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Katzen sind reinliche Tiere. Sie putzen mit der Zunge ihr Fell und nehmen dabei jede Menge Haare auf, die wieder ausgeschieden werden müssen. Katzen brauchen frisches Grün – am liebsten Gras – weil es ihnen hilft, die verschluckten Haare loszuwerden. Steht kein Gras zur Verfügung, suchen sie nach Alternativen. Sie haben vermutlich die Grünpflanzen für Ihre Wohnung nach ästhetischen Gesichtspunkten ausgesucht. Leider ist nicht jedes grüne Blatt bekömmlich für Ihre Katze. Steht in Ihrer Wohnung ein Drachenbaum? Dann sollten Sie ein wachsames Auge auf Ihre Katze haben: Drachenbäume sind giftig, das Beknabbern von Drachenbaumblättern birgt Gefahren.
Dekorativ und gefährlich – der Drachenbaum
Der natürliche Lebensraum der Drachenbäume liegt in tropischen und subtropischen Regionen. Obwohl sie vom Erscheinungsbild Palmen sehr ähnlich sind, gehören sie zu einer anderen Pflanzenfamilie: zu den Spargelgewächsen. Drachenbäume (botanisch: Draceana) gibt es in zahlreichen Arten. Die überwiegende Anzahl ist in Asien und Afrika beheimatet. Zwei Drachenbaumarten gedeihen prächtig in freier Natur auf den Kanarischen Inseln. Hierzulande sind Drachenbäume als dekorative Zimmerpflanzen hochgeschätzt: Sie wirken exotisch und die Pflege verlangt Ihnen nicht unbedingt einen „grünen Daumen“ ab. Bei dieser Pflanze können Sie kaum etwas verkehrt machen. Leider trübt ein gefährlicher Umstand die Freude an der attraktiven Zimmerpflanze: Die Pflanzensäfte des Drachenbaumes – und zwar aller Arten – sind giftig.
Glykoside und Saponine – Giftstoffe im Drachenbaum
Saponine und die darin enthaltenen Bitterstoffe (Glykoside) sind in zahlreichen Pflanzen enthalten und dienen der Abwehr von Pilzen und Schädlingen. Zudem verderben die Bitterstoffe den Tieren den Appetit auf das Drachenbaumblattwerk. Saponine und Glykoside sind in vielen Pflanzen enthalten. Die Inhaltsstoffe fungieren als natürlicher Schutz gegen Fressfeinde. Im Vergleich zu anderen Pflanzenarten ist die Konzentration der Saponine in Drachenbäumen besonders hoch – speziell in den Blättern und Wurzeln. Drachenbaumblätter sind für Menschen mit normalem Geschmackssinn alles andere als schmackhaft. Seifig und bitter – komplett untauglich für Küche und Zunge. Ein Drachenbaum als Dekoration im Wohnzimmer birgt jedoch keine Gefahren, sofern keine kleinen Kinder oder Katzen im Haushalt leben.
Tipp: Nach dem Entfernen trockener Blätter oder dem Säubern der Blätter sollten sich auch Erwachsene gründlich die Hände waschen.
Wie nimmt die Katze das Gift auf?
Gefährlich wird es für Ihr Haustier, wenn die Inhaltsstoffe des Drachenbaumes in den Blutkreislauf gelangen:
- beim Knabbern an der Pflanze
- durch Verletzungen des Blattwerks, beim Fellputzen
- beim Ablecken der Blätter
Vergiftungssymptome bei Katzen
Erste Symptome, die sich bei Ihrer Katze zeigen können und auf eine Vergiftung hinweisen, sind:
- erhöhter Speichelfluss
- Durchfall und Erbrechen
- Kreislaufstörungen (zittern und torkeln)
- schmerzhafte Krämpfe
Falls Sie nicht bereits im Anfangsstadium einer Vergiftung durch Dracaena tierärztliche Hilfe in Anspruch nehmen, kann es zu kritischen Zuständen kommen:
- Zersetzung der roten Blutkörperchen (Hämolyse)
- Magen und Darmblutungen
- Schädigungen des Zentralen Nervensystems
Hinweis: Besonders gefährdet sind Katzenkinder sowie durch Krankheit geschwächte und sehr alte Tiere. Hier reicht oft schon eine geringe Dosis um zu Vergiftungserscheinungen zu führen.
Erste Hilfe-Maßnahmen
- Wichtig! Bewahren Sie einen kühlen Kopf!
- Geben Sie keinesfalls Milch! Das befördert den Übergang des Gifts in den Blutkreislauf.
- Hat die Katze noch Pflanzenreste im Maul, nehmen sie diese heraus und verwahren sie. Zeigen Sie dem Tierarzt die Pflanzenreste.
- Treten bei Ihrer Katze Krämpfe auf, sorgen Sie als Erste Hilfe für eine weiche Unterlage. Hilfreich ist ein weich gepolsterter Korb, damit sich das Tier nicht zusätzlich verletzt.
- Erbricht sich die Katze, säubern Sie das Mäulchen von Schleim und Auswurf.
- Bringen Sie das Tier so schnell wie möglich zum Tierarzt.
- Außerhalb der Öffnungszeiten Ihres Tierarztes kann der Tierärztliche Notdienst helfen.
Vorbeugungsstrategien
Mit folgenden Maßnahmen lassen sich Vergiftungen Ihrer Katze leicht verhindern:
- Sorgen Sie für Katzengras. Ist ausreichend frisches Gras zum Knabbern vorhanden, beachtet die Katze andere Pflanzen meist nicht.
- Beschäftigen Sie Ihre Katze. Oft knabbern Katzen nur aus Langeweile an den Pflanzen.
- Einige Knoblauchzehen oder gemahlenen Pfeffer auf der Erde im Pflanztopf oder einige mit Essig abgeriebene Blätter können Ihrer Katze die Lust an der giftigen Dracaena verderben. Der Geruchssinn einer Katze ist um ein Vierzigfaches besser als der des Menschen. Knoblauch, Pfeffer und Essig gehören nicht zu Katzes Lieblingsgerüchen.
- Manchmal hilft es auch, die Wasserpistole Ihres Kindes neben die Pflanze zu legen und bei Bedarf einzusetzen. Der Wasserstrahl kann Ihrer Katze den Spaß an der giftigen Grünpflanze verleiden.
Quellen:
https://www.plantopedia.de/drachenbaum-giftig-fuer-katzen/
https://www.gartenlexikon.de/gartenpraxis/zimmerpflanzen/drachenbaum-giftig.html
https://www.gartenjournal.net/drachenbaum-giftig-fuer-katzen
https://www.talu.de/ist-drachenbaum-giftig/
https://www.plantura.garden/gartentipps/drachenbaum-giftig-oder-nicht