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Heizkostenverteiler sind die kleinen Geräte, die am Heizkörper angebracht sind, um Aufschluss über den Verbrauch an Heizenergie zu liefern. Dies geschieht allerdings nicht über eine Verbrauchsmessung in Kilowattstunden (kWh) oder Kubikmeter (m3) sondern über das Verhältnis der Messwerte aller an der Heizanlage angeschlossenen Heizungen sowie ihren Gesamtverbrauch.
Heizkostenverteiler im Überblick
Diese unterschiedlichen Gerätetypen gibt es:
- Geräte mit Glasröhrchen
- Kapillarheizkostenverteiler
- elektronische Heizkostenverteiler
Geräte mit Glasröhrchen ungenau und veraltet
In der Vergangenheit fanden Heizkostenverteiler mit Glasröhrchen ihren Einsatz. Die darin enthaltene Flüssigkeit verdunstet je nach Temperatur der Heizung unterschiedlich schnell. Beim jährlichen Ablesen wird also der Flüssigkeitsstand festgehalten. So kann im Vergleich zu den abgelesenen Werten der anderen Heizkörper ein Verbrauchswert für jede Heizung berechnet werden. Dieses Verfahren ist jedoch ungenau und im Falle moderner Niedertemperaturheizungen, die bei unter 60 Grad Celsius betrieben werden, weder anwendbar noch zulässig.
Kapillarheizkostenverteiler wenig geeignet
Eine Alternative stellt hier der Kapillarheizkostenverteiler dar, welcher dünnere Glasröhrchen aufweist und auch im Niedertemperaturbereich eingesetzt werden kann. Auch hier jedoch wird zum Ablesen am Stichtag stets ein Dienst beauftragt. Zudem ist es wenig sinnvoll, den Verdunstungsstand im Laufe des Abrechnungszeitraums selber abzulesen, da die Angaben auf der Skala des Röhrchens kaum aussagekräftig sind.
Elektronischen Heizkostenverteilern gehört die Zukunft
Anders sieht dies bei elektronischen Heizkostenverteilern aus. Sie können hervorragend selber abgelesen werden. Das erlaubt Ihnen:
- Zwischenwerte zu ermitteln,
- das elektronische Gerät parallel zur Erfassung durch den Messdienst abzulesen, auch um bei eventuellen Beanstandungen der Jahresabrechnung in einer besseren Position zu sein,
- anstelle eines externen Ablesers das Ablesen Ihrer Heizkörper selber durchzuführen.
Letzteres kann übrigens erhebliche Kosten sparen. Allerdings müssen Vermieter beziehungsweise Hausverwaltung dem zustimmen. Bei elektronischen Geräten mit Funkmodul, erübrigt es sich jedoch meist, die Rolle des externen Ablesers selbst zu übernehmen. Hier werden in der Regel die erfassten Daten automatisch via GSM oder Breitbandkabel ausgelesen und übertragen, sodass sich die Selbstablesung auf eine Kontrollfunktion beschränkt.
Elektronische Heizkostenverteiler wandeln Temperaturdaten in Zahlenangaben um
Das Prinzip des elektronischen Heizkostenverteilers beruht darauf, dass die Temperatur der Heizung sowie der Umgebung gemessen wird, um die erfassten Werte kontinuierlich zu einer Zahlenangabe aufzuaddieren. Dabei gibt es zwei unterschiedliche Gerätevarianten: stichtagsprogrammierte und fortlaufende Geräte.
Am Beispiel eines stichtagsprogrammierten Gerätes handelt es sich bei der Zahlenangabe um den Verbrauchswert seit dem letzten Stichtag. Hier wird in einer der folgenden Display-Schleifen natürlich auch das Stichtagsdatum angezeigt. Es handelt sich meist um den Stichtag des vergangenen oder des aktuellen Abrechnungszeitraums. Außerdem erhalten Sie den letzten Verbrauchswert, auf dessen Grundlage die vergangene, abgeschlossene Periode abgerechnet wurde. Dieser Angabe ist häufig ein M zur Kennzeichnung als Memory- beziehungsweise Speicherwert oder ein V für Vorjahreswert vorangestellt. Bei neu installierten Heizkostenverteilern ist dieser Bereich bis zum Vorliegen von Vorjahreswerten nach dem M beziehungsweise V meist ausgestrichen. Mit dem Erreichen des Stichtages wird übrigens der aktuelle Verbrauchswert in den Bereich Vorjahreswert übertragen und der bisherige Vorjahreswert gelöscht.
