In diesem Artikel
Mit der Kombination aus Isofix, Babyschale oder Kinderautositz ist Ihr Kind im Auto gut gesichert. So funktioniert es:
- Im Auto ist bereits eine Haltevorrichtung vorhanden, dann können Sie den Sitz oder die Babyschale einfach einklicken.
- Das umständliche Hantieren mit dem Dreipunktgurt entfällt komplett.
- Die Haltevorrichtung fehlt: Sie können in den vielen älteren Fahrzeugen Isofix nachrüsten.
Was ist ein Isofix?
Der Name setzt sich zusammen aus der Kurzform ISO (International Organization for Standardization) und fix für Fixierung. Die Internationale Organisierung für Normen (ISO) hat gemeinsam mit der Autoindustrie den Standard ISO 13216 festgelegt. Das System ist damit weltweit standardisiert. Das Befestigungssystem für Kindersitze in Fahrzeugen ist das System, das die größte Sicherheit bietet und am einfachsten zu bedienen ist.
Tipp: Der Sitz beziehungsweise die Babyschale muss für Isofix geeignet sein. Damit Sie den Sitz auch in einem Fahrzeug ohne Halteösen verwenden können, kaufen Sie eine Babyschale und später einen Autositz, der sich auch mit einem Dreipunktgurt sicher befestigen lässt – günstig zum Beispiel, wenn das Baby mal bei den Großeltern mitfährt oder Sie mit dem Taxi unterwegs sind.
So funktioniert das Isofixsystem
Zwischen dem Kindersitz und der Karosserie des Fahrzeugs wird eine feste Verbindung hergestellt. Das gesamte System besteht aus genormten Ösen, die sich zwischen der Rücksitzlehne und der Sitzbank befinden. Die Ösen sind mit der Karosserie verschweißt oder verschraubt. Am Kindersitz befinden sich unten stabile Haken, mit denen der Sitz in die Ösen eingeklickt wird. Bei Babyschalen ist die Handhabung ähnlich, die Schale wird in eine Basisstation eingeklickt. Einige Systeme haben zusätzlich einen Stützfuß.
Drei Varianten: Top Tether, Low Tether oder Stützfuß
Isofixbefestigungen gibt es in mehreren Varianten. Alle Varianten haben die üblichen Befestigungsbügel. Man unterscheidet:
- Top Tether, dabei läuft ein zusätzliches Gurtband über die Sitzlehne der Rückbank. Das Gurtband wird an einem Bügel an der Fahrzeugkarosserie gespannt und befestigt. Befestigungen und Sitze mit der Bezeichnung Top Tether finden Sie auch unter dem Begriff „Universal“.
- Low Tether, das bedeutet, dass ein unterer Haltegurt den Sitz zum Boden spannt. Diese Version kommt sehr selten vor.
- Stützfuß, dabei erfolgt die zusätzliche Befestigung über einen Stützfuß. Der Fuß ragt unten aus dem Kindersitz und reicht bis zum Fußboden des Autos. Modelle mit Stützfuß sind für ältere Autos oft am besten zum Nachrüsten geeignet.
Vor- und Nachteile beim Isofix
Sie können die Babyschale oder den Kindersitz damit besonders einfach und fest im Auto verankern. Fehlbedienungen sind erheblich reduziert. Der Kindersitz ist auch dann während der Fahrt gesichert, wenn er leer ist. Am besten geeignet sind Isofixsysteme für Babyschalen und Sitze der Gruppe I für ein Lebensalter bis zu 4,5 Jahren. Isofixsysteme sind relativ teurer als konventionelle Kindersitze. Als Nachteil gilt auch, dass einige Modelle nur für bestimmte Autos geeignet sind. Außerdem ist das Eigengewicht bei Babyschalen höher.
Mit oder ohne Isofix
Die Erfindung des Isofixsystems reicht bis 1990 zurück. Aber die generelle Zulassung für Kindersitze mit Isofixhalterungen gibt es erst seit 2004. Es lag in der Verantwortung der einzelnen Autohersteller, das Fahrzeug mit Haltebügeln auszustatten oder nicht. Der Hersteller konnte selbst entscheiden, ob das Auto mit Haltebügeln auszustatten war. Im Jahr 2004 gab es mit der Universal-Zulassung für ISOFIX-Kindersitze eine wichtige Änderung. Alle Kindersitze mit Isofix dürfen seitdem in jedes Fahrzeug eingebaut werden, wenn die Bauweise dafür geeignet ist. Ob das der Fall ist, erfahren Sie über die Hersteller-Infos zu Ihrem Fahrzeug. Auch die Hersteller von Kindersitzen informieren genau, ob der Sitz zum jeweiligen Fahrzeug passt.
Fahrzeuge neueren Datums sind meist so ausgestattet, dass die Verwendung eines Isofixsystems problemlos möglich ist. Seit 2014 sind die Halteösen für Neufahrzeuge bei den beiden rückwärtigen Außensitzen vorgeschrieben. Bekannte Automarken wie Mercedes, Opel, BMW, VW Ford und Audi bieten die komfortable Möglichkeit an. Auch ausländische Autohersteller sind bei Fahrzeugen mit einem neueren Baujahr für den Isofix geeignet. Die Hersteller-Infos informieren, ob ein Auto der Marke Fiat, Seat, Peugeot oder Renault isofixgeeignet ist oder nicht. Wenn Sie einen Toyota, Honda oder Nissan fahren, hängt die Eignung ebenso vom Baujahr ab wie bei einem Kia oder Hyundai.
