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Die folgende Checkliste sieht erst einmal mächtig lang aus, weil Babys Welt voll unzähliger Möglichkeiten ist und die werdenden Eltern diese Möglichkeiten kennenlernen wollen und sollen, um ihre Auswahl treffen zu können. Wenn Sie ausgewählt haben, was für ihr Baby, seine individuelle Lebenssituation und Wohnumgebung am besten passt, sieht die Liste für die Baby-Erstausstattung wesentlich überschaubarer aus.
Babys Schlafplätze
Egal ob Baby mit im Schlafzimmer der Eltern oder in seinem eigenen Zimmer schläft: Der neue kleine Erdenbürger braucht viel Schlaf in kuschliger, sicherer, ruhiger Umgebung. Babys Bettchen ist ein absolutes Muss in der Baby-Erstausstattung. Schlafplätze gibt es in verschiedensten Varianten:
- Beistellbettchen:
- andocken ans Elternbett möglich
- erleichtert nächtliches Stillen
- Stubenwagen:
- Für die ersten Wochen
- Rollen erlauben die Mitnahme in jedes Zimmer
- Wiege:
- Kleines Nest für die ersten Wochen (unter anderem mit wunderbar beruhigender Schaukelmechanik)
- Gitterbett:
- nötig, sobald Baby für Wiege und Stubenwagen zu lebendig wird
Für kleine Wohnungen werden heute viele pfiffige Kombinationen der klassischen Baby-Möbel angeboten (zum Beispiel bei BabyOne, betten.de, miBaby und Tiggo GmbH). Es gibt Kombination von Stubenwagen und Wiege, 4in1-Bettchen (Stubenbett, Beistellbett, Wiege, Bank), Wiegen mit Rollen, Gitterbetten mit abnehmbaren Seiten und vielen mehr.
Perfekte Geborgenheit in leichten Möbeln bieten:
- Babyhängematten, Hängewiegen (mit Feder), Babyschaukelkörbe
- Baby-Wippe: Sehr hilfreich, wenn Mama/Papa kurz uneingeschränkte Bewegungsfreiheit brauchen
Ganz individuelle Bettchen-Lösung baut der Tischler am Ort nach Ihren Anweisungen. Matratze und Himmel werden bei fertig gekauften Schlafplätzen zudem in guter, babygerechter Qualität mitgeliefert. Separate Matratzen für Individualanfertigungen und Erbstücke werden am besten nach Tests erworben. Für Smart Home-Bewohner gibt es außerdem auch im Bereich „Baby-Matratze“ Neuheiten: LullaMe, die selbstwiegende Matratze. (siehe Quellen)
Babys Schlafumgebung
Wenn die Schlafplätze ausgewählt sind, werden sie ausgestattet. Kuschlig, hygienisch, schadstofffreie und sicher:
- Je nach Bett (Mitwachsen des Betts) 3-4 oder mehr Bettwäsche-Garnituren und Spannbettlaken
- 2-3 Baby-Schlafsäcke (heute empfohlener Standard, da sicherer als unter einer Decke)
- Schmusetuch:
- Super weich
- hilft, wenn Baby aufgeregt ist oder nicht einschlafen will
- ev. Schnuller (wegen Saugverwirrung erst nach ca. 6 Wochen) + Schnullerkette
- Krabbeldecke: Aus weichem Naturmaterial, mit klaren Farben und Formen, die anregen statt aufzuregen
Wenn es nicht schläft, will Baby lernen: Sehen und Hören, Riechen und Fühlen. Das erste Spielzeug kann ihm dabei sehr viel Anregung bieten (sollte allerdings in der ersten Zeit außer Babys Reichweite über/am Bett hängen):
- Spieluhr:
- vielleicht das wichtige Teil der Baby-Erstausstattung
- fasziniert und beruhigt zugleich (die Einschlaf-Melodie bleibt gewöhnlich bis ins Alter im Gedächtnis)
- Babyphone:
- sehr beruhigend für die Eltern
- jede Regung des kleinen, neuen Wunders wird mitverfolgt
- bald erweitert es Mamas Radius
- Mobile, weich und mit starken Farb- und Formkontrasten: das ideale Spielzeug, um die Sehfähigkeit des Neugeborenen zu stimulieren
- Greifringe:
- in weicher, sanfter Ausführung
- stillen Babys Bedürfnis, „die Welt zu begreifen“
- Handgelenks- oder Sockenrasseln:
- bringen ein wenig Aufregung in Babys Welt (und bald die Erkenntnis, dass selbst Geräusche machen toll ist, kluge Eltern kaufen leise, melodische Rasseln)
Tipp: Anfangs sollte Baby nicht mit zuviel Auswahl überfordert werden, Spielzeug-Fahrpläne für die Folgezeit unten bei den Quellen.
