Babys Entwicklung in Woche 2: Wachstumsschub und U2-Untersuchung

Auch die 2. Lebenswoche verläuft nicht weniger spannend für alle Beteiligten als die erste. Neben dem ersten Wachstumsschub stehen weitere Untersuchungen an. Außerdem dreht sich beim Baby alles um Schlaf und Essen. Wir nehmen Sie mit auf unsere Entdeckungsreise.

Baby Mutter kuscheln

Jedes Baby ist ein kleines, großes Wunder. Dass in seinen Erbanlagen nicht nur das Leben selbst, sondern auch seine Entwicklung, sein Wachstum, sein Gewicht, seine Größe und sein Lebensalter und viel noch Unerforschtes festgelegt sind, ist uns inzwischen bekannt. Trotzdem sind Eltern, Verwandte und Freunde daran interessiert zu wissen, ob alles „normal“ verläuft. Was genau bei der Entwicklung des Babys in Woche 2 passiert, erfahren Sie hier!

Video-Tipp

Schlafen, Stillen, Schlafen

Während die ersten Lebenstage vorwiegend von Schlafen und Stillen oder Füttern geprägt sind, verändert sich das meist schon deutlich nach etwa 10 Tagen. Was ist mit Babys Entwicklung in Woche 2 passiert? Der 1. Wachstumsschub hat stattgefunden. Der zeigt sich in

  • Gewichtszunahme
  • Größenzunahme
  • Aufmerksamkeit

Die meisten Stillkinder haben spätestens am 10. Lebenstag ihr Geburtsgewicht wieder erreicht. Für Flaschenkinder ist das sowieso kein Thema, weil die Zusammensetzung der Formula-Nahrung¹ in keiner Weise mit der Muttermilch vergleichbar ist.

Gewichtszunahme beim Baby

Babys haben zu ihrer Geburtslänge meist etwa 2 bis 3 cm dazugewonnen. Der erste Body passt plötzlich nicht mehr. Glücklicherweise geht das Längenwachstum nicht in dieser Geschwindigkeit weiter, sonst wären wir alle Riesen.

Am Ende des 1. Lebensjahres misst der Säugling aber schon ungefähr 25 cm mehr. Natürlich hängt das auch vom Ernährungszustand und der Körpergröße der Eltern ab.

Das Baby wird mit seiner Entwicklung in Woche 2 aufmerksamer, besonders, wenn es die Stimmen seiner Eltern und Geschwister hört. Dabei „erinnert“ es sich offenbar an das, was es schon im Bauch der Mama gehört hat. In der 24. Schwangerschaftswoche sind die Ohren schon vollständig ausgebildet und funktionsbereit. Viele Eltern bemerken, dass ihr Baby auf bestimmte Musik oder den Herzschlag der Mutter reagiert und sich beruhigt. Da gibt es interessante Kuschelteddys mit „Herzschlag“…

Ab und zu schaut das Baby auch schon Gesichter an. Die aus der Familie sind am schnellsten eingeprägt.

Der 1. Ausflug

Raten Sie, wohin er führt? Zum Kinderarzt, denn die U2 steht zwischen dem 4. und 10. Lebenstag im Programm. Im Gegensatz zur Erstuntersuchung (U1) in der Klinik wird sie nur durch einen Kinderarzt oder einen darauf spezialisierten Allgemeinmediziner durchgeführt, genauso wie alle folgenden Untersuchungen.

Tipp: Ein Spaziergang an der frischen Luft ist für Mama und Baby eine willkommene Abwechslung.

  • Ziehen Sie es vor, mit dem Auto zu fahren, benutzen Sie bitte einen TÜV geprüften Kindersitz. Vielleicht möchte der Papa ja auch dabei sein. Er könnte sich um die technischen Details, den Sitz fachgerecht zu befestigen, kümmern.
  • Nehmen Sie bitte eine Mullwindel (zum Auflegen auf die Waage) und eine Wechselwindel mit. Die lieben Kleinen pullern gern beim Öffnen der Windel los. Manchmal ist auch ein neuer Body vonnöten.
  • Vergessen Sie Ihr gelbes Kinderuntersuchungsheft und die Chipkarte des Babys, die Sie bei Ihrer Krankenkasse erhalten, nicht!