Mögliche Anzeigen verschiedener Modelle
In einer weiteren Anzeige erhalten Sie eine Check- oder Prüfzahl, über die im Wesentlichen Manipulation ausgeschlossen werden soll. Oft wird sie von einem C eingeleitet, kann aber auch in einer gemeinsamen Display-Schleife mit dem Stichtagsdatum dargestellt werden. Bei einigen Heizkostenverteilern ist zudem ein Anzeigetest in einem eigenen Display dargestellt. Dies kann beispielsweise durch ein untereinander angeordnetes M und C eingeleitet werden. Außerdem kann bei einigen Geräten auch die Gerätenummer Teil der Anzeigenschleife sein.
Folgende durchlaufenden Anzeigen können Sie also häufig von stichtagsprogrammierten Heizkostenverteilern ablesen:
- aktueller Verbrauchswert seit dem letzten Stichtag,
- Stichtagsdatum,
- Verbrauchswert der letzten abgeschlossenen Abrechnungsperiode (meist mit vorangestelltem M oder V),
- Prüfzahl (oft mit vorangestelltem C),
- Anzeigetest (häufig mit vorangestelltem sowie untereinander angeordnetem M und C).
- Gerätenummer
Herstellerangaben überprüfen
Zu beachten ist, dass je nach Modell des Heizkostenverteilers Änderungen in der Darstellung und Reihenfolge der Angaben auftreten können. Aus den Geräteunterlagen ergeben sich aber immer die Anzeigeninhalte, ihre Reihenfolge sowie die Bedeutung der vorangestellten Buchstaben.
Tipp: Achten Sie beim Ablesen auf die vorangestellten Buchstaben. So können Sie die Bedeutung der jeweiligen Anzeige unabhängig von der Reihenfolge immer leicht erkennen.
Aktuellen Verbrauchswert bei fortlaufenden Heizkostenverteilern ablesen
Ist ihre Heizung mit einem fortlaufenden Heizkostenverteiler ausgestattet, fehlt natürlich die Anzeige eines Stichtages sowie des Vorjahresverbrauchs. Außerdem findet auch die Aufaddierung des Verbrauchswertes nicht ab einem bestimmten Stichtag sondern mit der Inbetriebnahme des Gerätes statt. Um den Verbrauchswert der aktuellen Abrechnungsperiode zu erhalten, nehmen Sie die letzte Abrechnung zur Hand. Nun ziehen Sie den darin angegebenen Wert also den Vorjahreswert vom Wert, den das Gerät anzeigt, ab. Das Ergebnis ist der aktuelle Verbrauchswert.
Tipp: Viele Heizkostenverteiler schalten nach einigen Minuten in einen Standby-Modus. Ein (teilweise mehrsekündiger) Druck auf die Bedienungstaste aktiviert das Display wieder.
Vollständige Angaben für eine Selbstablesung zum Stichtag
Falls Sie Ihre Heizung für die Jahresabrechnung ablesen, müssen Sie neben den korrekt zugeordneten Displaydaten des Heizkostenverteilers folgende Angaben schriftlich sowie unterschrieben an Vermieter oder Hausverwaltung einreichen:
- Liegenschaftsnummer, Liegenschaftsadresse und Nutzernummer: Alle diese Angaben finden Sie in einer früheren Abrechnung.
- Gerätenummer: Falls sie nicht in der Anzeigenschleife aufgeführt wird, ist sie auf dem Gehäuse des Heizkostenverteilers beziehungsweise in einer früheren Abrechnung zu finden.
- Ablesedatum.
Kann durch das Ablesen der Heizung auf Heizkosten geschlossen werden?
Leider ist es bei alledem jedoch so, dass die Daten des Heizkostenverteilers keinen direkten Rückschluss auf Ihre Heizkosten zulassen. Hierzu sind neben den Messwerten Ihrer Heizung auch diejenigen aller weiteren Heizkörper, die an der Heizungsanlage angeschlossen sind, erforderlich. Außerdem benötigen Sie Informationen zu den verbrauchs- und den wohnflächenabhängig abgerechneten Anteilen sowie Angaben zum Gesamtverbrauch der Hausgemeinschaft. Gleichwohl haben Sie durch das eigene Ablesen Ihrer Heizung die Möglichkeit, stärkere Schwankungen zu identifizieren sowie die Kostenabrechnung besser prüfen zu können.
Quellen:
https://heizung.de/heizung/tipps/heizkostenverteiler-die-heizung-richtig-ablesen/
https://www.talu.de/heizung-richtig-ablesen/
https://www.eddi24.de/wie-lese-ich-meine-heizkostenverteiler-selbst-ab
https://www.bfw-gohl.de/was-bedeuten-die-anzeigen-auf-dem-heizkostenverteiler