Babys Kleidung
Sehr viele Kleidungsstücke braucht Baby in den ersten Monaten nicht. Bei der Auswahl dieser zauberhaften Mini-Garderobe gibt es aber dafür einiges zu beachten: Babys Sachen sollen praktisch und leicht anzuziehen sein, dürfen nicht drücken und keine losen oder kratzigen Teile enthalten. Sie sollen frei von Schadstoffen sowie von allem anderen sein, was Baby stören könnte. Verzichten Sie bei dieser Baby-Erstausstattung ebenfalls auf Glitzer und fühlbare, knallbunte Aufdrucke. Auch (große) Knöpfe, Schnallen, Bänder sollten bei der Erstlingskleidung möglichst nicht eingearbeitet sein. Von ihnen drohen nicht nur Verletzungsgefahren, in quietschbunt verzierten Sachen stecken erfahrungsgemäß auch die meisten Schadstoffe. Am besten setzen Sie folglich bevorzugt auf Kleidung aus Naturmaterialien. Neue Kleidung sollte vor Gebrauch unbedingt gewaschen werden, um hierdurch eventuelle Schadstoffe und Produktionsrückstände zu entfernen.
Die genaue Kleidergröße richtet sich nach Babys Körpergröße. Vor der Geburt sind Sie auf Schätzungen von Frauenarzt und Hebamme angewiesen. Es macht aber nichts, wenn Sie die Baby-Erstausstattung etwas zu groß kaufen: Ärmelchen lassen sich umkrempeln. In etwas zu lange Hosenbeine ist das Baby längst reingewachsen, wenn es richtig zu strampeln beginnt. Eng sitzende Sachen müssten nach wenigen Wochen ersetzt werden.
Folgende Basisausstattung an Erstlings-Kleidung wird empfohlen:
- 4 bis 6 Wickelbodys (bei denen das Köpfchen des Neugeborenen nicht durch einen engen Halsausschnitt gezogen werden muss): Größe 50-62
- Alternativ 4-6 Erstlingshemdchen (gibt es auch zum Wickeln) und Babyhosen (mit weichem Dehnbund am Bauch): Größe 50-62
- 3 bis 4 Strampler:
- in einer etwas größeren Größe
- bei Bedarf über den Body oder das Erstlingshemdchen/-höschen ziehen
- 4 bis 6 Babywickeljäckchen oder sonstige Oberteile, 3-4 dazu passende Baby-Hosen:
- größer als die körpernahen Basics
- werden über diesen getragen
- 3 bis 4 Babystrumpfhosen:
- einige Paare nicht zu kleine Söckchen, die auch über die Strumpfhose passen
- 1 bis 2 dünne Baumwollmützen für drinnen
- 1 bis 2 Ausgehjacken oder Baby-Overalls mit Kapuze, je nach Jahreszeit gefüttert oder aus/mit Merinowolle (soll die Körpertemperatur von Babys besonders gut regulieren können)
- 2 Paar warme Über-Söckchen oder Wollschuhe: kleinste Größe
- 1-2 Paar Handschuhe und Mützen für draußen
- eventuell zusätzliche Kuscheldecke zum Mitnehmen
- 3 bis 4 Schlafanzüge/Schlafstrampler:
- je nach Jahreszeit dünner oder dicker und mit langen Ärmeln
- direkt über der Windel tragen
Baby-Ernährung, Still-Zubehör
Eigentlich braucht es ja nicht mehr als die Mutterbrust, um Babys Hunger zu stillen, aber es gibt einiges Zubehör, das das Stillen für Mama und Baby angenehmer macht:
- Stillkissen
- Still-BHs (ein bis zwei Nummern größer kaufen)
- Stilleinlagen
- 6 oder mehr Mullwindeln als Spucktücher
- Milchpumpe und Babyflaschen (weil Milchproduktion und Babys Appetit nicht immer genau zusammenpassen)
- eventuell Still-Nachthemd oder Still-Schlafanzug
- eventuell Stilltee und/oder Stillöl (kann bei zögerlichem Milchfluss die Milchproduktion anregen, soll positiv für die Verdauung von Mutter und Kind sein)
Wenn Baby nicht gestillt werden kann oder soll, sieht der Einkaufszettel so aus:
- Pre-Nahrung
- 4 bis 6 Flaschen
- 3 bis 4 Milchsauger
