In diesem Artikel
Jedes Baby ist ein kleines, großes Wunder. Dass in seinen Erbanlagen nicht nur das Leben selbst, sondern auch seine Entwicklung, sein Wachstum, sein Gewicht, seine Größe und sein Lebensalter und viel noch Unerforschtes festgelegt sind, ist uns inzwischen bekannt. Trotzdem sind Eltern, Verwandte und Freunde daran interessiert zu wissen, ob alles „normal“ verläuft. Wie sich das Baby mit 10 Wochen nach der Geburt entwickelt, ist Gegenstand dieses Beitrages.
Gewicht und Körpergröße
Manche Babys erleben einen 3. Wachstumsschub um die 8./9. Lebenswoche herum, bei anderen kommt er erst mit etwa 12 Wochen. Alle „Normalitäten“ des Babys werden beibehalten und/oder intensiviert.
Die Gewichtszunahme liegt zwischen 110 und 330 g/Woche. Das heißt
Mädchen | Jungen | |
Gewicht | 5910 bis 6130g | 6510 bis 6730g |
Größe | ca. 60 cm (56 bis 64cm) | ca.62 cm (58 bis 66cm) |
Stramplergröße | 62/68 | 62/68 |
Die meisten Babys brauchen in Woche 10 für ihre Kleidung eine Größe 62. Da oft die Größen auch unterschiedlich ausfallen, benötigt man manchmal auch schon die 68.
Spielen und Entdecken
- Finger und Hände werden interessant und als „Spielzeug“ entdeckt, sowohl die eigenen, als auch die von Bezugspersonen.
- kurze Reime und Lieder, die oft wiederholt und von Fingerbewegungen begleitet werden, als kleine Spiele mit dem Baby.
- Babys lieben es, wenn Bezugspersonen mit ihnen sprechen oder singen. Sie leisten damit einen unersetzlichen Beitrag zur späteren Sprachentwicklung. Babys lieben das Nachahmen. Zuerst hören sie auf die bekannte Stimme. Wenn sie verstummt, versucht das Baby einen sogenannten Lallmonolog.
Tipp: Sie intensivieren den Lallmonolog, indem Sie das Baby loben oder ihm eine Frage stellen und dann wieder zuhören. Übrigens, ein Fernsehgerät ersetzt diese individuelle Förderung nicht!
- Emotionen zeigen sich deutlicher. Das Baby drückt seine Freude oder sein Missfallen aus.
- Benennen Sie das Gefühl, das Ihr Baby ausdrückt, z.B. „Na, jetzt bist du aber richtig ärgerlich, Mike. Ich höre das an deinem Schreien. Komm, wir wechseln jetzt die volle Windel. Dann ist alles wieder gut!“
Dieses „Spiegeln“ der kindlichen Gefühle bildet eine wichtige Grundlage für seine spätere Empathieentwicklung¹.
Hinweis: Lachen Sie Ihr Kind, auch das Baby, nicht aus!
Zugegeben, manche Situation ist wirklich zum Lachen, aber man weiß aus wissenschaftlichen Untersuchungen, dass bereits Babys mit 10 Wochen Scham empfinden können, auch wenn ihnen die Einordnung dafür noch fehlt.
Elternprogramm (Auswahl)
Für die Mama
- Abschlussuntersuchung beim Frauenarzt mit Beratung zur weiteren Familienplanung
- Rückbildungsgymnastikkurs bei der Hebamme
Für beide Eltern
- Anmeldung zum Babyschwimmen
- Mutter-Vater-Kind-Gruppen
- Babymassagekurs
- 1. Hilfe-Kurs für „Abenteuer-Babys“
Bei allen Aktivitäten beachten sie bitte, dass Sie und Ihr Baby auch genügend lange Ruhepausen benötigen und noch kein „Erwachsenenprogramm“ absolvieren müssen. Reizüberflutung für Ihr Baby hat auch unangenehme Auswirkung für Sie als Eltern.
¹ Empathie ist die Fähigkeit, sich in die Gefühle eines anderen Menschen hineinzuversetzen
Quellen:
https://www.kindergesundheit-info.de/themen/entwicklung/frueherkennung-u1-u9-und-j1/untersuchungen-u1-bis-u9/u3-untersuchung/
Aufzeichnungen zur Ausbildung der Still- und Laktationsberater IBCLC