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Gewalt, erotische Inhalte oder schierer Hass: Es gibt viele gute Gründe, warum besonders Kinder nicht uneingeschränkt Zugriff auf das Internet haben sollten. Im jungen Alter lernen sie das Internet daher gemeinsam mit den Eltern kennen, spätestens ab der Pubertät wollen sie aber auch einmal „allein“ sein – selbst in der digitalen Welt. Die Kindersicherung und das Filtern einzelner Webseiten stellen sicher, dass unerwünschte Inhalte weiterhin nicht den Weg auf den Monitor des Nachwuchses finden. Anders als mit einer Software, lässt sich die Filterung im FritzBox-Router de facto kaum umgehen.
FritzBox kindersicher machen
Der nachfolgenden Anleitung entnehmen Sie die einzelnen Schritte, die zum Einrichten einer Sperre in der FritzBox notwendig sind. Unabhängig davon, sollten Sie stets ein geheimes Passwort für den Router wählen, was der eigene Nachwuchs nicht kennt. Anderenfalls könnte die Sperre über den direkten Routerzugriff natürlich sofort wieder ausgehebelt werden. Weiterhin empfiehlt es sich, solch ein Passwort auch für das WLAN einzurichten, damit Sie dieses bei Bedarf ebenfalls sperren können. Sehen Sie von einer Änderung ab und behalten stattdessen das Standardpasswort, könnten Kinder es schnell mit einem Blick auf den Router herausfinden und sich so Zugriff auf die Einstellungen verschaffen.
Anleitung in 7 Schritten
- Rufen Sie die Benutzeroberfläche des Routers auf. Das geht, indem Sie in Ihrem Browser in die URL-Leiste die Adresse „fritz.box“ eingeben. Anschließend müssen Sie ein gegebenenfalls zuvor festgelegtes Passwort eingeben, um Zugriff auf die Funktionen und Einstellungen des Routers zu erhalten.
- Wechseln Sie von der Standard-Ansicht auf die „erweiterte“ Ansicht. Den Button dafür finden Sie am unteren linken Rand.
- Wählen Sie den Reiter „Internet“ und dann „Filter“ an, beides befindet sich jeweils linksseitig im Menü.
- Die FritzBox zeigt Ihnen nun alle Geräte an, die mit dem Netzwerk verbunden sind und daher auf den Router zugreifen. Wählen Sie den PC (oder ein vergleichbares Gerät) aus der Liste heraus und klicken Sie auf das Symbol, was wie ein Zettel mit Stift aussieht (Bearbeiten)
- Der Router bietet Ihnen nun mehrere Optionen, um den Zugriff auf das Internet und Inhalte da zu filtern. Unter anderem können Sie beispielsweise:
- eine Zeitbeschränkung festlegen und damit die maximale Zeit im Internet auf eine bestimmte Anzahl an Stunden einschränken
- bestimmte Internetseiten komplett filtern lassen, damit diese nicht mehr erreichbar sind
- ausgewählte Programme und deren Internetzugriff sperren (gesperrte Netzwerkanwendungen), was beispielsweise ideal ist, wenn die Kindersicherung auch (Online-)Games beinhalten soll
- Sobald Sie die einzelnen Einstellungen festgelegt haben, werden diese direkt übernommen und Sie können das Menü wieder verlassen.
- Es ist sinnvoll, zeitgleich Nutzerprofile anzulegen, beispielsweise mit uneingeschränktem Zugriff für die Eltern. Weiterhin können Sie so den Zugriff für Gäste begrenzen oder bei Kindern mit unterschiedlichem Alter im Haushalt entsprechende Filterungen vornehmen – eine ideale Lösung bei Geschwistern. Die Einstellungen hierfür verstecken sich unter dem Reiter „Zugangsprofile“.
Mit Hilfe dieser Anleitung haben Sie nun erfolgreich einzelne Webseiten, Programme oder gar ganze Geräte gesperrt. Die Einstellungen können Sie jederzeit wieder anpassen, wenn beispielsweise eine Einschränkung von Programmen nur temporär existieren soll.
Weitere hilfreiche Funktionen der FritzBox
Ein ganz elementares Feature ist die sogenannte „Whitelist“, die kaum überraschend das Gegenstück zur „Blacklist“ darstellt. Dieses Feature dreht den Spieß um. Es sind folglich erst einmal alle Webseiten gesperrt, außer die, die auf die Whitelist eingetragen sind. Ihr Kind könnte also nur noch Internetseiten auf der „weißen Liste“ ansurfen. Ideal ist diese Lösung bei Kindern im jungen Alter oder wenn der Rechner tatsächlich nur für Schulaufgaben genutzt wird. Dann kommen Seiten wie Wikipedia auf die Whitelist, der Rest des Internets bleibt hingegen gesperrt. Als Dauerlösung eignet sich diese Features aber kaum, da eben tatsächlich so ziemlich alles im Internet gesperrt wird, sogar Seiten, die beispielsweise nach vorheriger Google-Suche eigentlich für die Hausaufgaben wichtig wären.
- „schwarze Liste“ aufgrund Sperrfunktion meist hilfreicher
- sperrt aber eben nur den Eltern bekannte Seiten
- Eintragen bekannter Plattformen, etwa zu erotischem Inhalt, aus dem Gedächtnis (oder nach eigener Recherche) möglich
Tipp: Nehmen Sie sich etwas Zeit und stöbern Sie durch den Verlauf des Rechners beziehungsweise Browsers. So finden Sie Seiten, die in der Vergangenheit angesurft worden, nun aber gesperrt sein sollten.
Kindersicherung, Kinder sensibilisieren
Mit der obigen Anleitung und durch Einhalten der einzelnen Schritte können Sie Ihre Kleinen bereits effizient vor so manchen schlimmen Inhalten im Netz bewahren. Durch die Programmsperre ist das ebenso für Filesharing oder Online-Games umsetzbar. Langfristig ist es immer hilfreich, den offenen Dialog mit den Kleinen zu suchen. Teilweise sind diese außerdem für das Aufrufen solcher dubiosen Webseiten nicht einmal verantwortlich, zum Beispiel wenn sie versehentlich auf eine Anzeige klickten oder eine Webseite einfach unerwünscht eine unseriöse Seite geöffnet hat.
Indem Sie den Kindern den bewussten Umgang mit dem Internet und seinen Gefahren vermitteln, lassen sich diese selbst abseits von Sperrungen in der FritzBox schützen. Das sollten Sie bedenken, denn selbst heimische gesperrte Seiten schließen nicht aus, dass die Kleinen ihr Tablet oder Smartphone zusammen mit anderen WLANs nutzen, um solche Seiten dann anzusurfen. Unabhängig von einer Sperre ist es daher wichtig, die Kinder auf die Gefahren, die im Internet lauern hinzuweisen.
Quellen:
https://avm.de/service/fritzbox/fritz box-7590/wissensdatenbank/publication/show/8_Internetnutzung-mit-Kindersicherung-einschranken/
https://www.finanztip.de/blog/kinder sicherung-fritz box/
https://tipps.computerbild.de/hardware/router/fritzbox-kindersicherung-blacklist-erstellen-693587.html