden
  • Schlafstörungen
  • Erkrankungen im Anal- und Genitalbereich

Wirkungen

  • Wundheilungsfördernd
  • Entzündungshemmend
  • krampflösend
  • Beruhigend
  • Schlaffördernd
  • Verdauungsfördernd
  • schleimlösend

Aus diesen zahlreichen Besonderheiten erfreut sich die Verarbeitung als Kamillentee großer Beliebtheit. Besonders Schwangere ziehen den Einsatz natürlicher Heilkräuter einem Arzneimittel vor, um dem Baby nicht zu schaden und die Schwangerschaft nicht zu gefährden. Allerdings birgt jeder Arzneistoff, auch rein pflanzliche Heilkräuterzubereitungen, die Gefahr einer schädigenden Wirkung – hierbei macht bekanntermaßen die Dosis das Gift (lt. Paracelsius)!

Unerwünschte Wirkungen bei Überdosierung

Eine Überdosierung kann mit einem „normalen“ Teegenuss nicht erreicht werden, sondern nur mit einer wesentlich höheren Konzentration, besonders in Form von Kamillenöl. Auf dessen Anwendung (Badezusatz, Duftöl) sollte also tatsächlich lieber verzichtet werden.

  • Schwindel
  • Erbrechen
  • Nervöse Unruhe
  • Bindehautentzündung

Kamillentee Dosierung

Achtung!

  • Nicht auf offenen Wunden anwenden
  • Nicht im Bereich der Augen verwenden (die feinen Härchen der Blüten führen zu erheblichen Reizungen)
  • Allergiegefahr (Korbblütengewächse)
  • Nicht während homöopathischer Behandlungen verwenden (Kamille wirkt als Antidot zu homöopathischen Substanzen)

Quellen:
https://tea-club.de/blogs/tee-blog/131648391-tee-in-der-schwangerschaft
http://heilkraeuter.de/nebenwirkungen.htm
http://gesund-info.info/kamillentee-und-schwangerschaft.html
https://www.netdoktor.de/schwangerschaft/tee-in-der-schwangerschaft/

Diplom-Medizin-Pädagogin und Hebamme
Wanda Unger ist Diplom-Medizin-Pädagogin und Hebamme. Seit vielen Jahren begleitet sie junge Familien durch die Zeit der Schwangerschaft bis zum 1. Lebensjahr ihrer Babys. Für unser Portal schreibt sie Fachtexte rund um Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett, Stillzeit und Babypflege. Als Mutter und Hebamme ist es ihr wichtig, den Familien den Start in den Alltag mit dem neuen Familienmitglied zu erleichtern.
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Wanda Unger ist Diplom-Medizin-Pädagogin und Hebamme. Seit vielen Jahren begleitet sie junge Familien durch die Zeit der Schwangerschaft bis zum 1. Lebensjahr ihrer Babys. Für unser Portal schreibt sie Fachtexte rund um Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett, Stillzeit und Babypflege. Als Mutter und Hebamme ist es ihr wichtig, den Familien den Start in den Alltag mit dem neuen Familienmitglied zu erleichtern.
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