In diesem Artikel
Es ist nicht zu glauben: Schon ist unser Baby vier Wochen „alt“! Die Zeit verging wie im Flug, und jeder Tag überraschte mit neuen Entdeckungen. So geht es auch weiter. In diesem Artikel beschäftigen wir uns mit der nächsten Vorsorgeuntersuchung Ihres Babys und der weiter voranschreitenden Entwicklung.
Zeit für die U3
Sicher erinnern Sie sich, dass es für Ihr Baby zu bestimmten Zeiten empfohlene Untersuchungen (U) beim Kinderarzt oder einem auch dafür spezialisierten Hausarzt gibt. DerWie auch alle anderen 11 Untersuchungen zählt sie als Vorsorgeuntersuchung. Die Kosten dafür werden von den Krankenkassen übernommen.
Tipp: Vereinbaren Sie telefonisch einen Termin beim Kinderarzt etwa ab der 2. Lebenswoche zur U3. Der Untersuchungszeitraum liegt idealerweise zwischen der 4. und 6. Lebenswoche.
Was wird untersucht?
Da der Arzt meist das Baby zum ersten Mal seit seiner Geburt anschaut, interessieren ihn natürlich der Allgemeinzustand und die bisherige Entwicklung. Er befragt die Eltern, ob sie Besonderheiten beobachtet haben und wie die Geburt verlief.
körperliche Entwicklung + beginnende Sozialentwicklung + Motorik = U3
Die folgende Übersicht zeigt weitere „Bestandteile“
- Ansehen
- Hautfarbe
- Körpersymmetrie (Wirbelsäule, Hüften)
- Nabelstumpf
- Körperreaktionen und Reflexe (Saugreflex, Greifreflex)
- Abhören
- Herz
- Lunge
- Darmgeräusche
- Abtasten
- Bauchdecken
- Hüftgelenke incl. Ultraschall
- Messen und wiegen
Nicht jede Arztpraxis verfügt über eine Möglichkeit zum Hüftultraschall. Deshalb wird das Baby dann zum schnellstmöglichen Termin und einer weiteren Untersuchung an den Orthopäden überwiesen.
Ähnliches gilt für den Hörtest, der heute übrigens schon in vielen Geburtskliniken zum Service gehört. Führt ihn der Kinderarzt nicht durch, überweist er üblicherweise zu einem HNO-Arzt.
Geht es um Gewicht sowie Körperlänge, orientiert man sich an den sogenannten Perzentilen im gelben Kinderuntersuchungsheft, das Ihnen zur Entlassung aus der Klinik ausgehändigt wurde. Sie zeigen die Normalentwicklung eines Babys im Bezug zu seinen Altersgenossen auf, nicht etwa ob ein Kind gesund oder krank ist! Ihr Kinderarzt erklärt Ihnen gern mehr, wenn Sie dazu Fragen haben oder lesen Sie unseren Artikel zum Thema nach.
Merke: Gesunde Babys entwickeln sich parallel zu ihren Ausgangsperzentilen.
Ein Stillkind hat im Vergleich zum Geburtsgewicht (GG) pro Woche mindestens 150g zugenommen, wiegt also
GG + 600g = derzeitiges Gewicht
Die Körpergröße hat sich mindestens um 2 bis 3 cm erhöht, zurückzuführen auf den
1. Wachstumsschub zwischen dem 6. und 10. Lebenstag. Übrigens: Der nächste Wachstumsschub steht kurz bevor und findet meist zwischen der 4. und 6. Lebenswoche statt.
Beratung groß geschrieben
Der Kinderarzt wird Sie zu allgemeinen speziellen Fragen Ihres Babys beraten. Dazu zählen zum Beispiel Informationen über:
- Stillen und/oder gesunde Ernährung
- Schlafen und Wachen
- Unruhe und Weinen
- der Temperatur entsprechende Kleidung
- normale Reaktionsmuster auf Geschwister oder Umwelteinflüsse (Fernsehen, Musik)
- gesundes Bindungsverhalten
- zukünftige Impfungen
Viele dieser Themen waren sicher schon Gegenstand der Gespräche mit Ihrer Hebamme. Manchmal ist es gut, Wichtiges mehrfach zu hören!
Mitzunehmen ist:
- gelbes Kinderuntersuchungsheft
- Chipkarte des Babys
- eine Mullwindel oder andere Unterlage für die Babywaage
- eine oder zwei frische Windeln, weil Baby meist lospullert, wenn die Windel entfernt wird
Nun wünsche ich Ihnen viel Spaß beim ersten „großen“ Ausflug zum Kinderarzt!
Quellen:
BDH Das Neugeborene in der Hebammenpraxis, Hippokrates Verlag Stuttgart, 2004
Illing, S. Kinderheilkunde für Hebammen, 3. Aufl. , Hippokrates Verlag Stuttgart, 2003
https://www.netdoktor.de/diagnostik/u-untersuchungen/u3-untersuchung/
https://www.stillkinder.de/gewicht-und-wachstum-von-gestillten-kindern/