In diesem Artikel
Früher galt Hühnereiweiß, also auch Hühnereier, zu den allergiegefährdenden Lebensmitteln und wurden deshalb für Kinder unter zwei Jahren im Speiseplan nicht empfohlen. Doch Eier sind ein wichtiger Lieferant für Eiweiß, Fett, Vitamine und Mineralstoffe. Die Wichtigkeit der Nährstoffe unterstreicht auch die folgende Übersicht.
Hühnereier enthalten unter anderem (Auszug):
- Eiweiß – für Muskelaufbau
- Fett – als Energielieferant
- Cholesterin – bei gesunden Menschen als unbedenklich eingestuft
- Vitamin A – für Sehkraft
- Vitamin B1, 12, 6 – für Entwicklung der Nerven, für Blutbildung
- Vitamin D – für Knochenbildung
- Vitamin K – für Blutgerinnung
- Eisen – für Blutbildung
- Jod – für Schilddrüse
- Kalzium – für Knochenbildung
Das Hühnerei enthält also wichtige Nährstoffe, die auch Babys (als Beikost) und Kleinkinder benötigen.
Was ist Beikost?
Beikosteinführung bedeutet die Ergänzung des Stillens/der Babymilch durch angemessene feste Nahrung. Dies sollte nicht vor dem Beginn des 5. Lebensmonats und nicht später als zu Beginn des 7. Lebensmonats erfolgen.
Ab wann darf ein Baby Ei essen?
Das gekochte Ei, Spiegelei und Rührei kann bei Babys ganz normal in der Einführung der Beikost berücksichtigt werden. Als erster Brei wird der Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei gereicht, ab diesem Zeitpunkt ist auch die Gabe eines Eies möglich.
- Gekochtes Ei – gut durchgegart ist erlaubt (hart gekocht).
- Spiegelei – gut durchgegart ist erlaubt (Eigelb nicht mehr flüssig, Fettzusatz aus ungesättigten Fettsäuren B. Rapsöl).
- Rührei – gut durchgegart ist erlaubt.
- Speisen mit gegartem Ei – sind erlaubt, müssen aber als Eiweißträger berücksichtigt werden (Eierpfannkuchen, Kuchen…)
- Speisen mit Rohei – sind nicht erlaubt (Tiramisu, Speiseeis, Mayonnaise, Sauce Hollandaise…)
Wieviel Eier darf mein Baby essen?
Pro Woche sind etwa 1 – 2 Eier erlaubt. Das Ei sollte hierbei als Ersatz für eine Portion Fleisch im Fleisch-Gemüse-Brei gewertet werden. Ebenso sollte ein- bis zweimal pro Woche der Fleischanteil durch Fisch ersetzt werden. Dieser Austausch ist wichtig, denn wenn das Baby insgesamt zu viel Eiweiß aufnimmt, ist die Belastung für die noch unreifen Nieren zu stark und es kann unter Umständen zu Schädigungen kommen. Aus diesem Grund ist eine zusätzliche Eiweißquelle zum Milch-Getreide-Brei durch weitere Milchprodukte (Joghurt, Pudding, Frischkäse, Milchgetränke) nicht zu empfehlen.
Zubereitung – Was ist zu beachten?
Rohes Ei und Produkte, die Rohei enthalten sind für Babys und Kinder unter 5 Jahren nicht geeignet, denn deren Immunsystem ist noch nicht ausgereift. Eine Salmonelleninfektion wäre deshalb lebensbedrohlich. Dem Baby Eierprodukte folglich bitte immer gut gekocht, gebacken oder durchgebraten servieren. Daneben sollten Sie auf Folgendes achten:
- Möglichst frische Bio-Eier verwenden
- Hartgekochte Eier können durchaus zu Verdauungsproblemen führen – eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr(ungesüßt), etwa 200ml über den Tag verteilt, beugt Blähungen und Verstopfung vor
- Keine Gewürze verwenden
Was bedeutet erhöhte Allergiegefahr?
Eine erhöhte Allergiegefahr liegt vor, wenn mindestens ein Eltern- oder ein Geschwisterteil unter Neurodermitis, Heuschnupfen oder Asthma hat.
Allergieauslösende Nahrungsmittel
- Kuhmilch
- Hühnerei
- Erdnuss
- Weizen
- Soja
Die Häufigkeit einer Kuhmilchallergie liegt im Säuglings- und Kleinkindalter bei 2–3%, für andere Nahrungsmittelallergien liegt sie insgesamt bei etwa 4%. Dabei verlieren sich die meisten Allergien bis zum Schulalter wieder.
