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Ein Herpes zoster besteht aus schmerzhaften Bläschen, die sich entlang einer Nervenbahn auf der Haut ausbreiten. Patienten, deren Immunsystem akut oder chronisch stark geschwächt ist, haben ein besonders hohes Risiko, dass eine Gürtelrose bei ihnen ausbricht. Das Abwehrsystem kann die schlummernden Viren nicht mehr unter Kontrolle halten. Ein erneuter Kontakt zum Varizella-zoster-Virus von außen ist nicht erforderlich. Hat sich eine Gürtelrose entwickelt, kann der betroffene Patient andere Menschen mit dem Virus infizieren, die dann an Windpocken erkranken können, sofern sie nicht immun sind. Zum Beispiel kann so ein Großvater mit Herpes zoster bei seinem kleinen Enkel Windpocken auslösen.
Wie lange ein Herpes zoster ansteckend ist
Ein erneut aktiviertes Varizella-zoster-Virus ist weit weniger ansteckend, als bei einer Erstinfektion im Zusammenhang mit den Windpocken. Im Rahmen des Herpes zoster ist nur der flüssige Inhalt der kleinen Bläschen auf der Haut infektiös. Decken Sie die Gürtelrose mit sterilem Verbandmaterial ab, können Sie das Ansteckungsrisiko für gefährdete Personen weiter reduzieren. Die Gefahr ist nach circa fünf bis sieben Tagen gebannt, wenn der Ausschlag vollständig verkrustet und damit eingetrocknet ist.
Tipp: Waschen Sie sich regelmäßig die Hände, wenn Sie in Kontakt mit einem Gürtelrosepatienten sind. Kinder oder erwachsene Personen, die nicht gegen Windpocken geimpft sind und die Erkrankung noch nicht durchgemacht haben, halten sich am besten fern, bis die ansteckenden Bläschen abgeheilt sind.
Ein Gürtelroseausbruch in der Schwangerschaft
Es kann vorkommen, dass ein Herpes zoster während der Schwangerschaft ausbricht. In dieser Situation bedeutet die Erkrankung keine Gefahr für das ungeborene Kind. Vorsicht ist erst bei und nach der Geburt geboten. Für das Neugeborene ist ein Herpes zoster der Mutter ansteckend.
Besonders gefährdete Personen
Eine Impfung gegen Windpocken, die extrem ansteckend sind, empfiehlt die STIKO mittlerweile für alle Kinder und Jugendlichen. Im offiziellen Schema gibt der Kinderarzt die erste Dosis Patienten in einem Alter von 11 bis 14 Monaten und die zweite Dosis mit 15 bis 23 Monaten.
Ebenfalls geimpft werden sollten folgende Personen, die keine Antikörper gegen das Varizella-zoster-Virus besitzen:
- Frauen mit Kinderwunsch
- Patienten vor Organtransplantationen und Therapien, die das Immunsystem unterdrücken
- Patienten mit einer schweren Neurodermitis
- Mitarbeiter in Gemeinschaftseinrichtungen für Kinder und im Gesundheitsdienst
Impfungen gegen den Herpes zoster
Seit Mai 2018 steht Menschen ab 50 Jahre und Menschen mit Krankheiten, die das Immunsystem beeinträchtigen, ein Impfstoff zur Verfügung, der sie vor dem Ausbruch der Gürtelrose und ihren schmerzhaften Folgen schützen kann. Denn das zunehmende Alter ist der hauptsächliche Risikofaktor für die Erkrankung. Das Immunsystem wird langsam schwächer und hat dem Varizella-zoster-Virus in den Nervenzellen weniger entgegenzusetzen. Da die Durchseuchung in der Bevölkerung fast 100 Prozent beträgt, kann jeder Mensch betroffen sein. Auch für geimpfte Personen besteht das Risiko, an einem Herpes zoster zu erkranken. Ärzte erwarten hier aber einen deutlich milderen Verlauf als nach den natürlichen Windpocken.
Quellen:
Schönau et.al., Pädiatrie integrativ, Konventionelle und komplementäre Therapie, Urban & Fischer, München 2005
Ratgeber des Robert Koch Instituts: https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Varizellen.html