Giftnotrufzentralen: alle Telefonnummern auf einen Blick – Giftnotruf

Im Haushalt passieren die meisten Unfälle. So verhält es sich auch mit Vergiftungen oder Verdacht auf Vergiftungen. In Deutschland gibt es insgesamt 8 Giftinformationszentralen an die Sie sich im Notfall wenden können. Wir haben sie auf einem Blick zusammengefasst.

Giftnotrufzentralen im Überblick

In diesem Artikel

Der Giftnotruf ist 24 Stunden lang jeden Tag besetzt. Hier finden Sie schnelle Hilfe, wenn Sie oder ein Familienangehöriger Vergiftungserscheinungen aufweist. In Deutschland gibt es 8 Giftnotrufzentralen.

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Bundesland Telefonnummer
Berlin 030 – 19 24 0
Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern (Sitz in Erfurt) 0361 – 730 730
Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen (Sitz in Göttingen) 0551 – 19 24 0
Nordrhein-Westfalen (Sitz in Bonn) 0228 – 19 24 0
 Baden-Württemberg (Sitz in Freiburg) 0761 – 19 24 0
 Saarland (Sitz in Homburg) 06841 – 19 24 0
 Hessen, Rheinland-Pfalz (Sitz in Mainz) 06131 – 19 24 0
 Bayern (Sitz in München) 089 – 19 24 0

Wichtig!
Bis auf die Giftnotrufzentrale in Erfurt haben alle Zentralen dieselbe Telefonnummer, bis auf die Vorwahl.

Allgemeines zum Giftnotruf

Der Rat des Giftinformationszentrums ist immer gefragter. Allein in Erfurt hat es im Jahr 2017 knapp 9 tausend Notrufe mehr gegeben also noch ein Jahr zuvor. (Quelle: aerzteblatt.de)

Das zeigt, dass die Menschen zunehmend auf die Hilfe der Ärzte in den Zentralen angewiesen sind. Bei jedem zweiten Anruf handelt es sich zudem um ein Kind, welches diverse Vergiftungssymptome zeigt. Meist werden die ausgelöst durch Arzneimittel oder Chemikalien, auf die die Kinder im Haushalt freien Zugriff haben. Aus diesem Grund sollten sie immer dafür sorgen, dass gefährliche oder giftige Gegenstände nicht greifbar für den Nachwuchs sind. Die Vergiftungen bei Kindern gehen zum größten Teil auf Unfälle zurück, während Jugendliche und Erwachsene absichtlich zu diesen Mitteln greifen. Gründe dafür sind meist suizidaler Art. Bei fast zwei Drittel der betroffenen Erwachsenen (in Mecklenburg‑Vorpommern, Sachsen, Sachsen‑Anhalt und Thüringen) handelt es sich um eine Vergiftung die auf Medikamente zurückzuführen ist.

Wann sollte ich den Giftnotruf wählen?

Haben Sie versehentlich zu viel oder die falschen Medikamente genommen? War der Pilz vielleicht doch kein Pfefferling? Haben sie nach der Einnahme diverser Lebensmittel oder Medikamente Symptome wie Schwindel und Übelkeit? Dann sollten sie den Giftnotruf wählen. Erbricht sich die betroffene Person bereits oder ist sie gar bewusstlos oder leidet unter akuter Atemnnot? Dann sollten Sie direkt den Notruf über die 112 wählen.

Die W-Fragen

Auch wenn es schwer fällt ist eines besonders wichtig. Bewahren Sie ruhe! Denn während des Anrufs will der Arzt am anderen Ende des Telefons einige wichtige Dinge wissen. Auch als W-Fragen bekannt.

Wer ist betroffen?

  • Alter
  • Geschlecht
  • Körpermaße

Was hat die vermutliche Vergiftung ausgelöst?

  • Arzneimittel, Haushaltsprodukt, Chemikalie, Pflanze, Pilz, Lebensmittel, Drogen, Tier
  • genaue Bezeichnung abgeben (Name von der Verpackung)
  • kennen Sie den Namen nicht, dann geben sie eine möglichst genaue Beschreibung ab

Wann ist die Einnahme erfolgt?

  • wenn möglich, der genaue Zeitpunkt
  • Dauer der Einwirkung bis zu den ersten Symptomen

Wieviel hat die betroffene Person eingenommen?

  • Anzahl der Tabletten, Tabs, Tropfen, Dragees
  • Anzahl der Blätter, Blüten, Stängel…

Wie ist es passiert?

  • wurden die Medikamente geschluckt, oder nur teilweise gelutscht und wieder ausgespuckt
  • erfolgte die Aufnahme Oral oder über die Haut

Außerdem wichtig:

  • wie geht es der Person jetzt?
  • welche Maßnahmen wurden bereits eingeleitet?
  • wo hat sich der Vorfall ereignet
  • hinterlassen sie eine Nummer, auf der sie erreichbar sind

Vorsicht besser als Nachsicht!

Gerade bei Kindern passiert es schnell, dass sie sich etwas in den Mund stecken, was da nicht hingehört. Vermeiden sie die potenzielle Vergiftung in dem sie Gegenstände wie Putzmittel, Wäsche- und Geschirrspültabs sowie andere Chemikalien weit oben oder in verschlossenen Schränken lagern. Füllen Sie Putzmittel oder andere gefährliche Produkte nie in Getränkeflaschen um. Hier besteht eine lebensgefährliche Verwechslungsgefahr.
Lassen Sie keine Aschenbecher oder Zigaretten offen herumliegen. Das gleiche gilt für Feuerzeuge oder Nachfüllkanister. Auch Alkohol sollten sie stets verschlossen lagern.
Kontrollieren Sie zudem Ihren Garten auf unbekannte Pilze und Pflanzen.
Vorsicht ist auch bei Lebensmitteln geboten. Achten Sie vor allem bei Fisch und Fleisch auf das Mindesthaltbarkeitsdatum.

Quellen:
https://www.ggiz-erfurt.de/home.html
https://www.kindergesundheit-info.de/themen/sicher-aufwachsen/notfall-infos/giftinformationszentralen-giftnotruf/

Über unsere Autorin
Miriam Kirmse ist die Content-Managerin von Wiado. Dabei interagiert sie vor allem mit den verschiedenen Experten, die für unser Online-Magazin als Autoren tätig sind. In ihrem bisherigen Berufsleben hat sie bereits als Kamerafrau, Moderatorin und Redakteurin gearbeitet. Ihre Motivation ist es, die Leser mit einem Blick hinter die Kulissen des Alltäglichen zuverlässig zu informieren und auch Antworten auf unkonventionelle Fragen zu finden. Ihr Motto lautet: Man lernt nie aus!
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