Hummelstich – was tun? So behandeln Sie den Stich richtig

Hummeln sind gelb-schwarze und stark behaarte Insekten, die mit ihrem kräftig gebauten Körper behäbig von Blüte zu Blüte fliegen. Sie sind sehr friedlich, können aber im Ernstfall genauso zustechen, wie Bienen und Wespen. Im folgenden Beitrag erfahren Sie, woran Sie einen Hummelstich erkennen, wie Sie ihn behandeln und wie Sie bei allergischen Reaktionen vorgehen sollten.

Hummel

Im Sommer treffen Sie vor allem im Garten, auf Blumenwiesen und neben Komposthaufen auf Hummeln, die sich auf Nahrungssuche befinden. Von zuckerhaltigen Lebensmitteln fühlen sie sich besonders stark angezogen. Hummeln sind nicht angriffslustig, sondern verteidigen sich mit ihrem Stachel nur im absoluten Notfall, also wenn sie sich bedroht fühlen und wenn die Öffnung ihres Nestes blockiert ist.

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Wann Hummeln stechen

Bevor eine Hummel zusticht, droht sie, indem Sie sich laut brummend auf den Rücken dreht und ihren Stachel präsentiert. Eine weitere Warnung für einen bevorstehenden Hummelstich zeigt das Insekt, indem es sein mittleres Bein hebt. Falls Sie versehentlich auf eine Hummel treten, sticht diese unverzüglich zu.

Richtige Verhaltensweisen in der Nähe von Hummeln

  • Vermeiden Sie hektische Bewegungen und Schläge.
  • Pusten Sie das Insekt nicht an.
  • Decken Sie Lebensmittel im Freien ab.
  • Schützen Sie Fenster und Türen mit Fliegengittern.
  • Verzichten Sie auf Parfüm und parfümhaltige Kosmetikprodukte.
  • Bedenken Sie, dass Schweiß- und Alkoholgerüche Hummeln aggressiv machen. Dies gilt auch für oxidiertes Material bei Schmuckstücken.
  • Halten Sie sich von Hummelnestern fern.
  • Vermeiden Sie Kleidung mit Blautönen, da Hummeln davon angezogen werden.
  • Schulen Sie Kinder im richtigen Umgang mit Insekten und üben Sie mit ihnen Verhaltensweisen nach einem Stich.
  • Töten Sie Hummeln nicht. Sie zählen gemäß Bundesnaturschutzgesetz zu den geschützten Arten.

So erkennen Sie einen Hummelstich

Der Hummelstich ist einem Bienenstich ähnlich, jedoch etwas weniger schmerzhaft. Sie finden keinen Stachel in der Einstichstelle, da Hummeln ihren Stachel, im Gegensatz zu Bienen, nicht verlieren und erneut zustechen können. Sie nehmen den Schmerz des Stiches entsprechend Ihres persönlichen Schmerzempfindens war. Meistens wird er als kurz und sehr schmerzhaft beschrieben. Es setzt zusätzlich ein brennendes Gefühl ein. Die Einstichstelle rötet sich und die Schwellung verläuft ähnlich stark wie bei Stichen von Bienen und Wespen. Der anschließende Juckreiz fällt geringer aus.

Behandlungsmethoden

Wichtig: Tätigen Sie umgehend einen Notruf oder fahren Sie eine andere betroffene Person selbst ins Krankenhaus, sobald ein Hummelstich im Mund oder im Rachen erfolgt. Aufgrund der Anschwellung besteht Erstickungsgefahr!

Bei einem Hummelstich in Augennähe tragen Sie eine Salbe gegen von Insektenstichen verursachtem Juckreiz auf. Bei stärkeren Schmerzen hilft eine schmerzlindernde Salbe mit Acetylsalicylsäure, die zugleich entzündungshemmend wirkt. Sie erhalten die Salben in der Apotheke.

Behandlung nach Hummelstich

Hat der Hummelstich Sie an einer anderen Körperstelle getroffen, ist eine Behandlung nicht zwingend erforderlich. Sie können aber bei Bedarf zu natürlichen und leicht anzuwendenden Sofortmaßnahmen greifen, welche die Schwellung und den Schmerz rasch lindern. Lassen Sie kaltes Wasser über den Stich laufen oder legen Sie einen Kühlakku auf. Ebenso hilft eine frische Zwiebelscheibe, Zitronensaft, geriebener Salbei oder Meerrettich. Falls vorhanden, behandeln Sie den nicht aufgekratzten Stich mit einer Mischung aus 250 ml Wasser und 2 EL essigsaurer Tonerde oder einem natürlichen Vitamin-Gel.

Im Handel sind außerdem Stichheiler erhältlich. Es handelt sich beim Stichheiler um ein kleines batteriebetriebenes Gerät in stiftähnlicher Form. Drücken Sie ihn für einige Sekunden auf die Einstichstelle. Mit einer Spannung von 3,6 Volt produziert das Gerät eine Temperatur von 49 bis 53 Grad Celsius und zerstört dadurch teilweise die Bestandteile des Hummelgiftes.

Sofortmaßnahmen bei allergischen Reaktionen

Bis zu 3 Prozent der Menschen reagieren allergisch auf Hummelstiche. Der Körper löst sofort eine Abwehrreaktion aus, die in folgenden 4 Schritten auftritt:

  1. Hautrötungen mit Nesselbildung und Juckreiz am ganzen Körper.
  2. Zusätzliche Magen-Darm-Beschwerden mit Durchfall und Erbrechen.
  3. Es kommen Atemnot und Panik vor dem Ersticken hinzu.
  4. Der Allergiker bekommt Herzrasen, schwitzt und zittert. Er kann übrigens auch ohnmächtig werden.

War die Allergie bisher unbekannt, rufen Sie sofort den Notarzt. Bei einer bekannten Allergie trägt der Allergiker bestenfalls ein Notfallset bei sich, mit dem Sie ihn erstversorgen müssen.

Tipp: Um das Risiko für Hummelstiche in Mund- und Rachenraum zu minimieren, sollten Sie beim Essen und Trinken im Freien bewusst auf jeden Bissen schauen, bevor Sie ihn zu sich nehmen und auch in das Glas hineinschauen, bevor Sie es an den Mund setzen. Lassen Sie sich nicht durch Gespräche ablenken und bringen Sie auch Kindern dieses Verhalten bei. Sie werden schon bald eine Routine dafür entwickeln.

Quellen:
https://www.gartendialog.de/gartenpflege/schaedlinge/nuetzlinge/hummelstich.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Hummeln#Verteidigungsverhalten
https://aktion-hummelschutz.de/biologie/hummelstich-hummeln-koennen-stechen/
https://www.landkreis-mittelsachsen.de/fileadmin/Redakteure/Behoerden/1_Geschaeftskreis/Umwelt_Forst_Lawi/Naturschutz_Lawi/mb-wespen-bienen-hummeln.pdf

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Miriam Kirmse ist die Content-Managerin von Wiado. Dabei interagiert sie vor allem mit den verschiedenen Experten, die für unser Online-Magazin als Autoren tätig sind. In ihrem bisherigen Berufsleben hat sie bereits als Kamerafrau, Moderatorin und Redakteurin gearbeitet. Ihre Motivation ist es, die Leser mit einem Blick hinter die Kulissen des Alltäglichen zuverlässig zu informieren und auch Antworten auf unkonventionelle Fragen zu finden. Ihr Motto lautet: Man lernt nie aus!
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