Ist das Dreitagefieber ansteckend? Wenn ja, wie lange?

Das Dreitagefieber ist eine Viruserkrankung, die hauptsächlich im Kleinkindalter auftritt und hochansteckend ist. Herpesviren sind für das Dreitagefieber verantwortlich. Sie wandern per Tröpfcheninfektion rasch von Mensch zu Mensch, sodass fast jedes Kind in den ersten drei Lebensjahren mit dem Erreger in Kontakt kommt. 

Tritt bei einem Kind in den ersten drei Lebensjahren, selten auch später, plötzlich hohes Fieber auf, handelt es sich häufig um das Dreitagefieber oder Exanthema subitum. Nach drei bis vier Tagen fällt das Fieber mit einem Mal wieder ab und es tritt bei vielen Betroffenen ein typischer kleinfleckiger Hautausschlag auf. Weitere Symptome zeigen die erkrankten Kinder meist nicht. Das Dreitagefieber gehört zu den eher harmlosen Virusinfektionen. Es ist allerdings dafür bekannt, bei Kindern die zu Krampfanfällen bei Fieber neigen, diese auszulösen.

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Auslöser

Eine Infektion mit menschlichen Herpesviren (HHV6 und HHV7) kann das Dreitagefieber verursachen. Die Erreger befinden sich im Speichel erkrankter Personen und gelangen per Tröpfcheninfektion (Niesen, Husten, Sprechen) in die Atemwege von Menschen in der Umgebung. Nach einer Inkubationszeit von circa sieben bis 17 Tagen tritt ganz plötzlich hohes Fieber auf und viele Kinder machen einen stark beeinträchtigten Eindruck auf ihre Eltern. Nach drei bis vier Tagen normalisiert sich die Körpertemperatur genauso rasch und der gleichzeitig auftretende Ausschlag verrät das Dreitagefieber.

Wie lange ist das Dreitagefieber ansteckend?

Baby mit Dreitagefieber
CNX OpenStax, OSC Microbio 21 03 roseola5th, Bearbeitet von Gartenlexikon.de (MKr), CC BY 4.0

In der Regel beginnt die ansteckende Phase circa drei bis vier Tage vor den ersten Symptomen. Sobald das Fieber sinkt und der typische Hautausschlag auftritt, gehen Kinderärzte davon aus, dass die Ansteckungsgefahr vorbei ist.

Da die Ansteckung schon vor den ersten Symptomen möglich ist, können Sie Ihre Kinder nur sehr schwer vor dem Dreitagefieber schützen. Zusätzlich haben Wissenschaftler festgestellt, dass auch gesunde Personen die Herpesviren übertragen können, obwohl sie selbst nicht erkrankt sind.

In sehr seltenen Fällen erfolgt die Infektion mit dem Humanen Herpes-Virus 6 oder 7 auf einem der folgenden Wege:

  • durch eine Bluttransfusion
  • über die Muttermilch beim Stillen
  • im Rahmen einer Organtransplantation
  • beim Geschlechtsverkehr

Dreitagefieber bei Erwachsenen

In Deutschland hatten die meisten Menschen bereits im Kindesalter Kontakt mit dem Erreger des Dreitagefiebers und haben die Erkrankung erkannt oder unerkannt durchgemacht. Daher betrifft das Exanthema subitum nur sehr selten Erwachsene. Tritt es aber dennoch auf, löst es meist grippeähnliche Symptome aus. Gefährlich werden kann das Virus dabei besonders für immungeschwächte Menschen, die eine chronische Entzündung der Lunge (Pneumonitis) entwickeln können.

Tipp: Hohes Fieber ist bei Kleinkindern nicht ungewöhnlich. Meist steckt ein harmloses Virus dahinter. Stellen Sie Ihr hoch fieberndes Kind trotzdem beim Kinderarzt vor, um behandlungsbedürftige Erkrankungen auszuschließen.

Quellenangaben:
Schönau et al.; Pädiatrie integrativ, Konventionelle und komplementäre Therapie; Urban & Fischer, München, 2005.
Stephan Illing, Martin Claßen; Klinikleitfaden Pädiatrie; Urban & Fischer, München, 2009.
Michael J. Lentze, Jürgen Schaub, Franz-Josef Schulte, Jürgen Spranger; Pädiatrie: Grundlagen und Praxis; Springer Verlag; Heidelberg, 2013.

Author Details
Jessica Kilonzo ist Fachärztin für Kinderheilkunde und Jugendmedizin. Als freie Autorin schreibt sie medizinische Texte in Tansania, mit direktem Blick vom Schreibtisch auf den Kilimanjaro. Die umfassende Information von Eltern, zu Gesundheit und Krankheiten ihrer Kinder, liegt ihr besonders am Herzen. Ihre Motivation ist es, komplexe medizinische Themen auch für Laien verständlich zu erklären. Als Mutter von zwei Mädchen weiß sie, wie sich Eltern in Ausnahmesituationen fühlen.
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Jessica Kilonzo ist Fachärztin für Kinderheilkunde und Jugendmedizin. Als freie Autorin schreibt sie medizinische Texte in Tansania, mit direktem Blick vom Schreibtisch auf den Kilimanjaro. Die umfassende Information von Eltern, zu Gesundheit und Krankheiten ihrer Kinder, liegt ihr besonders am Herzen. Ihre Motivation ist es, komplexe medizinische Themen auch für Laien verständlich zu erklären. Als Mutter von zwei Mädchen weiß sie, wie sich Eltern in Ausnahmesituationen fühlen.
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