Babyakne

Babyakne

Auch wenn Sie den Begriff „Akne“ vielleicht eher mit der Pubertät in Verbindung bringen, steht er auch bereits am Lebensbeginn zur Diskussion. Diese kleinen Pickel im Gesicht verbessern vorübergehend nicht gerade das Aussehen, sind aber harmlos. Sie hängen mit dem Abbau der mütterlichen Hormone im kindlichen Körper zusammen. In den meisten Fällen sind sie innerhalb einer Woche wieder verschwunden und benötigen keine ärztliche Behandlung.

Tipp: Waschen Sie das Gesicht Ihres Babys einfach nur mit Wasser ohne irgendwelche Zusätze!

Chaos statt geregelter Tagesablauf

Das ist für das nächste Vierteljahr vorprogrammiert, weil sich mehr oder weniger alles um das Baby dreht und die vorher gewohnte Tagesstruktur erst einmal gründlich verloren geht. Dafür nehmen die Stunden mit dem Baby an Bedeutung zu. Die Eltern bemerken, dass es auch noch andere Werte im Leben gibt als nur Arbeit und Hobby.

Manche Mutter gerät aber auch dadurch sehr stark unter Druck. Sie möchte ihren perfekten Haushalt von vorher wieder und wird immer unglücklicher über ihre Umgebung.

Tipp: Nehmen Sie Hilfe an, aber bitte nicht solche, die Sie von Ihrem Baby trennt!

Fensterputzen oder den Flur wischen kann auch eine andere Person. Sie sind momentan die wichtigste Bezugsperson für Ihr Baby. Es lernt durch Sie, die Welt zu entdecken und Beziehungen zu anderen Personen aufzubauen!

Abendliche Unruhe

Auch, wenn sie abends schon k.o. sind von dieser neuen, ungewohnten Herausforderung, richtet sich Ihr Baby nicht so sehr nach Ihren Bedürfnissen nach Ruhe. Vielmehr meldet es mit der Entwicklung in Woche 2 sich in den Abendstunden öfter und möchte trinken. Danach schläft es gewöhnlich für eine längere Zeit (etwa 3-4 Stunden).

Tipp: Nutzen Sie diese Zeit und schlafen Sie mit Ihrem Baby um die Wette. Sie wissen, es wird auch nachts Hunger haben…

Ihre Hebamme wünscht Ihnen einen gesunden Schlaf!

¹ Künstliche Babynahrung, entspricht vorgegebenen EU-Standards

Quellen:
BDH Das Neugeborene in der Hebammenpraxis, Hippokrates Verlag Stuttgart, 2004
https://www.kindergesundheit-info.de/themen/entwicklung/frueherkennung-u1-u9-und-j1/untersuchungen-u1-bis-u9/u2-untersuchung/
Aufzeichnungen zur Ausbildung der Still- und Laktationsberater IBCLG

Hier schreibt Hebamme
Edeltraut Hertel ist Diplom-Medizin-Pädagogin, Hebamme und Krankenschwester. Sie arbeitete im In- und Ausland (8 Jahre Tansania, Katastropheneinsätze in Mazadonien, Sudan und Eritrea), und war fast 15 Jahre als freiberufliche Hebamme in Glauchau und Umgebung tätig. Von 2012 bis 2017 unterrichtete sie an der Med. Berufsfachschule der Klinikum Chemnitz gGmbH. Seit Sept. 2017 erfreut sie sich an ihrem Ruhestand, gibt aber gern aus ihrem Wissens- und Erfahrungsschatz an Wissensdurstige weiter.
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Edeltraut Hertel ist Diplom-Medizin-Pädagogin, Hebamme und Krankenschwester. Sie arbeitete im In- und Ausland (8 Jahre Tansania, Katastropheneinsätze in Mazadonien, Sudan und Eritrea), und war fast 15 Jahre als freiberufliche Hebamme in Glauchau und Umgebung tätig. Von 2012 bis 2017 unterrichtete sie an der Med. Berufsfachschule der Klinikum Chemnitz gGmbH. Seit Sept. 2017 erfreut sie sich an ihrem Ruhestand, gibt aber gern aus ihrem Wissens- und Erfahrungsschatz an Wissensdurstige weiter.
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