Hat Ihr Auto Befestigungsösen? Kleine Hinweise wie Fähnchen oder ähnliche Symbole an der Rücksitzbank deuten darauf hin, dass sich zwischen Lehne und Sitz Ösen befinden. Ob Ihr Auto die einfache und sichere Befestigung für den Kindersitz bietet, finden Sie außerdem über die Bedienungsanleitung und die Hersteller-Infos heraus. Wenn ja, ist es wichtig, dass Sie sich für einen Kindersitz entscheiden, der zum jeweiligen System passt.
Problemlos nachrüsten
Falls Sie ein älteres Auto haben, können Sie fast jedes Fahrzeug nachrüsten. Rechnen Sie mit folgenden Kosten:
- passender Bausatz zum Nachrüsten
- Einbauarbeiten, wenn Sie nicht selbst nachrüsten möchten
Keine Sorge, wenn Ihr Auto nicht bereits die erforderlichen Voraussetzungen bietet! So gut wie jedes Fahrzeug lässt sich unkompliziert nachrüsten, damit Sie mit Ihrem Nachwuchs sicher unterwegs sind. Beachten Sie die Hersteller-Infos des Autoproduzenten und des Kindersitzherstellers. So haben Sie die Sicherheit, dass das Befestigungssystem, der Kindersitz und der Einbau in Ihrem Auto kompatibel sind.
Die Kosten für die Vorrichtungen zum Nachrüsten
Die reinen Anschaffungskosten sind von Modell zu Modell unterschiedlich und beginnen bei etwa 20 Euro für einen Nachrüstsatz. Preise in Höhe von 50 bis 80 Euro sind ebenfalls üblich. Für eine Basisstation, auf der Sie eine Babyschale oder einen Autokindersitz befestigen, können auch bis zu 200 Euro fällig werden. Generell sind die Preisunterschiede erheblich: So erhalten Sie beispielsweise die Teile zum Nachrüsten für einen Ford Focus ab Baujahr 2004 für 15 Euro.
Die Kosten für den Einbau in der Werkstatt
Die Werkstattkosten für den Einbau des Nachrüstsatzes richten sich nach der Arbeitszeit. Wenn Sie Isofix in der Autowerkstatt nachrüsten lassen, liegen die Kosten zwischen 20 und 100 Euro – also ein breiter Spielraum, bei dem sich vorheriges Informieren lohnt. Damit das System exakt auf Ihr Auto abgestimmt ist, sind Sie in einer Vertragswerkstatt an der richtigen Adresse. Hier erhalten Sie genau das System, das höchstmögliche Sicherheit für Ihr Kind garantiert. Alle bekannten deutschen Autohersteller von Audi über BMW bis Mercedes und VW sowie ausländische Hersteller wie Toyota, Fiat, Peugeot oder Renault bieten Nachrüstsätze an und informieren in den Hersteller-Infos über die Kompatibilität. Wer einen Toyota, Nissan, Honda, Kia oder Hyundai fährt, kann das Isofixsystem bei älteren Modellen meist ebenfalls problemlos nachrüsten.
Isofix selbst nachrüsten
Die Gebrauchsanweisung beziehungsweise Bedienungsanleitung von Auto und Nachrüstsatz enthält alle wesentlichen Punkte, wie Sie beim Selbsteinbau vorgehen müssen. Wenn Sie geübt sind und über einigermaßen Handwerkserfahrung verfügen, können Sie sich die Werkstattkosten sparen. Die Montage ist mit wenigen Handgriffen erledigt.
Hersteller-Infos für bekannte Automarken
Wenn Sie die Haltevorrichtung in einer Vertragswerkstatt nachrüsten lassen, kümmert sich die Werkstatt um das geeignete Nachrüstset. Für den Selbsteinbau bestellen Sie das Nachrüstset bequem online. Auch große Autoteilehändler verkaufen Nachrüstsets für die verschiedenen Autotypen.
Audi
- Nachrüstsets für zahlreiche Typen erhältlich, zum Beispiel für A4 und A6
- Geeignet für Rückbank links oder rechts
- Bestehend aus Halterung mit Befestigungsbügeln, zwei Führungshülsen und zwei Sicherheitsschrauben
VW
- Nachrüstsets nur für einige Modelle erhältlich
- Nachfrage bei der Vertragswerkstatt empfehlenswert
- Einbau meist nur für einen bestimmten Sitzplatz möglich
Ford
- Umfangreicher Online-Service für Nachrüstsets
- Karosserie bei den meisten Ford-Modellen baugleich
- Dadurch problemlose Beschaffung und Einbau möglich
Volvo
- Nachrüstung auf Beifahrerseite hinten möglich
- Geeignet für Modelle der Baureihen 2001 bis 2006
Einen abschließenden Überblick über ISOFIX-geeignete Kindersitze und PkWs bei denen eine Nachrüstung problemlos möglich ist bietet die Unfallforschung der Versicherer (UDV) auf Ihren Webseiten an.
Quellen:
https://www.kindersitztests.com/isofix-nachrüsten-typenlisten-verständlich-erklärt/
https://praxistipps.focus.de/isofix-nachruesten-das-muessen-sie-beachten_47455
http://www.autobild.de/kindersitze/
https://m.udv.de/download/file/fid/8945