In diesem Artikel
Gleich vorweg: Schwangere und Stillende dürfen Honig bedenkenlos genießen – natürlich in Maßen.
Honig ist seit Jahrtausenden für seine gesundheitsfördernde Wirkung bekannt. Sowohl in der Ernährung des Menschen als auch als Kosmetikprodukt zur äußerlichen Anwendung hat der Honig längst seinen Platz erobert. Doch warum eigentlich? Er ist
- antientzündlich – hemmt das Wachstum von Erregern
- narbenreduzierend – wundheilungsfördernd und hautberuhigend
- immunstimulierend – Steigerung der Abwehrkräfte besonders in der Erkältungszeit
- verdauungsfördernd – abführend
- ein „gesundes“ Süßungsmittel
Zusammensetzung
- Zuckerarten Fructose (Fruchtzucker), Glucose (Traubenzucker), Saccharose (Mehrfachzucker)
- Wasser
- je nach Honigsorte Proteine, Enzyme, Mineralstoffe, Vitamine, Aminosäuren und Spurenelemente
Wieso ist Honig für Babys gefährlich?
Babys unter einem Jahr dürfen keinen Honig essen. Im Honig kommen sehr selten Sporen des Bakteriums Clostridium botulinum vor, das Bakterium selbst kann im Honig nicht überleben (antibakteriell). Nun ist die schützende Darmflora beim Säugling noch nicht ausgebildet. Deshalb können sich die Sporen des Bakteriums Clostridium botulinum im Darm des Babys ansiedeln und können „keimen“ – es entwickeln sich Botulinum-Bakterien. Sie bilden toxische Stoffe, die beim Kind den sogenannten Säuglingsbotulismus (Muskellähmung) verursachen. Bei gesunden Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen ist die Darmflora soweit schützend ausgeprägt, dass die Sporen des Erregers sofort im Darm abgetötet werden, es können erst gar keine Toxine entstehen.
Für welche Personen-Gruppen ist Honig nicht geeignet?
- Diabetiker – erheblicher Anstieg des Insulinspiegels
- Säuglinge – das Bakterium Clostridium kann beim Kind zu Säuglingsbotulismus führen (Muskellähmung)
- Menschen mit chronischen Darmerkrankungen – auch bei ihnen ist die schützende Darmflora gestört und es könnte sich das Bakterium Clostridium ansiedeln
- besonders allergieanfälligen Familien – sie sollten zumindest vorsichtig mit dem Verzehr von Blütenhonig sein.
Gibt es auch ungesunden Honig? Ja!
- mit chemische Zusätzen – In manchen Ländern sind chemische Zusätze erlaubt, ist das Produkt dann noch ein gesund?
- aus Massenproduktion – hier ist der Tierschutz nicht mehr gewährleistet
- aus nicht nachvollziehbare Mischungen – nicht deutscher Honig besteht oft aus unüberschaubaren Mischungen und Herkunftsgebieten, sogar unterschiedlichen Herkunftsländern, Deutschland jedoch hat eine strenge Honigverordnung mit eindeutiger Deklarationspflicht
- Honig kann Allergene enthalten – Blütenhonig enthält mehr Allergene als Waldhonig, Allergikerfamilien sollten vorsichtig im Verzehr von Blütenhonig sein
- Pasteurisierter Honig – bei Supermarkthonig erfolgt oft eine Pasteurisierung – gesunde Inhaltsstoffe gehen verloren
- Honig mit Pyrrolizidinalkaloiden – belastet ist besonders Honig aus Mittel- oder Südamerika, weniger dagegen europäischer Honig.
Anmerkung: Pyrrolizidinalkaloide sind toxische Substanzen, vor allem in Pflanzen vorkommend. Sie weisen krebsfördernde, leberschädigende und embryotoxische Effekte auf. Aufgenommen werden sie vor allem über Kräutertees (incl. Rooibostee), schwarzen Tee und Honig. Nur bei längerer (chronischer) Aufnahme bestehen gesundheitliche Bedenken. Bisher sind keine Grenzwerte bekannt, ab wann diese entstehen.
Das Bundesinstitut für Risikobewertung empfiehlt: Eine selektive Auswahl der Rohhonige, die zur Herstellung von gemischter Fertigware verwendet werden. Dies kann zu einer Reduzierung der Pyrrolizidinalkaloid- Gehalte in verzehrfertigen Honigen beitragen (unter vielen anderen Maßnahmen).
Anwendung von Honig in Schwangerschaft und Stillzeit
- Linderung von Husten/Erkältungsbeschwerden (Tee mit Honig oder purer Fenchelhonig)
- Günstiger Zuckerersatz (Brotaufstrich, Süßungsmittel)
- Schlaffördernde Wirkung (warme Milch mit Honig)
- Abführende Wirkung
- Heilung wunder Brustwarzen
- Gesundes Genussmittel
Anmerkung: Honig gilt als Lebensmittel und nicht als Naturheilmittel oder Medizinprodukt. Eine Ausnahme ist der in der Apotheke erhältliche Medihonig (keimfreier Manukahonig) – er ist für Heilbehandlungen geeignet.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der Auswahl und dem unbedenklichen Genuss eines schmackhaften und wertvollen Honigs. Und danken Sie den kleinen fleißigen Bienen für deren wunderbare Gabe!
Quellen:
http://deutscherimkerbund.de/userfiles/downloads/satzung_richtlinien/Honigverordnung_30.06.2015.pdf
https://bienenkunde.uni-hohenheim.de/fileadmin/einrichtungen/bienenkunde/PDF/Honig.pdf
http://pediatrics.aappublications.org/content/early/2012/08/01/peds.2011-3075
http://www.imker.at/Bericht_Renate_Frank.pdf
https://propolis-ratgeber.info/ist-honig-gesund/#
https://www.9monate.de/schwangerschaft-geburt/gesund-fit/honig-in-der-schwangerschaft-id145799.html
www.imkerpate.de/honig-in-der-schwangerschaft/
https://www.netdoktor.de/schwangerschaft/ernaehrung-in-der-schwangerschaft/
https://flexikon.doccheck.com/de/Pyrrolizidinalkaloid
https://www.bfr.bund.de/de/fragen_und_antworten_zu_pyrrolizidinalkaloiden_in_lebensmitteln-187302.html