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Egal ob sich ein Hautpilz an den Füßen, den Händen, am Kopf oder in einer anderen Region des Körpers befindet, er juckt meist quälend. Die Haut ist gerötet und häufig eingerissen, am Rand des Hautdefekts bilden sich Schuppen. Ohne schulmedizinische Behandlung kann sich die Erkrankung lange hinziehen. Betroffene verbreiten den Pilz zusätzlich über Körperkontakt weiter oder kontaminieren Oberflächen und Gegenstände. Nicht jeder Mensch erkrankt, wenn er mit einem Hautpilz Kontakt hat. Verschiedene Faktoren können das Risiko deutlich erhöhen.
Der Ansteckungsweg des Hautpilzes
Hautpilze befinden sich in unserer Umgebung, sowie in den Hautschuppen infizierter Menschen. Auch Haustiere wie Hunde und Katzen können sich mit einem Hautpilz infizieren und ihn an ihre Besitzer weitergeben. Gesunde Menschen mit einer intakten Haut und einem guten Hygieneverhalten haben ein relativ geringes Risiko, zu erkranken.
Bekannte Risikofaktoren sind:
- Übergewicht
- Diabetes mellitus
- eine Immunschwäche
- Durchblutungsstörungen
- Ekzeme
- Verletzungen der Haut
Häufiger als die direkte Übertragung eines Hautpilzes von Mensch zu Mensch über Hautkontakt ist die Ansteckung über Gegenstände oder Oberflächen. Ziehen Sie daher in der Sauna und im Schwimmbad Badeschlappen an, benutzen Sie nur eigene Handtücher und teilen Sie auch Haarbürsten oder Sets für die Nagelpflege nicht mit anderen Personen. Achten Sie auf eine sorgfältige Fußpflege und trocknen Sie nach dem Duschen gründlich die Zwischenräume der Zehen ab.
Tipp: Vermeiden Sie es unbedingt, an den erkrankten Hautstellen zu kratzen. Das mag aufgrund des starken Juckreizes schwerfallen, schützt Sie aber vor einer Ausbreitung der Infektion. Zusätzlich mindern Sie die Gefahr, dass sich Bakterien auf die vorgeschädigte Haut setzen.
Wie lange ist ein Hautpilz ansteckend?
Ein Medikament, das den Pilz abtötet, heißt Antimykotikum. Es wirkt langsamer als ein Antibiotikum, weil sich Pilze auch viel langsamer vermehren als Bakterien. Daher können infizierte Menschen so lange ihr Umfeld anstecken, bis die Haut wieder gesund ist. Es dürfen keine Schuppen mehr vorhanden sein, die den Erreger verbreiten können. Hautärzte empfehlen in der Regel eine örtliche Therapie über mehrere Wochen. Bitte halten Sie die Empfehlung Ihres Arztes und des verordneten Präparates unbedingt ein, auch wenn der Juckreiz rasch verschwindet und Ihre Haut deutlich besser aussieht.
Therapie und Vorbeugung der Hautpilzinfektion
Ärzte verwenden verschiedene Wirkstoffe zur Behandlung von Hautpilzen. Geläufige Medikamente sind zum Beispiel:
- Clotrimazol
- Bifonazol
- Terbinafin
- Griseofulvin
Sie können die medikamentöse Behandlung unterstützen, indem Sie sich an folgende Ratschläge halten:
- Reduzieren Sie Ihren Zuckerkonsum, Pilze mögen ein süßes Milieu.
- Halten Sie Ihre Haut trocken und bevorzugen Sie Kleidung aus Baumwolle.
- Trocknen Sie alle Körperfalten nach dem Duschen gründlich ab.
- Waschen Sie Handtücher, Bettwäsche und Kleidung bei 60 oder 90 Grad, wenn ein Familienmitglied an einem Pilz erkrankt ist.
Impfung zur Vorbeugung von Pilzerkrankungen?
Es stehen bereits Impfstoffe zum Schutz vor Hautpilzen bei Tieren zur Verfügung. Für den Menschen haben Wissenschaftler beispielsweise eine Impfung gegen den chronischen Vaginalpilz auf den Markt gebracht, die sich aber nicht direkt gegen die Pilze richtet, sondern die Vaginalflora saniert. Des Weiteren sind neue Impfstoffe gegen invasive Pilzerkrankungen in der Entwicklung.
Quellen:
Christian Speer, Manfred Gahr, Pädiatrie, Springer Medizin Verlag Heidelberg, 2005
Schönau et al., Pädiatrie integrativ, Konventionelle und komplementäre Therapie, Urban & Fischer, München 2005