Grippaler Infekt: wie lange ist er ansteckend?

Wer Kinder hat, kennt sich mit Erkältungen aus. Bis zu 12 grippale Infekt im Jahr sind völlig normal. Wie sieht es aber mit der Ansteckung aus? Dürfen Kinder auch mit Schnupfen und Husten in die Kita gehen? Unser Ratgeber liefert Antworten.

Kind mit grippalem Infekt niest in Taschentuch

In diesem Artikel

Egal ob Sommer oder Winter, Kleinkinder laufen häufig mit einer Schnupfennase herum. Die Ursachen grippaler Infekte sind verschiedene Erkältungsviren. Mit der echten Grippe oder Influenza haben die harmlosen Erkrankungen nichts zu tun. Erkrankte Menschen können andere Menschen in ihrer Umgebung anstecken. Ärzte sprechen von einer Tröpfcheninfektion. In kleine Sekrettröpfchen eingeschlossen fliegen die Viren beim Niesen oder Husten aus dem Nasenrachenraum einer infizierten Person in die Welt und landen auf den Schleimhäuten von Kontaktpersonen.

Video-Tipp

Ein grippaler Infekt beginnt nach einer kurzen Inkubationszeit von zwei bis fünf Tagen mit

  • Halsschmerzen,
  • Husten,
  • Schnupfen,
  • Gliederschmerzen und
  • eventuell leichtem Fieber

Symptome läuten Ansteckungszeit ein

Wissenschaftler gehen davon aus, dass infizierte Personen bereits wenige Tage nach der Ansteckung ebenfalls infektiös sind. Spätestens wenn die ersten Symptome auftreten, besteht kein Zweifel mehr, dass ein grippaler Infekt ansteckend ist. Während der ersten zwei bis drei Tage der Erkältung enthalten die Tröpfchen aus dem Nasen-Rachenraum die meisten Viren. Im Verlauf schreitet das Immunsystem ein und die Ansteckungsgefahr sinkt langsam, bis der Infekt vorüber ist. Mindestens eine Woche bis zehn Tage sollten Sie dem Körper Ihres Kindes dafür zugestehen.

Wann ist der Schul- oder Kitabesuch erlaubt?

Zehn bis zwölf Erkältungen pro Jahr sind bei Kindern normal. Das bedeutet umgerechnet, dass Ihre Tochter oder Ihr Sohn fast jeden Monat krank ist. In Gemeinschaftseinrichtungen gilt meist die Regel, dass Kinder kommen dürfen, wenn sie fieberfrei sind. Anders kann man die Situation nicht regeln und so stecken sich natürlich alle gegenseitig an. Durch den Kontakt mit vielen unterschiedlichen harmlosen Viren trainiert das Immunsystem aber auch und macht Ihr Kind stärker. Mit zunehmendem Alter lässt die Zahl der grippalen Infekte dann deutlich nach.

Grippaler Infekt – So beugen Sie vor

Kind wäscht Hände zur Vorbeugung

Es gibt unzählige Erkältungsviren, daher ist es nicht möglich, eine Impfung gegen den grippalen Infekt zu entwickeln. Gegen die Virusgrippe (Influenza) kann der Kinderarzt Ihren Nachwuchs jedes Jahr impfen. Folgende Maßnahmen können bei der Vorbeugung einer typischen Erkältung helfen:

  • Bringen Sie Ihrem Kind bei, sich jeden Tag mehrfach die Hände mit Seife zu waschen.
  • Achten Sie auf eine ausreichende Trinkmenge, auch in der kalten Jahreszeit.
  • Eine vitaminreiche, ausgewogene Kost kann das Immunsystem Ihres Kindes unterstützen.
  • Verbringen Sie jeden Tag zusammen Zeit an der frischen Luft.
  • Ausreichend Schlaf ist unbedingt notwendig, damit das Immunsystem Ihres Kindes seine Arbeit adäquat erledigen kann.

Tipp: Bringen Sie Ihrem Kind bei, in die Ellenbeuge zu niesen und vermeiden Sie in der Erkältungssaison das Händeschütteln zur Begrüßung und zum Abschied. Über die Hände wandern Erkältungsviren sehr schnell von einem Menschen zum anderen.

Quellen:
Erika Mutius, Monika Gappa, Ernst Eber, Urs Frey; Pädiatrische Pneumologie; Heidelberg: Springer Verlag, 2014.
Christian Speer, Manfred Gahr; Pädiatrie; Heidelberg: Springer Medizin Verlag, 2005.
Schönau et al.; Pädiatrie integrativ, Konventionelle und komplementäre Therapie; München: Urban & Fischer, 2005.

Author Details
Jessica Kilonzo ist Fachärztin für Kinderheilkunde und Jugendmedizin. Als freie Autorin schreibt sie medizinische Texte in Tansania, mit direktem Blick vom Schreibtisch auf den Kilimanjaro. Die umfassende Information von Eltern, zu Gesundheit und Krankheiten ihrer Kinder, liegt ihr besonders am Herzen. Ihre Motivation ist es, komplexe medizinische Themen auch für Laien verständlich zu erklären. Als Mutter von zwei Mädchen weiß sie, wie sich Eltern in Ausnahmesituationen fühlen.
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Jessica Kilonzo ist Fachärztin für Kinderheilkunde und Jugendmedizin. Als freie Autorin schreibt sie medizinische Texte in Tansania, mit direktem Blick vom Schreibtisch auf den Kilimanjaro. Die umfassende Information von Eltern, zu Gesundheit und Krankheiten ihrer Kinder, liegt ihr besonders am Herzen. Ihre Motivation ist es, komplexe medizinische Themen auch für Laien verständlich zu erklären. Als Mutter von zwei Mädchen weiß sie, wie sich Eltern in Ausnahmesituationen fühlen.
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