- 1 bis 2 Teesauger
- Lätzchen
- 1 Flaschenbürste
- Flaschenwärmer
- Thermosflasche für abgekochtes Wasser
- Vaporisator/Sterilisator für Fläschchen und Sauger
Wickel-Zubehör und Baby-Pflegeprodukte
Windeln wechseln gehört zu den Hauptbeschäftigungen junger Eltern. Das macht mehr Spaß, wenn ein stabiles Möbel in rückenfreundlicher Höhe bereitsteht und alles Zubehör mit einem Griff zur Hand ist:
- Wickelkommode mit Auflage/dicker Wickelunterlage (oder stabiler Tisch in passender Größe und Höhe)
- dünne Wickelunterlagen zum Wechseln (Einweg, Mullwindeln, Handtücher)
- Windeln
- Feuchttücher, Babyöl, Baby-Pflegetücher, Wundschutzcreme
- Windeleimer mit Deckel
- eventuell Heizstrahler (bei Raumtemperaturen unter 22 °C empfohlen)
- Babybadewanne (eventuell können Sie das Waschbecken im Bad als komfortable Babybadewanne nutzen)
- Waschlappen
- Badethermometer
- Kindernagelschere
- Babybürste
- Badetuch mit Kapuze
- eventuell Sicherheits-Wattestäbchen
- Wärmflasche, Kirschkernkissen gegen Blähungen
Baby unterwegs
Der Kinderwagen ist eine der größten und wichtigsten Anschaffungen in der Schwangerschaft. Wegen der großen Vielfalt der Modelle oder der Suche nach dem gebrauchten Traummodell sollte einiger Vorlauf eingeplant werden. Dann muss die Pracht-Kutsche auch noch mit einer wetterfesten Rundum-Ausrüstung und dem nötigen Zubehör ausgestattet werden:
- Regenschutz für den Kinderwagen (meist, aber nicht immer mit dabei)
- Sonnenschutz für den Kinderwagen (nicht bei jedem Modell inklusive, im Sommer Pflicht, in jeder Jahreszeit nützlich)
- Babyschale für das Auto, eventuell mit Sonnenblende
- Fußsack
- Lammfell (-sack), für den Winter ein Muss,
- Wickeltasche mit Wickelunterlage, Windeln, Feuchttücher, Kuscheltier und/oder Beruhigungstuch, Spielzeug etc.
- Kinderwagen-Alternative/Ergänzung: Tragetuch (-sack, -sitz, -tasche, -jacke), die Babys Bedürfnis nach Körperkontakt auch unterwegs stillt
Baby-Erstausstattung: Sommer und Winter
Für ein Juni/Juli-Baby wird sicher ein wenig anders eingekauft als für ein Oktober/November-Baby. Aber nicht viel anders, denn der Stoffwechsel des Babys kann sich erst nach ca. einem Jahr an Temperaturschwankungen anpassen. Babys frieren deshalb schnell. Außerdem frieren sie ohnehin schneller als Erwachsene, weil ihre Körperoberfläche im Verhältnis viel größer ist und deshalb viel mehr Wärme verliert. Wenn Babys frieren, werden sie unruhig, um Wärme zu erzeugen. Wenn sie zu dick eingepackt oder von der Sonne bestrahlt werden, leiden sie schnell an Überhitzung. Immer „wohltemperierte Babys“ sollen merkbar besser an Gewicht zulegen und ruhiger schlafen.
Deshalb gehören Söckchen, Strumpfhose und Mützchen immer zur Baby-Erstausstattung und Babys im ersten Jahr für jeden Ausflug an die frische Luft gut eingepackt. Im Winter halt ein wenig dicker, aber Ausgehjacke oder warmer Baby-Overall werden bestimmt auch in anderen Jahreszeiten gebraucht (heiße Sommer hin oder her, die Sommerdurchschnittstemperatur von 1880 bis jetzt ist mit 16 °C zu kalt für Babys). Dazu kommen heutzutage die Auswirkungen des Klimawandels, durch die das Wetter sehr viel weniger gut vorhersehbar wird. Mehr denn je wird deshalb heute empfohlen, Babys in eine Art „Zwiebellook“ zu kleiden. Durch An- oder Ausziehen einzelner Kleidungsstücke können Sie schnell Babys Temperatur regulieren.
