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Digitale Zähler sind das Gegenstück zu den älteren Drehstromzählern, welche mittig den Zählerstand über Drehscheiben darstellen. Sie sind vielen Deutschen aufgrund des prägnanten schwarzen Rahmens ein Begriff. Die „digitalen“ Gegenstücke sind etwas verwirrender, weil sie wesentlich mehr Informationen beinhalten und sich das „digital“ zudem lediglich auf das Display bezieht – so modern, wie der Name vermuten lassen würde, sind diese also dann doch nicht.
Schritt für Schritt: Digitalen Stromzähler richtig ablesen
Sie müssen vor dem genauen Ablesen einige Umstände berücksichtigen:
- die Angaben werden rotierend dargestellt
- die Umstellung erfolgt automatisch nach wenigen Sekunden oder via Knopfdruck
- eine HT (Hochtarif)/NT (Niedrigtarif)-Unterscheidung bei einem Doppeltarif ist dadurch möglich
- die Zählernummer selbst steht nicht-digital auf dem Gehäuse
Die Daten auf diesem Zähler zu erfassen ist nicht schwierig. Berücksichtigen Sie jedoch, dass Sie lediglich die Zahlen vor dem Punkt benötigen, welcher sich ebenfalls auf dem Display befindet und die Zahlenreihe zweiteilt. Es sind die Zahlen vor diesem Punkt, die die verbrauchten Kilowattstunden wiedergeben und damit einerseits den Verbrauch und sekundär die Kosten widerspiegeln.
Nachfolgend erfahren Sie, in welcher Reihenfolge der Verbrauch dargestellt wird:
1. Reihe: der gesamte Stromverbrauch zusammengefasst
2. Reihe: der HT-Bezug (Hochtarif/Tagstrom/klassischer Strom)
3. Reihe: der NT-Bezug (Niedrigtarif/Niedertarif/Nachtstrom)
Tipp: Die jeweiligen Werte können Sie sich dann notieren und gegebenenfalls an den Stromversorger übermitteln – bei einigen Versorgern haben Sie dazu Gelegenheit in Ihrem persönlichen Kundenkonto auf der Webseite.
Unterscheidung beim Doppel- und Einzeltarif
Doppeltarife werden heutzutage nur noch sehr selten in Deutschland genutzt, meist handelt es sich hierbei um ältere Verträge aus Zeiten, in denen der Nachtstrom noch wesentlich günstiger als der gewöhnliche Tagstrom war. Die tatsächliche Differenz zwischen beiden ist heutzutage aber gering, weshalb Einzeltarife meist einfach den gesamten Verbrauch erfassen und abrechnen.
Bei Doppeltarifen (HT/NT) werden beide Sparten zu unterschiedlichen Preisen abgerechnet, der Gesamtpreis ergibt sich dann aus der Addition dieser. Ebenso lassen sich solche Tarife häufiger in Einfamilienhäusern vorfinden, bei denen beispielsweise eine Photovoltaikanlage auf dem Dach betrieben und der erzeugte Strom gegengerechnet wird.
Bei einem Einsatz einer Photovoltaikanlage kann die eingespeiste Energie ebenfalls am digitalen Stromzähler dargestellt werden. Erneut findet die identische Untergliederung wie schon am obigen Beispiel (Bezug durch den Kunden) statt – wobei in diesem Fall:
- Gesamt-Lieferung
- Lieferung an Versorger (HT)
- und Lieferung an Versorger (NT)
dargestellt werden. Unter Umständen ist es notwendig, für die Verrechnung entweder einen separaten Zähler zu unterhalten oder seltener genutzte Kombizähler zu verwenden.
Stromzähler lesen: Gewissheit erlangen und mitunter Kosten sparen
Den digitalen Stromzähler abzulesen ist folglich kein Hexenwerk. Im „schlimmsten Fall“ summieren sich die abzulesenden Werte auf drei Zahlenreihen, bei Einzeltarifen ist sogar nur eine Zahlenreihe (Gesamtverbrauch) entscheidend.
Mit diesen ermittelten Werten können Sie die gestellten Rechnungen des Versorgers selbständig überprüfen und gegebenenfalls, das ist vom Versorger abhängig, eine eigenständige Übermittlung tätigen. In dieser Situation benötigen Sie noch die auf dem Gehäuse befindliche Zählernummer. Die selbständige Übermittlung kann Kosten (im Vergleich zu Schätzungen) oder solche für personelle Ablesungen durch den Versorger sparen.
Quellen:
https://www.mvv-netze.de/netze/web/de/content/netzanschluss/zaehleruebersicht/strom/stromzaehler.jsp
https://www.stadtwerke-rotenburg.de/index.php/stromzaehler-richtig-ablesen.html