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Damit eine Schwangerschaft entsteht reicht es nicht, eine reife Eizelle mit einem Spermium zu befruchten. Die befruchtete Eizelle muss auch in die dicke Schleimhautschicht der Gebärmutter eindringen und sich dort sicher einnisten. Der Vorgang der Einnistung oder Implantation findet eine bis drei Wochen nach der Befruchtung statt, also in der zweiten Zyklushälfte, kurz vor dem Zeitpunkt der nächsten Menstruationsblutung. Nistet sich die befruchtete Eizelle ein, verbindet sie sich mit dem Körper der Mutter und findet Anschluss an das Blutgefäßsystem. Bei diesem Vorgang kann es zu einer leichten Blutung kommen. Da Schmierblutungen in der Frühschwangerschaft generell nicht unüblich sind, kann der Frauenarzt nicht sicher feststellen, ob es sich tatsächlich um eine Einnistungsblutung handelt.
Wann tritt eine Einnistungsblutung auf?
Eine Nidationsblutung oder Blutung in der Frühschwangerschaft tritt frühestens eine Woche nach der Befruchtung und spätestens drei Wochen danach auf. So ist es möglich, dass Sie noch gar nicht ahnen, dass Sie schwanger sind oder Sie verwechseln vielleicht die Einnistungsblutung mit Ihrer Periode. Auch ein Schwangerschaftstest ist zum Zeitpunkt der Blutung unter Umständen noch nicht positiv.
Wie lange dauert eine Einnistungsblutung?
Da es sich in der Regel nur um eine schwache Schmierblutung handelt, ist eine Einnistungsblutung spätestens nach drei Tagen wieder vorbei. Schmerzen treten nicht auf. In seltenen Fällen tritt die Blutung mit Unterbrechung auf, kommt also noch einmal zurück, nachdem Sie sie schon für beendet hielten.
Wie sieht eine Einnistungsblutung aus?
Das Blut kann bei einer Einnistungsblutung hellrot sein, wenn es noch frisch ist und direkt abfließt. Hat sich das Blut erst in der Gebärmutter gesammelt und findet dann nach und nach den Weg durch die Scheide nach draußen, sieht es eher bräunlich aus.
Tipp: Eine Einnistungsblutung ist weder ein gutes noch ein schlechtes Zeichen für den weiteren Verlauf Ihrer Schwangerschaft. Erst wenn die Blutung stärker wird oder Schmerzen hinzukommen, sollten Sie Ihren Frauenarzt um Rat fragen.
Ungefährliche Blutungen in der Frühschwangerschaft?
Zu Beginn der Schwangerschaft schießen die Hormonlevel in die Höhe. Unter diesem intensiven Einfluss lockert sich die Schleimhaut in der Scheide und am Muttermund auf und ist stärker durchblutet als sonst. Aus diesem Grund kann es spontan oder zum Beispiel durch Geschlechtsverkehr zu leichten hellroten Blutungen oder Schmierblutungen kommen. Ein weiterer Grund ist eine leichte Hormonentzugsblutung, die eventuell auftritt, wenn Sie trotz Einnahme der Pille schwanger geworden sind und sich jetzt in der Einnahmepause befinden.
Machen Sie sich nicht zu viele Sorgen in der Frühschwangerschaft. Leichte Blutungen sind meist normal. Treten doch einmal Schmerzen dabei auf oder sind Sie unsicher, ob eine Fehlgeburt droht, fragen Sie bitte Ihren Frauenarzt um Rat.
Quellen:
– Heike Kleen; Das Tage-Buch: Die Menstruation – alles über ein unterschätztes Phänomen; Wilhelm Heyne Verlag; München 2017
– Gerhard, Feige; Geburtshilfe integrativ: Konventionelle und komplementäre Therapie; Urban und Fischer Verlag; München 2005
– Manfred Kaufmann, Serban-Dan Costa, Anton Scharl; Die Gynäkologie; Springer-Verlag, Heidelberg 2013