Was ist bei erhöhter Allergiegefahr zu beachten?
Das Meiden von allergieauslösenden Nahrungsmitteln oder die Verzögerung deren Einführung wird ausdrücklich nicht mehr empfohlen, denn dies scheint keinen vorbeugenden Effekt auf die Allergieentstehung zu haben. Im Gegenteil: Im Alter zwischen 5. und 7. Lebensmonat entwickeln die Kinder eine besonders hohe Toleranz gegenüber neu eingeführten Lebensmitteln. Deshalb sollen genau wie Gemüse, Obst, glutenhaltiges Getreide oder Fleisch auch Fisch, (Kuh)Milch und Ei in den Breimalzeiten enthalten sein. Fischkonsum im ersten Lebensjahr scheint etwa sogar einen schützenden Effekt auf die Entstehung von Neurodermitis zu haben. Auch das weitere Stillen über das erste Lebensjahr hinaus wird aus schützenden Gründen eindeutig empfohlen.
Eine Allergieprävention wird also eher über die Einführung aller Nährstoffkomponenten erreicht, da die Toleranz gegenüber neuen Stoffen im Babyalter hoch ist. Außerdem sollte man in Allergikerfamilien Folgendes meiden:
- Rauchen
- Katzen
- Schimmelbildung
- lösungsmittelreiche Lacke/Farben
- Strassen-Smog (im Rahmen der Möglichkeiten natürlich)
Baby-Nahrungs-Zusammensetzung
- einem reichlichen Anteil Getränke (ungesüßt),
- einem reichlichen Anteil pflanzliche Nahrungsmittel (Kartoffeln, Getreide, Gemüse, Obst),
- einem mäßigen Anteil tierische Lebensmittel (Fleisch, Fisch, Milch, Ei),
- einem sehr sparsamen Anteil Zucker und Gewürze.
Tipp: Um den ersten Geburtstag herum, werden die Breie langsam ersetzt. Dann kann das Baby also beginnen, die normale Familienkost mitzuessen – natürlich gut zerkleinert und wenig gewürzt. Brot und Milchprodukte sowie Kuhmilch als Getränk erweitern nun die Mahlzeiten.
Bei Kindern Beliebte Eierspeisen
- Gekochtes Ei, Spiegelei, Rührei
- Eierpfannkuchen
- Armer Ritter
Abwechslung und Vielfalt ist das neue Motto bei der Beikosteinführung und das macht es für Eltern natürlich viel leichter. Also keine Angst, sondern viel Spaß beim Zubereiten von Babys Mahlzeiten.
Quellen:
https://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/allergien/article/611356/stillen-beikost-endlich-klare-empfehlungen-eltern.html
https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/061-016l_S3_Allergieprävention_2014-07.pdf
https://www.babycenter.de/a20421/wann-ist-was-ungefährlich-für-mein-baby
https://babybrei-selber-machen.de/ab-wann-darf-mein-baby-eier-essen/
https://www.bfr.bund.de/de/empfehlungen_zur_stilldauer___einfuehrung_von_beikost-54044.html
https://www.breirezept.de/faq.php
https://www.eltern.de/baby/stillen-babyernaehrung/beikostzufuettern/beikostplan#section_40337
https://www.familie.de/gesundheit/ei-erst-ab-dem-2-lebensjahr-fuer-babys-541093.html
https://www.gesund-ins-leben.de/inhalt/beikosteinfuehrung-29752.htmlausgewogen/
https://www.gesund-ins-leben.de/inhalt/handlungsempfehlungen-29389.html
https://www.gesund-ins-leben.de/inhalt/ist-es-besser-beikost-bereits-mit-beginn-des-5-lebensmonats-einzufuehren-29591.html
https://www.gesund-ins-leben.de/_data/files/fortbildung_allergie_handbuch_1639.pdf
https://www.gesund-ins-leben.de/inhalt/haeufig-allergien-ausloesende-lebensmittel-im-1-lebensjahr-besser-nicht-29585.html
https://www.gesund-ins-leben.de/_data/files/nwjf_vortrag_he_kleinkinder_gesamt_2014.pdf
https://www.kindergesundheit-info.de/themen/ernaehrung/0-12-monate/beikosteinfuehrung/
https://www.kindergesundheit-info.de/themen/ernaehrung/0-12-monate/saeuglingsernaehrung/
https://www.kleinkind-ernaehrung.de/so-essen-kleinkinder-rund-um-den-tag-gesund-und-
https://www.wikifit.de/kalorientabelle/eier/huehnerei