Direkt passend zur Geburts-Jahreszeit muss nur wenig spezielle Kleidung und Zubehör gekauft werden: Das im Februar geborene Baby braucht dementsprechend sofort Wollstrampler und Lammfellsack. Das Juli-Baby leichte Kleidung. Für die im Herbst und Frühjahr Geborenen sollte warme Winter- bzw. leichte Sommer-Kleidung ein wenig auf Zuwachs gekauft werden. Beim Babyschlafsack haben Sie meist die Wahl: Wattierte Winterbabyschlafsäcke können oft leichter gemacht werden, dünne Sommerschlafsäcke gibt es zudem mit Extra-Futter.
Schutz vor Schadstoffen
Kann nicht oft genug betont werden: Für alles oben Angeführte gilt, dass es nicht mit Schadstoffen belastet sein sollte, und Sie sollten auch Ihren Putzschrank vor der Geburt auf umweltfreundliche, unschädliche Produkte umstellen. Der noch nicht fertig ausgebildete Organismus reagiert schließlich um ein Vielfaches empfindlicher auf schädliche Substanzen als der Körper eines Erwachsenen.
Deshalb sollten Sie folgende Produkte besser beim Verkäufer lassen:
- Produkte, bei denen nicht zu ergründen ist, aus welchem Material sie eigentlich bestehen
- Produkte mit Kleinteilen, die sich lösen könnten (und vom Baby verschluckt werden könnten)
- Lackiertes Holz sollte von Unternehmen stammen, die genaue Angaben zum eingesetzten Lack machen
- Vorsicht ist bei Produkten angesagt, die viele Materialien kombinieren (selbst wenn alle ausgewiesen sind, nimmt die Schadstoffprüfung meist unverhältnismäßig viel Zeit in Anspruch)
Eine Frage des Geldes ist die gesunde, schadstofffreie Baby-Erstausstattung heute zum Glück nicht mehr. Die großen Drogeriemärkte bieten infolgedessen zu erträglichen Preisen mit Öko-Siegeln ausgestattete Bio-Babykleidung. Der Kauf in Second-Hand-Shop und Baby-Basar ist nicht nur als Zeichen gegen Konsum-Terror, sondern auch mit Blick auf die Schadstoffe eine gute Idee. Die Baby-Kleidung, die Sie dort erwerben, hat bereits so viele Wäschen hinter sich, dass auch das letzte eventuell schädliche Farb-etc.-Molekül sicher lange raus gewaschen wurde.
Größere Bestandteile der Baby-Erstausstattung können Sie ebenfalls günstig gebraucht kaufen. In vielen Ortschaften kann man Kinderwagen und Co. heute auch ausleihen. Und das nicht nur im nächsten Sozialladen o. ä., sondern auch beim brandneuen Start-Up, dessen Gründer etwas gegen unseren Konsum-Wahnsinn tun wollen. (siehe Quellen)
Tipp: Sie genießen bereits modernsten Minimalismus, die ersten Schwierigkeiten mit der konsumwütigen Verwandtschaft deuten sich aber bereits an? Gegen den Wunsch, nicht in „überflüssigen Konsum rund ums Baby“ sondern in eine exklusiv fürs Kind gedachte Geldanlage einzuzahlen, gibt es wenig Argumente.
Quellen:
https://www.oekotest.de/kinder-familie/15-Kinder-Matratzen-im-Test_110627_1.html
www.eltern.de/baby/pflege-und-ausstattung
https://www.homeandsmart.de/lullame-baby-wiege-matratze
https://www.vonguteneltern.de/fragen-an-die-hebammen-15-gibt-es-eine-saugverwirrung
www.derwesten.de/gesundheit/elf-populaere-irrtuemer-zum-babyschlaf-id7868506.html
https://www.girasol.de/de/
www.praeventionskonzept.nrw.de/mutterukind/materialien/1Der_sichere_Babyschlafsack_-_Fachinformationen_-_Internet_2016-12.pdf
www.kindergesundheit-info.de/themen/spielen/0-12-monate/spielen-von-babys
www.schwangerschaft.at/de/baby/baby-spielzeug/article.checkliste-lernen-und-spielen-beim-baby-2.html
www.merinokids.de/blogs/merino-kids-blog/wie-reguliert-merinowolle-die-temperatur-von-babys
https://www.deutsche-startups.de/2016/09/28/12-start-ups-die-nur-fuer-eltern-gemacht-sind/